Werder-Coach Robin Dutt wechselte nach der katastrophalen 0:3-Niederlage in Mainz zweimal: Gebre Selassie ersetzte Junuzovic (5. Gelbe), di Santo kehrte nach Gelbsperre für Petersen zurück in die Startformation. 1899-Trainer Markus Gisdol musste im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Augsburg einmal tauschen: Kapitän Beck (5. Gelbe) fehlte und wurde von Toljan ersetzt. Salihovic trug die Spielführerbinde der TSG.
Blitzstart TSG - Bargfrede hält dagegen
Bremen gegen Hoffenheim - diese Paarung bot in den vergangenen Jahren viel Spekatakel. So auch bei der Partie am 31. Spieltag. Dabei erwischte die TSG einen Blitzstart. Nach feinem Zuspiel Firmino stand Volland vollkommen frei vor Wolf - Fritz hatte das Abseits aufgehoben. Der Juniorennationalspieler umkurvte anschließend den Werder-Schlussmann und schob lässig zur Gästeführung ein (3.). Für die Hanseaten war es bereits der zwölfte Gegentreffer in der Anfangsviertelstunde. Ligaweit hat keine andere Mannschaft in den ersten 15 Minuten mehr Tore kassiert.
Der 31. Spieltag
Werder hatte mit dem frühen Rückstand zu kämpfen und gewann kaum Zweikämpfe. Hoffenheim dagegen hatte richtig Lust. Firmino kam zwei Minuten nach der Führung zur nächsten Gelegenheit. Die Dutt-Elf schüttelte sich aber und begann von nun an mitzuspielen. Als sie dies dann tat, kehrte auch das Spektakel zurück: Bargfrede hämmerte einen verunglückten Klärungsversuch von Vestergaard aus 25 Metern volley in die Maschen - 1:1 (18.).
Fünfte Gelbe für Elyounoussi
Optisch diktierte Bremen das Geschehen auf dem Rasen, doch auch die technisch stärkeren Kraichgauer blieben weiterhin gefährlich. Gerade beim gefürchteten Hoffenheimer Umschaltspiel von Defensive auf Angriff hatten die Bremer große Schwierigkeiten. Brisante Torraumszenen gab es bis zum Wechsel zwar keine mehr, dafür aber zwei Gelbe Karten für die Gisdol-Elf. Rudy (37.) und Elyounoussi (44.) wurden von Schiedsrichter Bastian Dankert verwarnt, für den Norweger war es die fünfte in der laufenden Spielzeit.
Offener Schlagabtausch - Hamad scheitert kläglich
Für Strobl, der im ersten Durchgang mit Caldirola zusammengeprallt war, ging es fortan nicht mehr weiter. Süle verteidigte nach dem Seitenwechsel an der Seite von Vestergaard in der Innenverteidigung. Die Partie war weiterhin ausgeglichen. Hoffenheim war technisch überlegen, Bremen legte Kampf und Willen an den Tag und hatte durch Elia eine gute Möglichkeit zur Führung (57.). Doch auch die Gäste waren nicht chancenlos. Im Gegenteil: Nach einem blitzsauer vorgetragenen Konter hatte der eingewechselte Hamad frei vor Wolf die Riesenmöglichkeit, scheiterte aber kläglich (62.).
Die Hamad-Chance war in gewisser Hinsicht der Startschuss für eine Hoffenheimer Offensiv-Phase. Die Bremer konnten sich in diesen Minuten nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien und mussten zusehen, wie die TSG Chance um Chance kreierte. Die größte hatte erneut Hamad, der nach Firmino-Vorarbeit aus elf Metern abzog und nur an der Kopf-Abwehr von Garcia scheiterte (72.). Und auch ansonsten herrschte Dauerbelagerungszustand vor dem Bremer Strafraum.
Werder-Wahnsinn: Garcia trifft und verursacht Elfer
Das Bad vor der Menge: Santiago Garcia bejubelt mit dem Bremer Anhang das 2:1. Getty Images
Die Dutt-Elf verlagerte sich aufs Kontern und kam dabei zu einer unberechtigten Ecke - Gebre Selassie war zuletzt am Ball. Bei dieser fiel dann das 2:1 für Grün-Weiß: Garcia schraubte sich bei Hunts Hereingabe am höchsten und wuchtete die Kugel mit dem Kopf in die Maschen (78.). Klar, Werder beschränkte sich jetzt ausschließlich aufs Verteidigen. Mit moderatem Erfolg: Garcia brachte Joker Modeste im Strafraum zu Fall – Elfmeter. Der ansonsten vom Punkt so sichere Salihovic scheiterte aber an der Parade von Werdre-Schlussmann Wolf, sodass es beim 2:1 blieb (85.). Das Zittern für die Norddeutschen ging weiter, ehe der ebenfalls eingewechselte Petersen einen von Di Santo vorgetragenen Konter veredelte und in der Nachspielzeit das erlösende 3:1 erzielte (90. +2).
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) müssen die Bremer beim FC Bayern ran. Die TSG Hoffenheim empfängt zeitgleich Eintracht Frankfurt.