Jürgen Klopp konnte im Vergleich zum 1:0 in Berlin wieder auf Kagawa zurückgreifen. Nur gut eine Woche nach seinem Außenbandanriss im Sprunggelenk verdrängte der Japaner Barrios bereits wieder aus der Startelf. Mirko Slomka nahm im Vergleich zum 1:0 gegen Brügge zwei Veränderungen an seiner Mannschaft vor: Anstelle von Pander, der sich einen Infekt eingefangen hatte, sowie Chahed spielten Schulz und Cherundolo von Beginn an.
Wenn die beiden am längsten ungeschlagenen Teams der Liga aufeinandertreffen, ist die Erwartungshaltung naturgemäß ein wenig höher. Weder der BVB noch Hannover waren zu Beginn jedoch bereit, allein deshalb unnötiges Risiko zu gehen. Abtasten war angesagt. Nicht ganz überraschend übernahm der BVB zuerst das Kommando und näherte sich dem Hannoveraner Strafraum mit einigen sehenswerten Kombinationen an. Dort angekommen gab es gegen gut stehende Gäste zunächst allerdings kein Durchkommen.
Nach acht Minuten mussten die Gelb-Schwarzen dann auch noch einen Rückschlag verkraften. Diouf hatte Bender im Mittelfeld mit dem Fuß im Gesicht getroffen, so dass der Nationalspieler blutend ins Krankenhaus gebracht werden musste. Gündogan kam in die Partie. Doch wie so häufig, einmal in Schwung gekommen, ließ sich der Meister auch diesmal nicht aus dem Konzept bringen und erhöhte den Druck auf die Gäste-Abwehr zusehends.
Den Niedersachsen fehlten in dieser Phase die Mittel, spielerisch dagegenzuhalten. Zwar waren sie inzwischen intensiver um Offensivaktionen bemüht, über Ansätze kamen sie dabei jedoch nicht heraus. Zudem trug der BVB seine Angriffe nun mit immer größer werdender Vehemenz vor. Die Frage lautete also nicht ob, sondern wann Dortmund in Führung gehen sollte. Die Antwort: nach 27 Minuten. Piszczek hatte Lewandowski sehenswert in Szene gesetzt und der Pole Zieler mit einem von Eggimann noch leicht abgefälschten Schuss ins kurze Eck keine Abwehrmöglichkeit gelassen - 1:0!
Nun waren die Dortmunder vollends Herr im eigenen Haus. Angriff über Angriff rollte auf den Hannoveraner Kasten zu. Einzig die mangelnde Chancenverwertung musste sich der Meister in dieser Phase vorhalten lassen. Nacheinander vergaben Schmelzer (37.), Lewandowski (40.), Blaszczykowski und Kagawa (45.) auch beste Einschussgelegenheiten, so dass Schiedsrichter Manuel Gräfe die Akteure beim Stande von 1:0 zum Pausentee bat.
Der 23. Spieltag
Dem Dortmunder Sturmlauf tat die viertelstündige Unterbrechung aber keinen Abbruch. Nicht einmal zehn Minuten dauerte es nach Wiederbeginn, ehe Lewandowski eine polnische Ko-Produktion zum 2:0 vollendete: Nachdem Blaszczykowski Piszczeks Hereingabe zu einer optimalen Vorarbeit genutzt hatte, schob der Torjäger aus kurzer Distanz eiskalt ins leere Tor ein (54.).
Mirko Slomka musste nun neue Impulse setzen und tat dies auch. In Vollendung. Nicht einmal eine Minute auf dem Feld, schloss Ya Konan einen vom ebenfalls eingewechselten Rausch eingeleiteten Angriff mit einem Traumtor aus 25 Metern zum Anschlusstreffer ab (60.). Und der Treffer zeigte Wirkung. 96 begegnete den bis dahin beinahe übermächtigen Dortmundern nun zusehends auf Augenhöhe, brachte sich aber zu selten in aussichtsreiche Position.
Es wurde intensiv, bisweilen überhart. Eine Flut an Gelben Karten war die Folge. Erst in der Schlussphase hatten sich die Gemüter wieder ein wenig beruhigt, da die Niedersachsen aber ihre Chance witterten, blieb es rassig. Den Schlusspunkt setzte allerdings der eingewechselte Perisic, der Dortmunds Sieg beinahe mit dem Schlusspfiff sicherstellte (90.+2)
Dortmund empfängt Mainz am kommenden Samstag zum Abendspiel, während Hannover bereits am Nachmittag den FC Augsburg zu Gast hat.