2. Bundesliga

Leipzig gegen Sechzig: Zum Jahresabschluss remis

Fürth punktet im Derby - St. Pauli jubelt mit Lienen

Leipzig gegen Sechzig: Zum Jahresabschluss remis

Da stehst du Kopf: Yussuf Poulsen.

Da stehst du Kopf: Yussuf Poulsen. Getty Images

Das letzte Spiel des Jahres zwischen RB Leipzig und dem kriselnden TSV 1860 München verlief für zwei Spieler alles andere als reibungslos: Sowohl Leipzigs Sebastian als auch Löwe Wolf mussten noch vor der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden - gewiss keine schöne Bescherung. Für die sorgte aber der nach Oberschenkelproblemen wiedergenesene Poulsen in der 29. Minute, als er wunderbar ins rechte Eck vollendete. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung durchaus verdient, waren die "Roten Bullen" bis dahin spielbestimmend. Und auch nach dem Treffer änderte sich nichts, RB blieb am Drücker, legte aber nicht nach und musste deshalb kurz vor Pausenpfiff einige brenzlige Situationen überstehen.

Im zweiten Durchgang sorgten Münchens Vollmann sowie auf der Gegenseite Poulsen mit Pfostentreffern für helle Aufregung, ehe das Spiel verflachte. Die Sachsen verwalteten nur noch und verpassten es, gegen ideenlose Löwen nachzulegen und wurden dafür kurz vor Schluss von Okotie bestraft. Am Ende stand ein 1:1, das beiden Teams nur bedingt weiterhilft. Immerhin vermieden es die Münchner, auf einem Abstiegsplatz überwintern zu müssen. Leipzig bleibt derweil im Mittelfeld des Tableaus stecken.

Remis im Topspiel: Auch das Kopfballduell zwischen Darmstadts Stroh-Engel und Ingolstadts Roger hatte keinen Sieger.

Remis im Topspiel: Auch das Kopfballduell zwischen Darmstadts Stroh-Engel und Ingolstadts Roger hatte keinen Sieger. picture alliance

Lex' tolle Bogenlampe reicht nicht

Ingolstadt entführte mit dem 2:2 bei seinem bis dato härtesten Verfolger Darmstadt einen Zähler und überwintert mit sieben Punkten Vorsprung auf Platz eins. Das Spitzenspiel lebte zunächst vor allem von seiner Intensität und der Spannung, hatte aber auch tolle Treffer zu bieten. Behrens hatte Darmstadt aus kurzer Entfernung in Führung gebracht, doch Groß mit einem tollen direkten Freistoß in den Winkel und Lex mit einer überragenden Bogenlampe drehten das Spiel vor der Pause zu Gunsten des Tabellenführers. Spielerisch hatten beide Mannschaften in Hälfte eins durchaus noch Luft nach oben. Nach Wiederanpfiff dauerte es nicht lange, ehe die "Lilien" zurückschlugen und durch Heller ausglichen (54.). Beide Teams lieferten eine unterhaltsame Partie mit hohem Einsatz, viel Engagement, aber nur wenigen spielerischen Leckerbissen.

Weis belohnt Bochumer Aufholjagd

Der FC Erzgebirge Aue kam zu einem 1:1 in Bochum, verpasste erneut knapp den ersten Auswärtssieg dieser Saison und überwintert als Letzter. Aue führte zur Pause völlig verdient, hatte neben dem Tor durch Kapitän Klingbeil noch weitere erstklassige Chancen. Die Hausherren, die durch Terodde die erste Großchance verbuchten, konnten sich bei Torhüter Esser bedanken, nicht noch höher zurückgelegen zu haben. Allerdings sah der VfL-Schlussmann beim Gegentreffer schlecht aus. In Hälfte zwei konzentrierte sich Aue verstärkt auf die Defensive, Bochum kam besser ins Spiel, rannte an, erspielte sich aber zunächst kaum Möglichkeiten. In letzter Minute aber wurde der große Aufwand des VfL doch noch belohnt, Weis traf zum 1:1 und hatte in der Nachspielzeit sogar die Riesenchance zum Siegtreffer.

