In den Minuten nach dem erfolgreichen Einstand ließen sie selbst im Zweikampf mit den bohrenden Fragen nichts anbrennen. Die Neuzugänge Sinkiewicz und Palionis zeigten in ihrer ersten Partie für den Jahn nicht nur eine grundsolide Leistung, sondern richteten verbal auch das angeknackste Selbstbewusstsein ihrer Mitspieler auf. "Ein klares Ja", antwortete Palionis auf die Frage, ob die Mannschaft die Klasse halten könne. Der 27-jährige Litauer stand zuletzt von 2010 bis zur Sommerpause der Saison 2013/2014 beim SC Paderborn unter Vertrag, spielte dort aber zuletzt in der zweiten Mannschaft.
"Definitiv", meinte Sinkiewicz, als ehemaliger Nationalspieler der prominenteste Jahn-Zugang, zum Thema Nichtabstieg. Dann ergänzte er: "Sonst wäre ich nicht gekommen". Der Defensivmann erlebte 2005 den Höhepunkt seiner Laufbahn. Jürgen Klinsmann hatte ihn in diesem Jahr in die A-Nationalmannschaft berufen, wo er auf drei Einsätze kam. Sinkiewicz, der gebürtiger Pole ist, durchlief alle U-Teams des DFB und absolvierte 76 Spiele in der Bundesliga und 90 in der 2. Liga. Dabei lief er für Köln, Leverkusen, Augsburg und Bochum auf.
Die erfahrenen Spieler helfen uns sehr. Wir können viel von ihnen lernen.
Jahn-Abwehrspieler Azur Velagic über die Neuzugänge
Beim Debüt des routinierten Innenverteidigerpaars gelang dem Tabellenletzten nicht nur das erste gegentorlose Spiel in dieser Saison, sondern auch der erste Dreier nach zuvor sieben sieglosen Partien in Folge, darunter sechs Pleiten. "Die erfahrenen Spieler helfen uns sehr. Wir können viel von ihnen lernen", lobte Abwehrmann Azur Velagic die beiden Neuen.
Doch mit Sinkiewicz und Palionis war das Thema nachträgliche Verstärkungen in Regensburg noch nicht erledigt. Am vergangenen Freitag hatte der Verein noch Flügelspieler Hesse verpflichtet, auch er feierte gegen Großaspach sein Debüt. Der 26-Jährige spielte von 2009 bis Sommer 2014 beim Zweitligaaufsteiger SV Darmstadt 98 und erzielte für die Südhessen in 134 Einsätzen 16 Treffer.
Die torlose Durststrecke der Regensburger in Meisterschaftsspielen – insgesamt waren 523 Minuten nach dem letzten Einschuss vergangen – beendete Daniel Franziskus nach einer Ecke per Kopf. "Das war ein kleiner Befreiungsschlag, für mich und die Mannschaft", freute sich der 23-jährige Angreifer über seinen ersten Saisontreffer. Auch Trainer Schmidt wirkte sichtlich erleichtert. "Das Erfolgserlebnis war enorm wichtig für uns."
Heinz Reichenwallner