2. Bundesliga

Leipzig und Lautern verpassen den Sprung

12. Spieltag: Fürth siegt bei Union, 1860 in Bochum

Leipzig und Lautern verpassen den Sprung

Enges Duell: Leipzigs Kapitän Daniel Frahn (re.) im Luftkampf mit Kaiserslauterns Karim Matmour.

Enges Duell: Leipzigs Kapitän Daniel Frahn (re.) im Luftkampf mit Kaiserslauterns Karim Matmour. Getty Images

Orban und Hofmann scheitern am Alu

Das Montagabendspiel des 12. Spieltags war ein Verfolgerduell: Leipzig und Kaiserslautern gingen punktgleich in das direkte Aufeinandertreffen und hatten den Sprung auf den zweiten Platz vor Augen. Doch der gelang keinem Team: Nach torlosen 90 Minuten in Leipzig bleibt Fortuna Düsseldorf erster Ingolstadt-Verfolger. Dabei hatten vor allem die Pfälzer durchaus gute Möglichkeiten. In der ersten Hälfte musste RB-Keeper Coltorti mehrfach eingreifen, ein Orban-Kopfball landete zudem an der Latte. Nach der Pause kamen die Sachsen zwar besser in die Partie, die beste Chance hatte aber FCK-Stürmer Hofmann: Aus spitzem Winkel traf er nur den Außenpfosten. Für Leipzig wurden Kaiser mit einem Freistoß und Poulsen aus Kurzdistanz gefährlich, ein Sieg für die Rasenballsportler wäre aber auch schmeichelhaft gewesen. Das sah auch RB-Coach Alexander Zorniger so, der sich nach der Begegnung über einen in Phasen zu passiven Auftritt seiner Spieler ärgerte.

Münchner "Löwen" knacken Bochums Serie

Doppelpack: Rubin Okotie brachte den TSV 1860 München auf die Siegerstraße.

Doppelpack: Rubin Okotie brachte den TSV 1860 München auf die Siegerstraße. imago

Nach sechs Heimspielen, die allesamt mit 1:1 endeten, kassierte Bochum die erste Heimniederlage. Die Münchner "Löwen" dagegen haben nach drei Niederlagen in Folge das Ruder herumgerissen und drei wichtige Zähler eingeheimst. Viel Magerkost wurde den Zuschauern aber in Hälfte eins in Bochum geboten. Die Löwen störten früh und effektiv, Bochum fehlte ein Taktgeber. Je eine Großchance für Terodde und Vallori - mehr war nicht. Nach dem Seitenwechsel entwickelten die 60er mehr Leidenschaft und Druck. Okotie sorgte per Kopf für den verdienten Lohn (62.). Und die Münchner ließen nicht locker, sondern legten sogar nach. Erneut Okotie per Kopf, wieder nach Vorlage von Adlung, und die "Löwen" lagen mit 2:0 in Front (74.). Der starke Adlung krönte seine Leistung kurz vor dem Ende mit dem Treffer zum 3:0.

Braunschweig setzt den Trend fort

Eintracht Braunschweig ließ dem 2:1-Sieg beim TSV 1860 München und dem DFB-Pokal-Achtelfinaleinzug ein weiteres Erfolgserlebnis folgen und setzte sich insgesamt verdient mit 2:1 gegen Aalen durch. Der VfR rutschte dadurch auf den letzten Tabellenplatz ab. Braunschweig legte ein hohes Tempo vor, ließ Aalen nicht zur Entfaltung kommen und bestimmte das Geschehen. Viel Gefahr ging aber auch von den Lieberknecht-Schützlingen nicht aus. So fiel das 1:0 durch Ryu auch etwas überraschend, aber verdient. Die Niedersachsen hätten kurz vor der Pause durch Ryu sogar nachlegen können. In Hälfte zwei ließ Braunschweig nach, war nicht mehr bissig genug gegen stärker aufkommende Aalener, die sich prompt mit Ludwigs Ausgleichstreffer belohnten (60.). Ein Weckruf für die Eintracht, die durch "Joker" Kruppke erneut in Führung ging und den Vorsprung über die Zeit brachten.

