Nein, die Hoffnungen hat Stefan Krämer noch nicht ganz beiseite geschoben. Zwar trennen seine Mannschaft derzeit vier Punkte von Rang drei, gar satte sieben von Platz zwei. Trotzdem spricht der Trainer von Energie Cottbus noch vom Aufstieg in die 2. Liga. Vor der Herkulesaufgabe bei seinem Ex-Verein Bielefeld sagt er: "Wenn wir nochmal ganz oben rankommen wollen, müssen wir aus den letzten acht Spielen möglichst viele Punkte holen. Die Arminia ist die erste Chance dafür."
Die Ostwestfalen hält der 48-Jährige für "die beste Mannschaft der Liga" - eine vom Format einer "Zweitligamannschaft", so der Fußballlehrer. Schon vor der Saison hatte Krämer Bielefeld zum großen Favoriten auf die Meisterschaft erklärt, nun sieht er sich in seiner Einschätzung bestätigt: "Sie werden dieser Stellung gerecht. Wenn du nach 30 Spieltagen Erster bist, dann hast du es auch verdient."
Wer die Hosen voll hat, soll zu Hause bleiben.
Energie-Trainer Stefan Krämer vor dem Gastauftritt in Bielefeld
Dass Bielefeld am Mittwoch nach dem Duell mit seinen Cottbusern im DFB-Pokal auf Borussia Mönchengladbach trifft (LIVE! ab 19 Uhr bei kicker.de), spielt laut Krämer keine Rolle: "Mein Kollege Norbert Meier wird die Jungs fokussieren. Ich mach mir keine großen Hoffnungen, dass der ein oder andere Spieler schon Gladbach im Kopf hat."
Zwar sei es "eine große Herausforderung", auf der Alm zu bestehen (Krämer: "Ich weiß, was da los ist, wenn viele Zuschauer da sind."). Gleichwohl dürfe seine Mannschaft "nicht zu ängstlich sein oder in Ehrfurcht erstarren". Die Devise: "Bangemachen gilt nicht! Wer die Hosen voll hat, soll zu Hause bleiben."
Michel - eine "absolute Granate"
Hat gute Chancen, in Bielefeld in der ersten Elf zu stehen: Sven Michel passt ideal ins taktische Konzept. imago
Taktisch will der Coach seine Mannschaft nicht zu defensiv ausrichten. Trotzdem ist sich Krämer bewusst, dass es während der 90 Minuten durchaus Phasen geben werde, in der sein Team unter Druck gerate. Daher räumt man Sven Michel gute Aussichten auf einen Platz in der Anfangsformation ein. Auch der Energie-Trainer bezeichnete den 24-Jährigen als "absolute Granate im Konterspiel".
Verzichten muss Krämer auf Tim Kleindienst, seinen mit elf Treffern erfolgreichsten Akteur. Er ist ebenso gelbgesperrt wie Bielefelds Sturmtank Fabian Klos. Ein Vorteil für die Lausitzer, dass der mit 19 Toren Führende der Schützenliste auf der Tribüne Platz nehmen muss? "Ich glaube, dass die Arminia den breitesten Kader hat und mit Ausfällen sehr gut umgehen kann", wiegelt Krämer ab. Klos sei zwar der beste Stürmer der Liga, doch sein Trainer Meier habe ausreichend Alternativen.