2. Bundesliga

Kaisers Maßarbeit teilt die Punkte in Leipzig

9. Spieltag: Lauterer Derby-Sieg - FCI bleibt oben

Kaisers Maßarbeit teilt die Punkte in Leipzig

Maß genommen: RB-Kapitän Dominik Kaiser trifft per Freistoß zum 1:1-Endstand gegen Heidenheim.

Maß genommen: RB-Kapitän Dominik Kaiser trifft per Freistoß zum 1:1-Endstand gegen Heidenheim. Getty Images

Punkteteilung der forschen Aufsteiger

Hohes Tempo und zwei sehr engagierte Mannschaften waren am Montagabend beim Duell der Aufsteiger aus Leipzig und Heidenheim zu erwarten. Und die Akteure enttäuschten nicht: Der FCH erwartete die Sachsen mit einer Mittelfeldraute, die das zentrale Mittelfeld der Leipziger unter Kontrolle bringen sollte. Tatsächlich dominierte RB die Begegnung, tat sich aber über die gesamte Spielzeit schwer, zu hochkarätigen Möglichkeiten zu kommen. Der FCH setzte auf vereinzelte Konter - und nutzte gleich die erste Chance durch Heise zur Führung (21.), Schnatterer sammelte als Vorbereiter seinen elften Scorerpunkt. Leipzig sicherte sich zumindest einen auch verdienten Punkt, musste dafür aber auf eine Standardsituation zurückgreifen: Kaiser nahm bei einem direkten Freistoß ganz genau Maß und setzte den Ball mit viel Wucht und etwas Effet exakt in den Torwinkel (31.). Durch die Punkteteilung bleiben beide Aufsteiger mit nun 16 beziehungsweise 15 Seite an Seite im Verfolgerfeld.

Ingolstadt bleibt Klassenprimus

Der FC Ingolstadt steht auch weiterhin an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga: Am Sonntag gewann die Elf von Trainer Ralph Hasenhüttl im eigenen Stadion knapp mit 1:0. Nach einer von beiden Seiten engagiert geführten, aber chancenarmen ersten Hälfte, gingen die Schanzer gerade einmal 50 Sekunden nach Wiederanpfiff durch einen schönen Spielzug in Führung, den Hinterseer aus spitzem Winkel vollendete. Die Partie wurde nun interessanter und abwechslungsreicher, aber auch ruppiger. Schiedsrichter Matin Petersen hätte in dieser Phase auch mehr als drei Gelbe Karten zücken können. Der knappe Vorsprung hielt bis zum Ende. Absteiger Braunschweig bleibt in der Fremde weiterhin vor allem Punktelieferant: Auch weiterhin steht bei der Eintracht in dieser Saison nur ein Auswärtspunkt zu Buche.

Befreiungsschlag für den FSV Frankfurt

Mit einem 3:0-Erfolg beim SV Sandhausen gelang dem FSV Frankfurt das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Die Hessen gaben damit die "Rote Laterne" ab. Die erste Hälfte der Partie ließ sich mit dem Attribut "ereignislos" zusammenfasssen. Doch nach dem Seitenwechsel war Toski schon bald zur Stelle und erzielte mit einem wuchtigen Schuss quasi aus dem Nichts die Führung für den FSV (51.). Der Treffer schien den Frankfurtern gehörig Selbstbewusstsein verschafft zu haben, denn nun bekamen sie immer mehr Oberwasser - und holten durch Kapllani einen Elfmeter heraus, den der Gefoulte gleich selber verwandelte (64.). Grifo beseitigte schließlich kurz vor dem Ende die letzten Zweifel, spielte die SVS-Defensive schwindelig und vollendete zum 0:3 (88.). Die zweite Heimniederlage für Sandhausen war damit besiegelt.

"Festung Bölle" ist gefallen

Joel Pohjanpalo

Dreifachtorschütze in Darmstadt: Fortunas Joel Pohjanpalo. imago

Aufsteiger Darmstadt 98 war im eigenen Stadion eine Macht, das Bollenfalltor war uneinnehmbar. Bis zum neunten Spieltag. Bis Fortuna Düsseldorf kam und mit einem 4:1 den Hessen eine Nachhilfestunde gab. Vor der Pause war Pohjanpalo mit einem Doppelpack zur Stelle, beiden Toren gingen jeweils schwere individuelle Fehler voraus. Nach der Pause ließ Kempes schneller Anschlusstreffer (46.) die Lilien nur kurz noch einmal hoffen, denn Benschop (47.) stellte fast postwendend den alten Abstand wieder her. Pohjanpalo traf schließlich erneut und machte mit einem sehenswerten Kopfballtor schließlich alles klar (57.). Weitere Tore fielen nicht mehr, Düsseldorf legte damit gegenüber RB Leipzig eindrucksvoll vor und eroberte zunächst Platz drei.

Rote Teufel nutzen badische Verwirrung

Im Getümmel: Lauterns Lakic (2.v.re.) vor dem 1:0.

Im Getümmel: Lauterns Lakic (2.v.re.) vor dem 1:0. imago

Am Samstag stand für den 1. FC Kaiserslautern das prestigeträchtige Derby gegen den KSC auf dem Programm. Anders als beim jüngsten 2:3 in Nürnberg, als die Roten Teufel die erste Halbzeit verschlafen hatten, zeigte sich der FCK diesmal hellwach und heizte die Stimmung am Betze gleich mal an - Lakic traf in der 3. Minute die Latte. Der KSC war darauf bedacht, den Anflug einer Krise nach zwei Niederlagen in Serie (1:3 in Leipzig, 0:1 gegen Ingolstadt) im Keim zu ersticken.

