3. Liga

Salem: "Wir haben uns abschlachten lassen"

Osnabrück: Eklatante Schwächen in der Abwehr

Salem: "Wir haben uns abschlachten lassen"

Präsentierte sich als einziger Osnabrücker in Normalform: Milad Salem.

Präsentierte sich als einziger Osnabrücker in Normalform: Milad Salem. Imago

Die Mannschaft von Coach Walpurgis versagte auf der großen Bühne der Saisoneröffnung vor 8800 Zuschauern und einem Millionenpublikum bei der ersten Live-Übertragung eines Spiels der 3. Liga in der ARD. "Die Schlüsselszene war das 0:2 gleich nach der Pause, als wir dem Gegner mit einem Passfehler das Tor schenken", sagte der Coach nach der ersten Heimniederlage seit dem 20. Dezember 2013 (0:2 gegen Chemnitz).

Salem, nicht nur wegen seines Tores zum 1:3 einer der ganz wenigen Osnabrücker in Normalform, konnte sich über seinen Treffer nicht richtig freuen: "Wir haben vier Wochen auf dieses Spiel hingearbeitet und dann lassen wir uns hier so abschlachten - das geht nicht." Vielleicht hätte das Spiel noch kippen können, wenn Salems Freistoß-Kracher aus 35 Metern unmittelbar nach dem Platzverweis gegen Zeitz (58.) zum Anschlusstreffer geführt hätte - doch ob der Ball von der Unterkante der Latte tatsächlich hinter die Torlinie prallte, wie Video-Bilder erkennen lassen, spielt keine Rolle mehr; das Gespann von Schiedsrichter Kempter ließ weiterlaufen.

"Da hätte ich gern die Torlinientechnologie von der WM gehabt", sagte Walpurgis, zumal auch sein Kollege Stefan Krämer diese Szene als die "einzige Phase" beschrieb, "in der das Spiel hätte kippen können." So kam es - auch wegen eklatanter Schwächen in der noch beim 1:1 gegen Borussia Dortmund überzeugenden Abwehr - zu einer eindeutigen Niederlage.

"Wir haben uns zu wenig gewehrt", sagte Alvarez, einer von sieben Zugängen in der Osnabrücker Startelf, "wenn man schon zurückliegt, muss man einfach den einen Schritt mehr machen." Kapitän Nicolas Feldhahn vermisste ebenfalls die Widerstandskraft: "Wenn man so zu Hause verliert und keine Karte sieht, ist das ein Zeichen, dass man sich nicht richtig wehrt."

Harald Pistorius