2. Bundesliga

Nürnberger Zittersieg - Tabellenführer Ingolstadt

Spätes Glück für Union - KSC verliert gegen FCI

Nürnberger Zittersieg - Tabellenführer Ingolstadt

Jubelnde Franken: Sylvestr und Schöpf (re.).

Jubelnde Franken: Sylvestr und Schöpf (re.). Getty Images

0:2, 0:3, 0:3 - die Bilanz des 1. FC Nürnberg vor dem Montagskracher gegen den 1. FC Kaiserslautern las sich ziemlich ernüchternd. Im Frankenland herrschte schon leichte Krisenstimmung, Kritik häufte sich sowohl an Sportvorstand Martin Bader als auch an Trainer Valerien Ismael. Gegen die auswärtsschwachen Pfälzer sollte nun unbedingt ein Dreier eingefahren werden, um wieder Ruhe ins Umfeld zu bringen. Doch der FCK hatte eine eigene Rechnung gemacht, wollte mit einem Sieg Platz eins in der Tabelle erobern. Dafür mussten die Roten Teufel aber ihre Effizienz steigern, was ihnen in Nürnberg zunächst nicht gelang. Wie man es besser machte zeigte der Club, bei dem der Knoten platzte und der nach Treffern von Candeias (25.) und Schöpf (41.) mit einer beruhigenden 2:0-Führung in Pause ging.

Nach Wiederanpfiff bäumten sich die Pfälzer dann noch einmal auf, mussten zunächst aber noch das 0:3 durch Schöpf schlucken (51.). Der erneute Gegentreffer wirkte auf die Gäste jedoch irgendwie befreiend, auf einmal funktionierte die Offensive, und Nürnberg geriet ins Straucheln. Nachdem Ring (62.) und Löwe (71.) auf 2:3 verkürzt hatten, ging das Zittern bei den Hausherren so richtig los. Der Club taumelte, fiel am Ende aber nicht, auch weil die Pfälzer gegen Ende der Partie zu ungeduldig wurden, immer häufiger zu hastig abschlossen und letztlich doch mit leeren Händen die Heimreise antraten.

Teigls Doppelpack reicht Leipzig nicht

Für RB Leipzig ging's am Sonntag nach Düsseldorf. Obwohl Toptorjäger Poulsen (Oberschenkelzerrung) kurzfristig ausfiel und Frahn nur auf der Bank saß, ging RB in Front. Ersatzmann Morys glänzte als kluger Vorlagengeber, Teigl hatte in der 18. Minute wenig Mühe, das starke Anspiel zu verwerten. Die Düsseldorfer agierten in ihren Offensivbemühungen zu fahrig, so dass es mit der knappen Führung der Leipziger in die Kabinen ging. Nach dem Ausgleich des gerade eingewechselten Pohjanpalo (60.) schöpfte die Fortuna wieder Hoffnung, doch Sekunden später rückte Teigl die Verhältnisse mit seinem zweiten Tor wieder zurecht (61.). Düsseldorf versuchte es weiter, so schlenzte Liendl das Leder von der Strafraumgrenze knapp drüber (75.). Ein abgefälschter Versuch von Benschop führte schließlich zum späten Erfolg und entriss somit RB die Tabellenführung - 2:2.

Heidenheims Heimserie hält - und wie!

Göhlert und Kraus feiern

Tänzchen ins Glück: Die Heidenheimer Göhlert und Kraus feiern den Kantersieg gegen Bochum. imago

Heimmacht gegen Auswärtsschreck: Der FC Heidenheim empfing den VfL Bochum. Es dauerte nicht sehr lange, bis klar war, welche Serie fortbestehen würde - Heidenheim überrollte den VfL förmlich! Nach Mayers Kopfballtreffer (9.) erhöhte Schnatterer per Elfmeter (20.) und legte mit einem Schuss durch die Beine von Bochums Keeper Esser nach (28.). Damit nicht genug: Mit dem 4:0 durch Niederlechner (39.) war die endgültige Entscheidung schon vor der Pause gefallen. Beim VfL lief auch danach herzlich wenig zusammen. Leipertz durfte nach Querpass von Heise vollkommen unbedrängt zum 5:0 für den Aufsteiger einschieben (77.). Dann hatte es die Neururer-Elf endlich überstanden. Für den FCH war es der fünfte Heimerfolg in dieser Saison, Bochum muss nach drei Auswärtssiegen wieder eine Pleite quittieren.

