Nach dem Klassenverbleib hielt Holstein Kiels Kern zusammen und wurde gezielt durch zweit- und drittligaerfahrene Akteure verstärkt. Vorne ruhten die Hoffnungen auf Paderborn-Leihgabe Sané, die Defensive sollten Kohlmann (Union Berlin), Kegel (Chemnitzer FC) stablisieren, Schlussmann Kronholm den Kasten sauber halten. Alle vier bekamen prompt das Vertrauen ihres Trainers Karsten Neitzel geschenkt. Bei der SpVgg Unterhaching richtete sich der Fokus vor allem auf die Trainerbank: Dort saßen mit Christian Ziege und seinem neuen Assistenten Christian Wörns zwei ehemalige Nationalspieler. Aus dem Lizenzspielerkader verließen die Oberbayern, nach dem Motto "the same procedure as every year" wie Welzmüller, Haberer oder Keeper Müller einige Leistungsträger, die Neuzugänge stammen aus dem eigenen Stall oder unterklassigen Ligen und schnuppern weitestgehend erstmals Profiluft. Mit Rückkehrer Thiel, Kranitz und Abelski standen drei davon in der Startelf.
Kiel macht Dampf
Die Gastgeber waren von Anpfiff weg auf der Höhe und drängten aktiv auf das Hachinger Tor. Beinahe hätte Siedschlag den schwungvollen Auftakt belohnt, doch Zetterer parierte dessen Distanzschuss mit den Fingerspitzen (4.). Fünf Zeigerumdrehungen später schaute der Schlussmann nur zu, musste bei Kaziors Versuch ans Außennetz nicht eingreifen.
Das hohe Tempo konnten die Störche allerdings nicht dauerhaft standhalten, mit fortlaufender Spieldauer verflachte die Partie zusehends. Auch, weil die Spielvereinigung ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive legte - Sturmhoffnung Sané wurde konsequent aus dem Spiel genommen - und das Offensivspiel fast komplett abstellte. KSV-Keeper Kronholm erlebte daher einen äußerst entspannten Einstand.
Aus dem Spiel heraus lief bei den Hausherren gar nichts mehr zusammen, die Hoffnungen ruhten folglich auf Standardsituationen. Eine solche erwies sich zwar als gefährlich, Hartmanns Kopfball aber als zu unpräzise (33.). Kurz vor dem Seitenwechsel sendeten die Ziege-Schützlinge dann zumindest noch ein Lebenszeichen, indem Neuzugang Abelski von Kronholm einen Arbeitsnachweis einforderte. Diesen bestand der Ex-Elversberger mit Bravour (44.).
Der 1. Spieltag
Voglsammer unaufhaltsam
Der Auftakt im zweiten Spielabschnitt bot bereits mehr, als die gesamten 45 Minuten zuvor: Eine Großchance! Voglsammer tankte sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler durch und bediente dann uneigennützig Nebenmann Köpke, der das Leder freistehend aus gut fünf Metern vorbeisetzte (47.). Der Start für eine Drangperiode der Münchner Vorstädter: Wieder erzeugte das Duo Voglsammer-Köpke Torgefahr, doch diesmal klärte die KSV-Defensive in höchster Not (52.). Dann stürmte Götze auf den herauseilenden Kronholm zu, legte den Ball am Keeper vorbei, wurde letztlich aber rüde abgeräumt. Die Folgen: Gelb für den Schlussmann, Spielende für Götze. Der Hachinger konnte verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen und wurde durch Haas ersetzt (62.).
Es ging fortan hin und her, für die KSV verpasste Heider eine Hereingabe denkbar knapp (67.), auf der Gegenseite zielte Abelski zu ungenau (69.).
Schäffler im Pech
In der Schlussphase waren vor allem die Ostseestädter darum bemüht, doch noch einen Dreier einzuheimsen. Die optische Überlegenheit half allerdings nichts, weil der Hachinger Abwehrriegel dicht hielt. Mit einer Ausnahme: Gegen eine Co-Produktion zweier Joker, Herrmann und Schäffler, hatte nur der Querbalken etwas dagegenzusetzen (87.), sodass es beim torlosen Remis blieb. Kurz vor Ende verletzte sich zudem Hachings Hummels ohne Fremdeinwirkung am Knie.
Nächsten Samstag gastiert Kiel bei Borussia Dortmund II (14 Uhr), Unterhaching empfängt zeitgleich den SV Wehen Wiesbaden.