2. Bundesliga

Alle Jahre wieder: Ausverkauf beim Kleeblatt

Fürth: Im Kreis der Aufstiegsaspiranten

Alle Jahre wieder: Ausverkauf beim Kleeblatt

Auf und davon: Derbyheld Abdul Rahman Baba war in Fürth nicht mehr zu halten.

Auf und davon: Derbyheld Abdul Rahman Baba war in Fürth nicht mehr zu halten. imago

Der Baba-Transfer steht sinnbidlich für die alljährliche Fürther Vorgehensweise: Ein junger, meist unbekannter Spieler wird über einen längeren Zeitraum ausgebildet, reift heran und wird dann gegen eine Ablöse verkauft, nachdem er Schlagzeilen schreibt. Im fränkischen Nachbarschaftsduell mit dem 1. FC Nürnberg (5:1) lieferte Baba eine glänzende Vorstellung ab, markierte seine ersten beiden Pflichtspieltreffer für die Spielvereinigung und holte zudem einen Strafstoß heraus.

Nur einen Tag nach seiner ersten echten Gala-Vorstellung verabschiedete sich der 20-Jährige Derbyheld. Nach wochenlangen Verhandlungen einigten sich die Franken und Bundesligist Augsburg auf einen Wechsel des Ghanaers, der knapp 2,5 Millionen in die Fürther Vereinskasse spülte. Eine Kasse, die Jahr für Jahr stets gut gefüllt scheint. Sei es Müllers Abgang 2011 nach Mainz, Occeans Wechsel 2012 zu Aufsteiger Frankfurt oder Pribs Transfer 2013 zu Hannover 96. Bei allen kassierten die Kleeblätter Millionenablösen.

Trainersteckbrief Kramer
Kramer

Kramer Frank

SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

Vereinsfarben

Weiß-Grün

mehr Infos

Kramer: "Fürth ist ein Sprungbrett im deutschen Fußball"

Trotz alledem schaffen es die Franken immer wieder, einen schlagkräftigen Kader ins Rennen zu schicken, der um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielt. Auch, weil Fürth seinem Konzept treu bleibt und stets einen entwicklungsfähigen Nachfolger aus dem Hut zaubert. In diesem Fall präsentierte die Spielvereinigung noch am selben Tag den Brasilianer Guilherme Haubert Sitya vom rumänischen Topklub Petrolul Ploiesti. Der 24-Jährige kann, wie sein Vorgänger, sowohl die linke defensive als auch die linke offensive Seite bekleiden. "Er hätte woanders mehr Geld verdienen können. Aber er wollte unbedingt zu uns, weil er weiß, dass Fürth ein Sprungbrett im deutschen Fußball ist", erklärte Trainer Frank Kramer Sityas Beweggründe für einen Wechsel ins Frankenland.

Dort errang Fürth durch das 5:1 gegen den Kontrahenten zumindest just die Vorherrschaft - und sendete zugleich eine Warnung an den Rest der Republik: "Ich gehe davon aus, dass wir Favorit auf den Aufstieg sind, wenn wir so spielen wie heute. Dann brauchen wir vor keinem Angst zu haben", legte Mittelfeld-Abräumer Goran Sukalo die Messlatte hoch. Dann könnte es für die Spielvereinigung wieder klappen, nicht nur als Sprungbrett zu dienen, sondern selbst dort zu stehen, wo alle hinwollen. Ganz ohne Ausverkauf.