Aue belohnt sich beim FSV

Nach dem fulminanten 5:2-Sieg bei Greuther Fürth verpasste der FSV Frankfurt den nächsten Big Point. Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in Hälfte zwei entführte Aue in Bornheim beim 1:1 nicht unverdient einen Punkt. Der FSV begann engagierter und belohnte sich durch Oumaris Direktabnahme mit dem 1:0. Im Anschluss taten sich beide Teams aber schwer, zwingende Torchancen herauszuspielen. Aue entfachte offensiv fast überhaupt keine Gefahr. Nach der Pause wurden die Erzgebirger stärker, die Hessen agierten etwas nachlässig. FSV-Verteidiger Beugelsdijk sah seine 5. Gelbe Karte, fehlt in Aalen. Aue, engagiert und zweikampfstark, war das tonangebende Team, ließ aber zunächst die nötige Durchschlagskraft vermissen. Bis Verteidiger Vucur im FSV-Strafraum auftauchte und mit dem Außenrist verdientermaßen ausglich (70.).

St. Pauli punktet in Nürnberg

Doppelpack: Hier erzielt Jakub Sylvestr das 1:1 für den Club gegen St. Pauli.

Doppelpack: Hier erzielt Jakub Sylvestr das 1:1 für den Club gegen St. Pauli. imago

Die Krisenklubs Nürnberg und St. Pauli trennten sich nicht unverdient 2:2. Sowohl der FC St. Pauli (0:1 gegen Düsseldorf, 0:4 gegen Karlsruhe) als auch der 1. FC Nürnberg (0:3 in Darmstadt) waren nach Pleiten zuletzt wieder abgerutscht, gelobten aber Besserung und Wiedergutmachung. Das traf zunächst aber nur auf die Kiezkicker zu. St. Pauli, ohne den gelbgesperrten Sobiech, ging durch Rzatkowskis herrlichen Flugkopfball bereits nach 50 Sekunden in Führung! Die Hamburger blieben am Drücker, hatten die besseren Gelegenheiten, doch Daube lud Sylvestr mit einem katastrophalen Fehlpass zum 1:1 ein (18.). Ein weiterer Treffer des Slowaken wurde wegen vermeintlichen Abseits' zurückgepfiffen - eine Fehlentscheidung. Nürnberg war in der Folge leicht überlegen, insgesamt leisteten sich beide Teams aber zahlreiche Fehler. Viele Nickligkeiten taten ihr Übriges, nicht allzu großen Spielfluss aufkommen zu lassen. Nach dem Seitenwechsel kam Nürnbergs Schöpf gegen Gonther im Strafraum zu Fall, aber die Pfeife von Schiedsrichterin Steinhaus blieb stumm. Auf der anderen Seite düpierte Maier die lethargische Hintermannschaft der Franken und traf zum 2:1 ins kurze Eck (59.). Der Club war engagiert und um den Ausgleich bemüht, allein die Mittel waren wenig tauglich. St. Pauli blieb bei Gegenstößen gefährlich. Daube scheiterte allein vor Rakovsky am Pfosten. Kurz vor dem Ende aber schlug Sylvestr erneut zu und sicherte dem Club mit seinem Doppelpack zumindest einen Punkt.

Kein Sieger im Aufsteigerduell auf der Ostalb

Heidenheim und Darmstadt trennten sich in einer unterhaltsamen und intensiven Partie 1:1. Im Duell der toll gestarteten Aufsteiger hatte Darmstadt den besseren Start. Die Lilien konnten sich einmal mehr auf Stroh-Engel verlassen. Der Top-Torjäger hatte jüngst nach fünf Spielen Ladehemmung gegen Nürnberg (3:0) den Knoten wieder gelöst und erzielte nun in Heidenheim bereits früh das 1:0 für die 98er (8.). Der FCH war keineswegs geschockt, blieb seiner Linie treu, setzte gegen nun tief stehende Darmstädter auf spielerische Mittel und belohnte die Überlegenheit mit Morabits 1:1 (37.). Nach Wiederanpfiff erhöhten beide Teams die Schlagzahl, gute Chancen aber blieben hüben wie drüben ungenutzt. Die Zweikämpfe wurden intensiv geführt, einige bereits verwarnte Akteure wandelten nah am Platzverweis. Mit zunehmender Spieldauer zollten beide Teams dem hohen Tempo und der Einsatzfreude etwas Tribut, die Kräfte schwanden. Auch vor dem gegnerischen Gehäuse fehlte die nötige Konzentration. Heidenheim war in der Schlussphase dem Sieg einen Tick näher, der Zähler ist für Darmstadt aber nicht unverdient.

