Köln-Trainer Peter Stöger stellte im Vergleich zum 4:0-Pokalerfolg gegen die FT Braunschweig zweimal um: Wimmer ersetzte Mavraj, Risse begann anstelle von Olkowski. Auch Hamburgs Coach Mirko Slomka nahm nach dem Sieg im DFB-Pokal bei Energie Cottbus (4:1 i.E.) zwei Änderungen vor: Jiracek und Rudnevs machten Platz für Arslan und Lasogga.
Nach einer kurzen Abtastphase nahm die Partie langsam aber sicher an Fahrt auf. Köln suchte vor allem über die Außenpositionen den Weg nach vorne, beim HSV zentrierte sich vieles auf Kapitän van der Vaart, der für den ersten Abschluss verantwortlich zeichnete (10.) und den zweiten auflegte (Arslan, 11.). Die Gäste schwangen sich fortan auf, das Geschehen zu kontrollieren. Die Domstädter verteidigten im Kollektiv konzentriert gegen den Ball.
Der 1. Spieltag
Köln läuft hinterher
Den ersten Kölner Torschuss in der Bundesliga nach zwei Jahren gab Matuschyk aus 25 Metern ab, Adler parierte mit Problemen (16.). Sekunden später hämmerte Halfar aus ähnlicher Position drüber. Das war es dann aber auch schon an Offensivaktionen der Hausherren, die ansonsten viel Laufarbeit verrichten mussten. Der Bundesliga-Dino bot dagegen die reifere Spielanlage, agierte pass- und kombinationssicherer und näherte sich bei van der Vaarts Standards immer wieder gefährlich dem Tor der Hausherren.
Mit dem einsetzenden Regen plätscherte auch die Partie zunehmend vor sich hin. Köln fand zu selten den Weg in die Offensive und die Hamburger Fernschüsse nicht das Ziel. Während Osako dem Geschehen fast nur hinterherlief, nahm der einzige HSV-Neuzugang Behrami gleich eine zentrale Rolle ein und war gut in die Abläufe integriert. Mit dem Pausenpfiff vergab Lasogga nach van der Vaarts Kopfballablage noch eine gute Möglichkeit (45.). Torlos wurden die Seiten gewechselt.
Vier Chancen in sechs Minuten
Der zweite Durchgang begann bedeutend schwungvoller als der erste. Ilicevic hatte gleich zwei feine Möglichkeiten, scheiterte aber erst an Horn (48.) und dann an den eigenen Nerven (49.). Auf der anderen Seite ließen Ujah (51.) und Osako (54.) beste Einschusschancen aus. Der FC legte langsam aber sicher den Respekt vor der deutschen Fußball-Beletage und dem Bundesliga-Dino ab. Der wiederum spielte unverändert einen guten Ball. Heißt: Das Spiel wurde deutlich besser.
Mit der Hereinnahme von Neuzugang Vogt für Osako (62.) brachte Stöger zwar eine neue Körperlichkeit ins Spiel, Ujah bekam in vorderster Front aber kaum noch Unterstützung. Weil die einzige Kölner Spitze zudem bei jedem der zahlreichen Hamburger Standards hinten aushalf, fehlte dann im Angriff immer wieder ein Quäntchen. Einzig Risse strahlte ab und an Torgefahr aus (77.).
In der Schlussphase war beiden Teams der Kräfteverschleiß auf nassem Rasen anzumerken. Weder Stöger noch Slomka bliesen zum großen Endspurt. Letzterer verzichtete sogar gänzlich auf Personalwechsel und ließ seine Startelf komplett durchspielen. Am Ende stand ein leistungsgerechtes Remis, das beiden Seiten vor allem offensiv noch viel Luft nach oben lässt.
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) reist Köln zum VfB Stuttgart, die Hamburger empfangen zur selben Zeit den SC Paderborn.