Dresdens Trainer Stefan Böger musste gegen den VfL Osnabrück auf Torhüter Kirsten verzichten, der sich beim 1:0-Heimsieg gegen Zweitliga-Absteiger Energie Cottbus einen Handbruch zugezogen hatte. Wie gegen Cottbus rückte Wiegers nach. Im Mittelfeld bekam zudem Kapitän Fiel den Vorzug vor Moll.
VfL-Coach Maik Walpurgis nahm gegenüber dem 2:0-Erfolg gegen den Chemnitzer FC zwei Änderungen vor. Im defensiven Mittelfeld kehrte Groß nach Gelb-Sperre zurück, Chahed saß zunächst auf der Bank. Dort fand sich auch Grassi wieder: Falkenberg bekam den Vorzug und verteidigte rechts, Pisot rutschte eine Position nach innen. Gänzlich fehlte der angeschlagene Thee.
Der VfL Osnabrück versteckte sich in Dresden nicht, sondern schob schon in der Anfangsphase weit auf und attackierte die Hausherren früh. Torszenen gab es auf beiden Seiten aber lange Zeit nicht, da beide Abwehrreihen zunächst sicher standen. Bis zur 18. Minute: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf drehte sich Iljutcenko an der Torauslinie um seinen Gegenspieler und bediente im Zentrum Sturmpartner Menga. Dessen Abschluss konnte Vrzogic aber - wohl auch mit Hilfe der linken Hand - auf der Torlinie noch abblocken. Das Spiel lief weiter.
Der 22. Spieltag
Nichts mehr zu machen war aber gut zehn Minuten später: Menga durfte unbedrängt im Strafraum für Iljutcenko auflegen. Hefele war zu weit weg, so dass der Osnabrücker den Ball platziert zu seinem neunten Saisontor einschieben konnte (29.).
Danach wurde es bunt: Innerhalb von fünf Minuten gab es dreimal Gelb und einmal Rot. Der Platzverweis erwischte VfL-Verteidiger Willers. Bei einem Osnabrücker Freistoß prallte er im gegnerischen Sechzehner rückwärts in Erdmann und trat dabei nach hinten aus. Erdmann sah Gelb, Willers musste runter. VfL-Trainer Walpurgis reagierte sofort, brachte mit Grassi für Menga einen neuen Innenverteidiger, der in der Folge mithalf, dass die Gäste-Führung bis zur Pause nicht ernsthaft in Gefahr geriet.
Anders sollte es nach Wiederbeginn aussehen. Dynamo - nun mit Comvalius statt Dürholtz - kam mit viel Elan aus der Kabine und war entschlossen, die Überzahl zu nutzen. Das gelang schnell. Erst jagte Hartmann einen Fernschuss knapp über die Latte, wenig später zielte er genauer und traf mit einem satten Linksschuss unter die Latte zum Ausgleich (51.).
Die Sachsen setzten nach und wurden belohnt. Comvalius visierte aus 18 Meter das linke untere Eck an, weil Pisot abfälschte, kam die Kugel zentral aufs Tor. Heuer-Fernandes konnte zwar noch mit dem Knie abwehren, den Abpraller drückte aber Eilers per Kopf über die Linie (61.).
Dynamo hatte das Spiel gedreht - doch plötzlich kamen die Osnabrücker wieder auf, die sich nicht mit der Niederlage abfinden wollten. Wiegers zeigte zunächst bei Groß' Flachschuss eine gute Fußabwehr (64.) und hatte auch nach einer starken Feldhahn-Aktion das bessere Ende für sich: Der Osnabrücker nahm eine Kandziora-Flanke mit der Brust an, ließ zwei Dresdner mit einem Haken aussteigen, scheiterte dann aber aus acht Metern an einer starken Wiegers-Parade (84.).
Dresden musste wortwörtlich bis zur letzten Sekunde um den Dreier zittern. In der sechsten Minute der Nachspielzeit zog der aufgerückte Grassi im Strafraum ab, der Schuss wurde von der ausgestreckten Hand Erdmanns geblockt. Die VfL-Spieler forderten vehement einen Strafstoß, Schiedsrichter Christian Dietz hatte aber eine Abseitsstellung gesehen und gab einen Freistoß für die Hausherren. Kurz darauf pfiff er ab. Durch den mühevollen Erfolg schiebt sich Dynamo am VfL vorbei auf Platz vier, wo die Böger-Elf nun punktgleich mit den Stuttgarter Kickers auf Rang drei überwintern. Die Osnabrücker verlieren etwas an Boden und liegen nun mit drei Punkten Abstand auf Platz sieben.
Weiter geht es für beide Teams nach einer fünfwöchigen Spielpause. Dynamo Dresden steigt am Sonntag, den 1. Februar, um 14 Uhr im Topspiel bei Preußen Münster wieder ein. Schon einen Tag zuvor trifft Osnabrück vor heimischer Kulisse auf den Nachbarn und Tabellenführer aus Bielefeld (14 Uhr).