Frankfurter Missverständnis rettet die Kiezkicker

Im Duell zwischen Tabellenschlusslicht FSV Frankfurt und dem FC St. Pauli dauerte es etwas länger, bis die Tore fielen - dann aber gleich reihenweise. Einen umstrittenen Elfmeter (Beugelsdijk an Sobiech) verwertete Nöthe zur Führung für die Hamburger (32.), nur drei Minuten später war Rzatkowski mit dem 2:0 zur Stelle. Die Hessen gaben jedoch nicht auf, verkürzten dank Kauko (44.) noch vor der Pause und knüpften im zweiten Abschnitt nahtlos an die Leistung an. Erst unterlief Ziereis (58.) ein Eigentor, mit einem fulminanten Schuss aus 20 Metern drehte Frankfurt in Person von Grifo die Partie endgültig. St. Pauli rannte in der Folgezeit an, allerdings ziemlich planlos. Ein dicker Abwehrpatzer ermöglichte den Kiezkickern aber doch noch den 3:3-Ausgleich. Daube war in der 86. Minute Nutznießer eines eklatanten Missverständnisses zwischen Beugelsdijk und Balitsch.

Union trotzt Darmstadt

Fabian Holland gegen Christopher Trimmel

Hart umkämpfte Partie: Darmstadts Fabian Holland gegen Unions Christopher Trimmel imago

Lange Zeit hielt Union Berlin gegen den starken Aufsteiger aus Darmstadt mit, musste aber gegen die gut verteidigenden Lilien in der 73. Minute den Rückstand hinnehmen. Danach sah alles danach aus, dass die Hessen ihrer ersten Auswärtsdreier der Saison einfahren. Wer aber schon dachte, das Spiel sei gelaufen, sollte irren. Denn in der 85. Minute erzielte der eingewechselte Christopher Quiring den vielumjubelten Ausgleich und rettete den Eisernen einen wohlverdienten Punkt.

KSC unterliegt Ingolstadt

Eine bittere Niederlage gab es für den Karlsruher SC gegen Ingolstadt. Nach ausgeglichener erster halber Stunde mit den besseren Torszenen für den FCI erlebte der KSC in einem intensiven Duell seine beste Phase, musste aber nach einem Standard den Rückstand schlucken. Daniel Gordon verlängerte einen Freistoß von Ingolstadts Groß unglücklich und unhaltbar ins eigene Tor. Die Kauczinski-Schützlinge hatten Glück, dass einem Treffer von Lex direkt nach dem Seitenwechsel die Anerkennung verweigert wurde, sonst wäre die Partie wohl schon früher entschieden gewesen.

Von Ahlen feiert eine gelungene Premiere

Eingenetzt: Volley traf Rubin Okotie gegen Fürth zum 1:0.

Eingenetzt: Volley traf Rubin Okotie gegen Fürth zum 1:0. imago

Am Freitagabend ging 1860 München mit einem neuen Trainer in das Derby mit der SpVgg Greuther Fürth: Markus von Ahlen brachte vier Neue in der Startformation und durfte sich über ein schnelles Tor freuen. Torjäger Okotie traf schon in der 6. Minute volley zur beruhigenden Führung. Die Löwen zeigten sich bissig und kontrollierten so die Partie. Erst im zweiten Durchgang kamen die Fürther auf, versetzten sich aber selbst den Nackenschlag: Torwart Hesl rollte kurz auf Fürstner ab, der den Ball verlor. Sanchez traf per Außenrist gekonnt zum 2:0. Zudem musste Hesl verletzt vom Platz, sodass die SpVgg in München nicht nur die Punkte liegen ließ, sondern nun auch noch um ihren Stammkeeper bangen muss. Während man sich beim TSV 1860 über eine Steigerung unter dem neuen Trainer freuen kann, bleibt Fürths Auswärtsbilanz schwach: Vier Spiele, ein Punkt.

Aues Trend hält an

Der FC Erzgebirge Aue befindet sich nach dem katastrophalen Start von fünf Niederlagen in Serie weiter auf dem Weg aus der Krise. Auch gegen den VfR Aalen punktete der FCE: Durch das 1:0 gab es den zweiten Zu-Null-Sieg im zweiten Heimspiel unter Trainer Stipic, seit drei Spielen sind die Sachsen nun ungeschlagen. Dabei war allerdings Geduld gefragt, denn trotz Chancen in Hälfte eins blieb die Partie lange torlos. Aalen hatte im zweiten Durchgang mehr Spielanteile, musste dann aber den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen, als Kortzorg schön für Müller durchsteckte, der ins kurze Eck traf.

Wooten trifft wieder - diesmal aber zu spät

Eintracht Braunschweig war gewarnt: Dreimal hatte Gegner Sandhausen zuletzt 1:0 gewonnen, dreimal Wooten spät den entscheidenden Treffer erzielt. Doch auch diesmal schlug der Mann der späten Tore zu - diesmal allerdings zu spät. Denn als der Angreifer in der Nachspielzeit per Elfer traf, lag der SVS schon mit 0:2 zurück. Kessel hatte für die Eintracht in der ersten Hälfte per Seitfallzieher die verdiente Führung besorgt, Bakenga sein technisches Potenzial mit dem 2:0 mit Brust-Annahme und Heber unter Beweis gestellt. Der BTSV fuhr so einen 2:1-Erfolg ein -und bestätigte damit Kapitän Dennis Kruppke, der gemeint hatte: "Wir haben da unten eigentlich nichts zu suchen."