Hofmann erlöst die "Roten Teufel"

Der 1. FC Kaiserslautern fuhr gegen aufopferungsvoll kämpfende Sandhäuser einen 1:0-Sieg ein und ist bis auf einen Punkt an Rang zwei dran. Es war von Beginn an das erwartet schwere Spiel für Kaiserslautern. Sandhausen stand hinten meistens sicher, die Fünfer-Kette ließ nicht viel zu. Einmal kam Olajengbesi einen Schritt zu spät und foulte Younes im Sechzehner, doch konnte er sich bei Torhüter Riemann bedanken, der den Elfmeter von Matmour parierte (17.). Das Team von Kosta Runjaic war im Abschluss nicht zwingend genug, die "Roten Teufel" spielten sich zu wenige nennenswerte Gelegenheiten heraus. Ein Fernschuss von Demirbay und eine feine Einzelleistung von Younes gingen am Kasten des SVS vorbei. Sandhausen hatte sich klasse auf die Pfälzer eingestellt und hielt diese nach dem Seitenwechsel geschickt vom Strafraum fern. Mitunter zeigten sich die Schwartz-Schützlinge selbst sogar ein wenig mutiger und initiierten nun selbst Angriffe. Eine gute Viertelstunde vor dem Ende aber hatte der FCK mal etwas Platz und nutzte diesen prompt zur Führung durch Hofmann, der mit breiter Brust einnetzte (73.). Lautern sicherte den Sieg schließlich ohne größere Probleme, aber auch ohne zu glänzen.

Geklärt ist bei den Pfälzern eine weitere Personalie. Nach Cheftrainer Kosta Runjaic (43) wurde auch der Vertrag mit Co-Trainer Ilia Gruev (45) bis 2016 verlängert.

Wenig Klasse im Frankenderby

Viel Kampf, wenig Spielfluss: Alessandro Schöpf im Duell mit Marco Stiepermann (li.).

Viel Kampf, wenig Spielfluss: Alessandro Schöpf im Duell mit Marco Stiepermann (li.). picture-alliance

258. Frankenderby: Der 1. FC Nürnberg empfing die SpVgg Greuther Fürth im Aufwind befindlich. Nach drei Siegen in Serie war der FCN Favorit gegen die vor dem Spiel in 366 Spielminuten torlosen Fürther. Die Weiler-Elf war auch über weite Strecken die leicht überlegene Mannschaft, klare Torchancen fehlten jedoch auf beiden Seiten. Erst die Gelb-Rote Karte für Schröck (52., Foul an Füllkrug), den einzigen Franken der beiden Anfangsformationen, sorgte kurzzeitig für mehr Salz in der Suppe. Das "Kleeblatt" stand jedoch in Unterzahl sehr sicher und ließ den Club nicht zum Zug kommen. Mit dem 0:0 endet der Erfolgslauf des Absteigers vorerst, Fürth wartet nun schon seit 456 Spielminuten auf einen Treffer. Der Club indes hat seit November 2008 (2:1) kein Derby mehr gewonnen, auch die Revanche für das 1:5 im August glückte nicht.

Hoch oben im Norden stand der Abstiegskampf im Fokus. Nach dem Trainerwechsel auf St. Pauli gab Ewald Lienen sein Heimdebüt am Millerntor. Und seine Mannschaft drückte der Partie gegen den VfR Aalen den Stempel auf, spielte bei Hamburger Wetter und schwerem Boden nach vorn. Nach zweimal Aluminium-Pech (Thy, Daube) brachte Verhoek die Hanseaten mit einem abgefälschten Schuss in Führung. In Hälfte zwei sorgte Barth per Eigentor für die Vorentscheidung und brachte den 3:1-Sieg der Hausherren ungewollt auf den Weg. Auf neun sieglose Spiele folgte in St. Pauli also großer Jubel, mit 16 Punkten geht der Kiez-Klub in die Winterpause. Aalen, das erst in der Schlussphase aufkam, bleibt bei 17 stehen.

