2. Bundesliga

Der VfL schreibt weiter rote Zahlen

Bochum: Minus von 633.000 Euro

Der VfL schreibt weiter rote Zahlen

Sportlich läuft es nicht schlecht, beim VfL Bochum, aus wirtschaftlicher Sicht jedoch schellen die Alarmglocken.

Sportlich läuft es nicht schlecht, beim VfL Bochum, aus wirtschaftlicher Sicht jedoch schellen die Alarmglocken. Getty Images

"Dieser Verein ist komplett auf Kante genäht. Davon müssen wir sobald wie möglich wegkommen", sprach Engelbracht die unangenehme Wahrheit aus. 27,838 Millionen Euro an Aufwendungen standen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr lediglich 27,205 Millionen Euro an Einnahmen gegenüber. Damit stiegen die Gesamtverbindlichkeiten auf 7,5 Millionen Euro.

Die Gründe für die Fehlkalkulation lieferte Engelbracht gleich mit: Weil zum Saisonende nur Platz 15 erreicht worden war, fielen die TV-Gelder geringer aus als eingeplant. Zudem leistete der VfL eine siebenstellige Steuernachzahlung nebst Zinsen. "Dies sind aber nur die Haupteffekte. In Summe sind es viele weitere Elemente, die dazu führen, dass der VfL schauen muss, wo er Kosten vermeiden oder minimieren kann, ohne dabei den Lizenzspielerkader zu schwächen."

VfL Bochum - Vereinsdaten
VfL Bochum

Gründungsdatum

14.04.1938

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Für die laufende Spielzeit plant der Revierklub mit einem Jahresüberschuss von 1,889 Millionen Euro. Allerdings könne dieser wohl nicht für Investitionen oder zur Schuldentilgung genutzt werden, da unter anderem noch eine Steuernachzahlung ansteht.

Frauenfußball bleibt vorerst

Wegen der schwierigen Finanzlage hatte der VfL auf der Suche nach Einsparpotenzialen erwogen, seine Frauenfußball-Abteilung, die jährlich mit 150.000 Euro zu Buche schlägt, dichtzumachen. Doch nach öffentlichen Prostesten, unter anderem von Bundestagspräsident Norbert Lammert und Steffi Jones, sieht der Verein vorerst davon ab. Man habe die gesellschaftspolitische Dimension der Entscheidung unterschätzt, räumte der VfL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Villis ein. Der Klub arbeite nun an einer "gesellschaftspolitisch vernünftigen Lösung".