Schalke-Trainer Roberto di Matteo musste nach der der 0:2-Auswärtsniederlage beim SC Freiburg vor der Länderspielpause auf Aogo (5. Gelbe Karte) verzichten, der durch Fuchs ersetzt wurde. Zudem spielten Felipe Santana und Boateng statt Sam (muskuläre Probleme) und Meyer (Bank).
Wolfsburgs Coach Dieter Hecking konnte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV wieder auf Linksverteidiger Rodriguez bauen, der seine Gesäßmuskelentzündung überstanden hatte. So wurde Vieirinha wieder für die Offensive frei, wo der Portugiese Hunt aus der Startelf verdrängte.
Benaglio greift daneben
Schalke spielte im Abwehrzentrum erstmals mit einer Dreierkette mit Neustädter, Felipe Santana und Höwedes, die bei Bedarf mit den Außen Uchida und Fuchs zu einer Fünferkette wurde. Und das neue System erwies sich prompt als effektiv, zumal sich die Königsblauen sehr diszipliniert und bissig in den Zweikämpfen präsentierten. Obendrein spielte S04 gleichzeitig auch noch schnörkellos und mit Zug zum Tor nach vorne, was bereits früh Früchte trug: In der 10. Minute flankte Höger aus dem Mittelfeld zu Choupo-Moting, der nach gekonnter Ballabnahme genau ins rechte Toreck einschoss.
Der 12. Spieltag
Wolfsburg benötigte einige Minuten, um sich nach dem Gegentreffer gegen die sehr präsent wirkenden Gelsenkirchener wieder zu sortieren. In der 19. Minute bot sich Perisic halblinks eine gute Gelegenheit frei vor Fährmann, die der Kroate allerdings vergab: Statt selbst abzuschließen, wählte Perisic das Abspiel zu seinem sich in arger Bedrängnis befindenden Landsmann Olic, der das Zuspiel daher verpasste.
Kurz darauf stellte Schalke auf 2:0 - dank eines Geistesblitzes von Boateng. Der Deutsch-Ghanaer bediente Choupo-Moting mit einem wunderbaren Außenristpass, sodass der Angreifer eiskalt seinen Doppelpack perfekt machten konnte (22.). Danach wirkten die Wolfsburger leicht angezählt und kassierten nur wenig später prompt Gegentreffer Nummer drei. Nach einer Freistoßflanke von Fuchs ging Benaglio nicht richtig zum Ball, sodass dieser in den Maschen landete (25.). Ein Fauxpass des Schweizers.
Erst nach dem dritten Gegentreffer berappelte sich der VfL ein wenig. Weil Schalke nach einer halben Stunde obendrein einen Gang zurückschaltete, kam die Hecking-Elf besser ins Spiel. In der 37. Minute münzte der Tabellenzweite diesen optischen Eindruck auch in Zählbares um. Nach Vorarbeit von De Bruyne wehrte Fährmann eine Hereingabe von Perisic, genau vor die Füße von Olic ab, der mühelos den 3:1-Pausenstand markierte.
Bendtner braucht nur zwei Minuten
Torschützen unter sich: Christian Fuchs und Eric Maxim Choupo-Moting. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel setzte Hecking mit Hunt für Träsch auf mehr Offensive. Noch in der Anfangsphase nach Wiederbeginn kam Perisic dem Anschlusstreffer sehr nahe, zielte mit einem Freistoß jedoch um Zentimeter links am Tor vorbei (55.). Abgesehen von dieser guten Gelegenheit zeigte sich das Spielgeschehen nach Wiederbeginn allerdings deutlich weniger spektakulär als noch vor der Halbzeit. Der VfL hatte gegen defensiv orientierte Schalker mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, kam gegen die gut sortierten Königsblauen jedoch kaum zu Abschlüssen.
Lange Zeit schien es, dass S04 mit seinem konsequenten Verteidigungsspiel den Zwei-Tore-Vorsprung relativ souverän über die Zeit verwalten könnte. Bis in die 74. Minute: Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Bendtner tauchte halbrechts im Strafraum auf und traf mit etwas Glück, weil Felipe Santana noch leicht abfälschte, genau durch die Beine von Fährmann zum 2:3.
In der spannenden Schlussphase besaßen Vieirinha mit einer Direktabnahme eines Eckballs (78.) sowie Hunt aus spitzem Winkel (86.) Gelegenheiten zum Ausgleich. Dem 3:3 am nähesten kam indes Naldo in der Nachspielzeit, dessen Kopfball noch das Aluminium der Querlatte berührte (90.+4). Kurz zuvor war Uchida freistehend auf der Gegenseite an Benaglio gescheitert (90.+2). So brachte Schalke den knappen Vorsprung über die Zeit und sich selbst wieder nahe an die internationalen Plätze.
Die Schalker empfangen am nächsten Samstag (15.30 Uhr) den 1. FSV Mainz 05. Der VfL Wolfsburg spielt einen Tag später (15.30 Uhr) zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach.