2. Bundesliga

Darmstadt stoppt den Club-Trend - FCI marschiert

11. Spieltag: FSV stürmt den Ronhof - Ingolstadt marschiert

Darmstadt stoppt den Club-Trend - FCI marschiert

Zugeschlagen: Dominik Stroh-Engel bejubelt sein sechstes Saisontor.

Zugeschlagen: Dominik Stroh-Engel bejubelt sein sechstes Saisontor. Getty Images

Darmstadt klopft an - Ernüchterung beim Club

Darmstadt fieberte dem ersten Montagabendspiel im Stadion am Böllenfalltor entgegen, entsprechend leidenschaftlich bekämpften die "Lilien" von Beginn an den zuletzt dreimal in Serie ungeschlagenen 1. FC Nürnberg. Der SV 98 stoppte mit einem verdienten 3:0 den Aufwärtstrend der Franken. Die fanden gegen die druckvolle Schuster-Elf nur schwer ins Spiel und mussten vor der Pause das 0:1 durch Stroh-Engel schlucken. Bitter für den Club: Der Torjäger, der in den ersten fünf Spielen (fünf Tore, zwei Vorlagen, kicker-Notenschnitt 2,8) knipste und seitdem Ladehemmung hatte, erzielte sein sechstes Saisontor aus abseitsverdächtiger Position. Die große Reaktion der Gäste nach der Pause blieb aus. Vorne harmlos, hinten beim zweiten Gegentreffer zu zögerlich. Während Darmstadt per Konter noch einen drauflegte und auf Platz vier klettert, bleibt die Elf von Trainer Valerien Ismael nach dem Rückschlag im hinteren Tabellenmittelfeld hängen.

Ingolstadts Minimalisten marschieren weiter

Jubel beim Tabellenführer: Hinterseer (Mi.) hat das 1:0 für Ingolstadt erzielt.

Jubel beim Tabellenführer: Hinterseer (Mi.) hat das 1:0 für Ingolstadt erzielt. picture alliance

Ingolstadt ist nicht zu stoppen. Die Hasenhüttl-Elf setzte sich am Sonntag auch gegen Heidenheim durch und feierte den vierten 1:0-Sieg in Folge. Während die Oberbayern also weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen, muss Heidenheim etwas abreißen lassen. Die Oberbayern attackierten früh und investierten mehr, kamen gegen den dichten Abwehrriegel der Gäste aber nur einmal durch. Hinterseer jedoch nutzte dies direkt zur Führung aus. Ansonsten war das Spiel häufig unterbrochen, Torchancen gab es kaum. Erst recht nicht von den Heidenheimern, die zu wenig nach vorne taten. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste die Schlagzahl, zeigten sich bissiger, agierten mutiger. Ingolstadt verlor die spielerische Linie, leistete sich nun mehr Fehler und hätte auch in Bedrängnis geraten können, doch der FCH ließ die nötige Durchschlagskraft vermissen, kam zu keinen klaren Torchancen.

Der TSV 1860 München trägt die Rote Laterne

Die Talfahrt des TSV 1860 München geht weiter, die Oberbayern stürzten am Sonntag durch ein 1:2 auf eigenem Platz gegen Braunschweig auf den letzten Tabellenplatz ab. Die Eintracht dagegen feierte den ersten Auswärtssieg seit dem 5. Oktober 2013, damals noch in der Bundesliga in Wolfsburg. Aus Protest gegen die leidenschaftslosen Auftritte war der Münchner "Löwen"-Fanblock vor der Partie leergeblieben. Nach Anpfiff hatten die Anhänger ihn aber gefüllt. "Wir wollen euch kämpfen sehen", hallte es dann schnell durch die Arena. Schon nach einer guten Viertelstunde aber gab's den Schock für die 60er: Zuck traf zur Eintracht-Führung (18.). Braunschweig hatte gegen vor allem nach dem Gegentreffer völlig verunsicherte Münchner lange alles im Griff. Ein Standard aber bescherte 1860 zur Pause doch noch ein 1:1. Schindler hatte per Kopf getroffen. Kurz nach dem Wiederanpfiff gab's für den TSV 1860 die nächste kalte Dusche, als Korte herrlich mit dem Außenspann über Torhüter Ortega hinweg ins lange Eck traf (49.). Die Braunschweiger zogen sich erst einmal zurück und überließen den Münchner "Löwen" das Spiel. Diese hatten damit aber so ihre Probleme, agierten viel mit hohen Bällen und konnten die Feldüberlegenheit nicht in Zählbares ummünzen.

Kortzorgs Kunstschuss reicht nicht

Sandhausen und Aue trennten sich letzten Endes verdient 1:1. Ein Remis, das beide Teams nicht wirklich weiterbringt. Aue war von Beginn an das engagiertere Team mit einem leichten Chancenplus. Sandhausen war fast ausschließlich defensiv beschäftigt, stand dort aber zumeist sicher. Auch weil Aue seine Angriffe häufig zu unsauber zu Ende spielte. Die Intensität, die Leidenschaft und der Einsatz stimmten, spielerisch boten beide Teams aber eine dürftige Vorstellung, zeigten wenig Unterhaltsames. In Hälfte zwei wurde es prickelnder. Aue belohnte sich zunächst mit dem Führungstreffer von Kortzorg (57.), der herrlich in den Winkel schlenzte. Dann aber zogen sich die Erzgebirgler zurück und wurden prompt von Hübner bestraft, der per Kopf ausglich (64.). Nun entwickelte sich eine muntere Partie, in der sich die Kontrahenten mit offenem Visier begegneten. Letztlich blieb es aber im Hardtwaldstadion beim Remis, das keinem so recht weiterhilft.

Gaus gleicht sehr spät aus

Marcel Gaus

Traf sehr spät zum Ausgleich für Kaiserslautern: Marcel Gaus. imago

Am heutigen Samstag (13 Uhr) trafen mit Kaiserslautern und Düsseldorf zwei Traditionsklubs und Aufstiegskandidaten auf dem Betzenberg aufeinander. Die Roten Teufel, die auf den gesperrten Karl (5. Gelbe) und den verletzten Kapitän und Torjäger Lakic verzichten mussten, schien nach Pohjanpalos Treffer eine 0:1 Niederlage hinnehmen zu müssen, ehe Gaus sehr spät zum Ausgleich traf. Doch bei aller Freude über den späten Punkt: Die Roten Teufel beklagen mit Demirbay und Ring zwei weitere Verletzte nach der Partie gegen die Fortuna.

Karlsruhe effektiv gegen die Kiez-Kicker

Der FC St. Pauli versprühte in den letzten Wochen Zuversicht. Auch die jüngste Niederlage in Düsseldorf (0:1) "haut uns nicht um", so Trainer Thomas Meggle, der seine Truppe vielmehr "auf einem guten Weg" sieht. Vor allem am heimischen Millerntor, wo die Hamburger zehn ihrer elf Punkte einfuhren, sollte gegen Karlsruhe nachgelegt werden. Doch der KSC, der aus den vorangegangenen Partien nur ein mageres Pünktchen mitnehmen konnte, machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Hiroki Yamada netzte bereits nach 18 Minuten mit der ersten Chance für die Badener ein. Nach 31 Minuten legte Rouwen Hennings für Karlsruhe mit einem Schuss in den Winkel nach. Nach einem Konter in der 80. Minute machte Alibaz, der den Keeper zum 3:0 umdribbelte, alles klar, ehe Yamada kurz vor Schluss seinen ersten Doppelpack in Deutschland schnürte und den 4:0-Endstand herstellte.

Grifos Dreierpack in Fürth

Vincenzo Grifo

Erzielte in Fürth drei Treffer, einer davon Marke "Tor des Monats": Vincenzo Grifo. picture alliance

Nach dem leichtfertig verschenkten Sieg in Braunschweig (2:2) hatte Fürths Trainer Frank Kramer gefordert, die "Wut, die wir in uns tragen", in die nächsten Spiele mitzunehmen. Die Wut wird bei den Franken am Freitagabend allerdings weiter gewachsen sein: Gegen Schlusslicht FSV Frankfurt kassierten die eigentlich so heimstarken Fürther ihre erste Saisonpleite im Ronhof. Dabei schien alles nach Plan zu laufen, als Sukalo zur frühen Führung abstaubte (10.). Es war das erste Highlight in einer wilden ersten Hälfte, in der Grifo (Freistoß) und Beugelsdijk (erstes Zweitligator) den Spieß für den FSV binnen elf Minuten umdrehten, ehe Sukalo erneut aus kurzer Distanz zur Stelle war (30.).

Drei Minuten später führte Frankfurt wieder - dank eines Traumtors von Grifo. Als Dedic nach dem Wechsel einen Aussetzer von Röcker zum 4:2 nutzte, war der Außenseiter endgültig auf der Siegerstraße. Und es kam noch dicker für die Spielvereinigung: Doppeltorschütze Sukalo sah nach einer Notbremse die Rote Karte, Grifo machte seinen Dreierpack vom Elfmeterpunkt perfekt.

Leipzig siegt wieder - Union mit erstem Auswärtssieg

Im Vorfeld des Duells zwischen RasenBallsport Leipzig und dem VfL Bochum, hatten sich die beiden Trainer Alexander Zorniger und Peter Neururer, der den Emporkömmling aus Sachsen mehrfach kritisiert hatte, ein verbales Duell geliefert. Das Treffen vor dem Spiel fiel trotzdem freundlich aus. Auf dem Platz brachte ein Eigentor von Holthaus die Leipziger, die zuletzt nur zwei Punkte aus drei Spielen geholt hatten, früh in Führung (7.). Gegen offensiv zu harmlose Bochumer erhöhte Kapitän Frahn noch vor der Pause auf 2:0. Nach dem Wechsel steigerte sich der VfL zwar, doch außer einem Pfostenschuss von Latza sprang nichts heraus.

Wie schon beim 3:1-Erfolg gegen Sandhausen drehte der 1. FC Union Berlin auch beim Gastspiel in Aalen einen Pausenrückstand. Hainault hatte den VfR, bei dem Fejzic wieder im Tor stand, in der 39. Minute in Führung gebracht. Nach dem Wechsel schlugen Leistner (62.) und Brandy (70.) jedoch zu und bescherten den "Eisernen" den ersten Auswärtssieg der Saison.