Braunschweigs Ryu braucht fast keinen Anlauf

Unter der Woche gelang Eintracht Braunschweig mit dem 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf nach zwei sieglosen Spielen wieder ein dreifacher Punktgewinn, am Freitagabend legten die Löwen mit dem 1:0 beim 1. FC Heidenheim nach. Dabei war der freche Aufsteiger im ersten Durchgang das aktivere Team mit der Mehrzahl an Chancen, die Ostalbstädter waren dem Führungstor näher als die Niedersachsen. Einem Treffer stand aber das Aluminium bei einem Niederlechner-Kopfball im Weg (39.).

Felix Körber und Seung-Woo Ryu

Braunschweigs Ryu nutzt den Patzer von Heidenheims Keeper Körber eiskalt aus. picture alliance

Nach dem Seitenwechsel kam Braunschweig bei Regen und immer schlechter werdenden Platzverhältnissen besser in die Partie, benötigte aber die Mithilfe Heidenheims zur Führung. FCH-Keeper Körber konnte eine Flanke nicht festhalten, Ryu nutzte den Abpraller zum 1:0 aus (61.). Heidenheim stemmte sich engagiert gegen die drohende Niederlage, doch das Team von Trainer Torsten Lieberknecht brachte den Sieg über die Zeit. Der 1. FCH wartet damit seit fünf Spielen auf einen Sieg, Braunschweig ist mit 33 Punkten im Soll.

Gut erholter KSC fertigt FSV ab

Gut erholt von der 0:2-Niederlage bei Union Berlin - der ersten Pleite nach zuvor acht ungeschlagenen Partien in Serie - zeigte sich der Karlsruher SC. Die Badener dominierten bei strömenden Regen von Beginn an die Begegnung gegen den FSV Frankfurt und münzten ihre Überlegenheit noch in Durchgang eins durch Hennings (16.) und Yabo (20.) in eine 2:0-Pausenführung um. Diese hätte sogar noch höher ausfallen können. Das Team von Trainer Markus Kauczinski ließ sich auch in Durchgang zwei die Butter nicht mehr vom Brot nehmen - im Gegenteil. Eine Tiefschlafphase von Beugelsdjik und Klandt nutzte Hennings zum 3:0 aus (50.). Damit war die Entscheidung endgültig gefallen. Nazarov vom Punkt (66.) schraubte das Ergebnis noch auf 4:0, ehe Aoudia Ergebniskosmetik betrieb (72.). Durch den Erfolg wird der KSC definitiv auf einen der ersten drei Ränge überwintern, der FSV wird den Blick im neuen Jahr wohl weiterhin nach unten richten müssen.

Wie Kessel: Bolly trifft spät

Mathis Bolly gegen Roberto Puncec

Düsseldorfs Bolly zieht vor Unions Puncec ab und trifft zum Sieg für Fortuna. imago

Am Dienstagabend verlor Fortuna Düsseldorf in letzter Minute bei Eintracht Braunschweig, am Freitagabend drehten die Rheinländer gegen den 1. FC Union Berlin den Spieß um: Dank eines "Last-Minute"-Treffers durch Bolly (89.) gewann Fortuna mit 1:0 und schaffte zum Abschluss des Fußballjahres das erhoffte Erfolgserlebnis. Union stand bei den Rheinländern zunächst sicher in der Defensive und schaltete bei eigenem Ballgewinn schnell um. Polter ließ aber die große Chance zur Führung vor der Pause liegen (14.). Die Fortunen konnten das Gehäuse der Berliner nur selten in Gefahr bringen. Nach der Pause schaltete das Reck-Team einen Gang höher, es entwickelte eine kurzweilige Partie mit Vorteilen für Düsseldorf. Doch lange Zeit deutete alles auf ein torloses Remis hin, ehe sich Bolly ein Herz fasste und mit einem humorlosen Distanzschuss das Stadion zum Beben brachte. Die Fortuna überwintert damit in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen, die Eisernen mussten im letzten Spiel des Jahres nach zuvor vier Partien ohne Niederlage den Platz erstmals wieder als Verlierer verlassen.

kon