Viel Kampf und keine Tore im Topduell

Matthew Leckie gegen Sergio Pinto

Umkämpftes Topduell: Düsseldorfs Pinto (re.)räumt Ingolstadts Leckie weg. Getty Images

Das Topspiel des 12. Spieltags stieg bereits am Freitagabend in Düsseldorf, die zweitplatzierte Fortuna empfing den Spitzenreiter aus Ingolstadt. "Eine maximale Herausforderung", nannte F95-Sportvorstand Helmut Schulte im Vorfeld das Aufeinandertreffen." Vor den Rheinländern rangiert nur noch der FCI, der vor dem direkten Kräftemessen bereits fünf Punkte enteilt war. "Man muss sich kneifen. Ich hätte nie gedacht, dass wir zu diesem Zeitpunkt so einen Vorsprung besitzen", sagte Coach Ralph Hasenhüttl.

Dementsprechend gingen beide Kontrahenten mit viel Engagement zu Werke. Der Kampf stand in den ersten 45 Minuten im Vordergrund, spielerisch blieben beide Teams aber einiges schuldig. Eine Schrecksekunde gab es nach acht Minuten, als Schmitz und da Costa zusammenrasselten. Der Ingolstädter wurde mit der Trage vom Platz gebracht, Schmitz musste nach einer halben Stunde runter. Nennenswerte Chancen blieben im ersten Durchgang Mangelware, die Defensivreihen hatte keine Mühe, den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten. Wirklich besser wurde es auch nach dem Seitenwechsel nicht. Weiterhin wurde um jeden Zentimeter Boden gearbeitet, vor den Toren passierte herzlich wenig. Immerhin lebte die Partie von der Spannung, einen "Lucky Punch" konnte allerdings kein Team mehr landen.

Kein Sieger im Baden-Derby

Das Baden-Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem SV Sandhausen endete mit einem 1:1. Das Remis dürfte keinem der beiden Teams in der Tabelle richtig weiterhelfen, die Sandhäuser werden mit dem einem Zähler aber besser leben können. Der KSC musste nach dem Aus im DFB-Pokal einen weiteren Rückschlag hinnehmen und verpasste es, sich näher an die oberen Ränge heranzupirschen. Der SVS bleibt in der gefährdeten Zone hängen, und wartet seit nunmehr fünf Ligaspielen auf einen Dreier.

Alles beim Alten an der Alten Försterei: Greuther Fürth jubelt

Kacper Przybylko erzielt das Führungstor

Greuther Fürths Przybylko köpft zum 1:0 ein, Berlins Leistner kann nicht mehr eingreifen. imago

Die SpVgg Greuther Fürth ist und bleibt der Angstgegner von Union Berlin. Das Kleeblatt gewann mit 1:0 und entführte bereits zum fünften Mal in Folge alle drei Punkte von der Alten Försterei! Während die Franken nach drei Pflichtspielen ohne Sieg wieder ein Erfolgserlebnis feiern konnten, mussten die Eisernen erstmals nach zwei Siegen den Platz wieder als Verlierer verlassen. Das Tor des Tages ging auf das Konto von Przybylko, der bereits nach 180 Sekunden nach einer Standardsituation freistehend einköpfen durfte. Fortan warteten die Franken aus einer sicheren Defensive auf Kontermöglichkeiten. Da es die Köpenicker viel zu oft mit langen Bällen probierten, hatte Greuther Fürth letztendlich keine Mühe, die drei Punkte gegen spielerisch enttäuschende Berliner mit nach Hause zu nehmen.