Freiburgs Coach Christian Streich konnte wieder auf Darida (nach Rückenprellung) und Schmid (Patellasehnenprobleme) zurückgreifen, die bei der 0:2-Niederlage beim FC Bayern München noch gefehlt hatten. Außerdem stürmte Frantz von Beginn an. Dafür mussten Torrejon, Sorg (Muskelfasserriss im linken Oberschenkel) und Höfler weichen.
Hannovers Trainer Tayfun Korkut war nach dem 2:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg hingegen mehr als zufrieden und verzichtete auf Änderungen in seiner Startelf.
Korkut setzte also auf Kontinuität - vorerst zumindest die richtige Wahl: Hannover kam besser in die Partie und kontrollierte das Spiel. Zwar stand der Sportclub nicht ganz so tief wie noch gegen den FCB, konzentrierte sich dennoch auf eine kompakte Abwehr und das schnelle Umschaltspiel, wenn sich Chancen ergaben. 96 attackierte allerdings früh und ließ so wenig bis gar nichts zu.
Der 17. Spieltag
Nach einer Viertelstunde waren dann auch die beiden Keeper auf Betriebstemperatur. Joselu zwang Bürki zu einer ersten Glanztat (14.), im direkten Gegenzug strich ein Darida-Distanzschuss knapp über die Latte. Zieler hätte sich vergebens gestreckt (15.). Fünf Minuten später gab es den nächsten Aufreger: Nach Zuspiel von Frantz zog Schmid ab, Sakai blockte den Schuss mit dem Ellbogen. Schiedsrichter Günter Perl entschied aber nicht auf Hand-Elfmeter (20.). Fehlentscheidung.
Vor Bürki brennt die Luft
Eine Situation für Diskussionsrunden - doch die Niedersachsen beteiligten sich nicht lange daran. Stattdessen drängten sie weiter auf die Führung. Doch Joselu traf den Ball nicht richtig (23.), gegen Briand und nochmal Joselu rettete das Aluminium (24., 34.). In der Box des Sportclubs brannte also die Luft.
...auf der Gegenseite kann der Innenverteidiger Frantz (2. v. re.) nicht am 1:0 für Freiburg hindern. Picture Alliance
Und im Strafraum von Zieler? Passierte wenig. Einzig ein Freistoß von Schmid brachte den 96-Schlussmann ins Schwitzen (36.) - zumindest bis zur 45. Minute. Kurz vor dem Pausenpfiff passte Hannover einmal nicht auf, ließ Günter auf links zu viel Platz. Der servierte perfekt für Frantz, sodass der Ex-Nürnberger aus sieben Meter einschieben konnte. 1:0.
Kempf im Glück
Durchgang zwei begann mit einem überfallartigen Angriff der Hausherren: Zuerst rettete der linke Pfosten gegen einen Schuss von Klaus, dann hielt Zieler den Nachschuss von Darida (46.). Nur zwei Minuten später hatte Kempf Glück, als der Unparteiische Günter Perl ihn nach einem taktischen Foul als letzter Mann nur mit Gelb verwarnte (48.).
Die Breisgauer blieben also zu elft. Doch insgesamt wurde die Partie hitziger, zweikampfintensiver und noch spannender. Zum einen hatte der Sportclub durch die Führung Selbstvertrauen getankt, zum anderen stand 96 unter Zugzwang.
Mit zunehmender Spieldauer schwang das Pendel Richtung Freiburg aus. Zieler brachte gegen ein Hammerschuss von Mehmedi gerade noch die Fäuste hoch und lenkte das Pfund an den Querbalken (60.). Die Niedersachsen warteten in den zweiten 45 Minuten hingegen lange auf den ersten Torabschluss.
Verrückte Schlussphase
Fast folgerichtig schien Kempf in der 81. Minute den Deckel drauf zu machen. Nach einer Ecke von Schmid stand der aufgerückte Verteidiger völlig frei und drückte das Leder mit der Schulter ins Netz. Also alles gelaufen? Noch lange nicht. 96 fand postwendend die passende Antwort: Nach Vorarbeit von Stindl traf der eingewechselte Bittencourt unbedrängt zum 1:2 (83.).
Und selbst das sollte es nicht gewesen sein im Breisgau: In Bedrängnis schoss Bürki das Leder direkt vor die Füße von Joselu. Der bedankte sich aus 16 Metern mit einem satten Linksschuss zum 2:2. Dann war Schluss. Freiburg verpasste den Big Point im Abstiegskampf und überwintert auf Rang 18.
Der SC Freiburg empfängt zum ersten Spiel der Rückrunde am Samstag, den 31. Januar (15.30 Uhr), Eintracht Frankfurt. Die Hannoveraner gastieren zeitgleich bei Schalke 04.