Die Badener wählten dabei intensive Zweikämpfe als probates Mittel aus, das aber nur zu Beginn. Schon bald bekamen die Pfälzer, die zu Hause noch ungeschlagen sind, Oberwasser und legten noch vor der Pause über Lakic (20.) und Gaus (35.) gegen phasenweise verwirrt anmutende Karlsruher den Grundstein für den späteren Erfolg. Dieser geriet im zweiten Durchgang nicht in Gefahr, erst recht nicht nach Torres' Platzverweis in der 74. Minute. Der Sieg hätte am Ende noch weitaus höher ausfallen können, wenn nicht die Pfälzer extrem fahrlässig mit ihren Chancen umgegangen wären.

St. Pauli hat in Überzahl mit Union keine Mühe

Frei nach dem Motto "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" hatten sich St. Pauli und Union Berlin mehr schlecht als recht in den vergangenen Wochen geschlagen, immerhin konnte man am Kiez mit der Punkte-Ausbeute zufrieden sein. Erst recht nach dem Aufeinandertreffen mit den Eisernen, denen am Millerntor ein früher Platzverweis zum Verhängnis wurde. Jopek foulte im eigenen Sechzehner Budimir und sah wegen Notbremse Rot. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Nöthe sicher zum 1:0 (22.). In Unterzahl fehlten den Eisernen schlichtweg die Mittel, um St. Pauli ernsthaft auf die Probe zu stellen. Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Kiez-Kicker ihren Vorsprung souverän, ehe Rzatkowski in der 73. Minute das 2:0 erzielte und damit alles klar machte. Den Schlusspunkt unter den 3:0-Triumph setzte schließlich Joker Verhoek zwei Minuten vor dem Ende.

Sylvestr entreißt Bochum ersten Heimdreier

Jakub Sylvestr gegen Andreas Luthe

Nürnbergs Sylvestr überwindet Bochums Keeper Luthe zum 1:1-Endstand. imago

Der VfL Bochum wartet auch nach dem 9. Spieltag noch auf den ersten Heimsieg. Die Westfalen kamen am Freitagabend gegen den 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 hinaus und konnten auch im fünften Match vor eigenem Publikum keinen Dreier einfahren. Der Club dagegen ist nun seit zwei Partien ohne Niederlage.

Beide Mannschaften boten eine ansprechende Partie auf Augenhöhe. Allerdings fehlte in den ersten 45 Minuten den Offensivreihen die Durchschlagskraft, Chancen waren kaum zu verzeichnen. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff passte die Club-Abwehr inklusive der neuen Nummer eins Rakovsky nicht auf, Gregoritsch traf aus spitzem Winkel zur VfL-Pausenführung (44.). Der Club gab sich aber nicht so leicht geschlagen und glich in der 56. Minute durch Sylvestr aus. Fortan wogte die Partie hin und her, allerdings mehrheitlich mit Vorteilen für den VfL, dem allerdings trotz einiger Chancen nicht mehr der zweite Treffer gelang. Das Neururer-Team wartet nun schon seit drei Partien auf einen Sieg, der Club überstand erstmals in dieser Saison zwei Spiele ohne Niederlage.

Aalen kann doch noch gewinnen - Erste Löwen-Niederlage unter von Ahlen

Der VfR Aalen kann doch noch gewinnen! Die Ostalbstädter besiegten 1860 München mit 2:0 und feierten den ersten Dreier nach zuvor sechs sieglosen Spielen in Folge. Löwen-Interimscoach Markus von Ahlen musste im zweiten Spiel die erste Niederlage hinnehmen. In Hälfte eins waren beide Teams gleichwertig und agierten mit offenem Visier. Die Zuschauer kamen so in den Genuss einer tempo- und abwechslungsreichen Partie. Lediglich das Salz in der Suppe in Form von Toren fehlte. Auch, weil Aalens Ludwig am Aluminium scheiterte (15.) und Münchens Okotie bei einem Schuss von Angha im Abseits stand (40.). Nach dem Seitenwechsel benötigte die Partie einige Anlaufzeit, dann übernahm zuerst Aalen die Initiative. Doch der VfR verpasste es zunächst, sich für seinen Aufwand zu belohnen. Dann befreiten sich die Löwen, Rodri verpasste freistehend aus vier Metern (79.). Dies sollte sich noch rächen, Weiß (83.) und Feick (86.) ließen die Ostalb mit ihren späten Treffern erbeben.

Weilandt beendet Aues Mini-Erfolgsserie

Tom Weilandt trifft zum 2:0

Alleine gegen drei: Greuther Fürths Weiland (2. v. li.) trifft zum 2:0. imago

Sieben Punkte aus drei Partien - der Trainerwechsel weg von Falko Götz hin zu Tomislav Stipic hat bei Erzgebirge Aue gefruchtet. Angesichts der Erfolgsserie bot Stipic am Freitagabend bei der SpVgg Greuther Fürth zum vierten Mal in Folge die gleiche Startelf auf, doch die Kontinuität sollte sich nicht auszahlen. Die Sachsen unterlagen nach 90 Minuten mit 0:2 und machten es dabei den Franken leicht, den vierten Heimsieg einzufahren. Denn Keeper Männel patzte entscheidend beim 0:1 durch Weilandt (9.), bei dessen zweiten Tor in der 17. Minute ließ sich die halbe Auer Abwehr düpieren. Die Weichen waren also früh gestellt, die Elf von Trainer Frank Kramer hatte keine Mühe, den ersten Dreier nach zuvor zwei sieglosen Partien einzutüten. Aue wurde zwar im zweiten Durchgang frecher, doch fand gegen das Kleeblatt, das den Vorsprung mehr oder weniger verwaltete, nicht mehr in die Partie zurück und muss so weiter auf den ersten Sieg in der Fremde warten.