FCI-Chefcoach Ralph Hasenhüttl sah nach dem 3:0-Auswärtssieg beim SV Sandhausen logischerweise keinen Grund, seine Erfolgself zu ändern und schickte exakt dieselbe Formation aufs Feld. Sein Pendant Stefan Ruthenbeck drehte im Vergleich zum 2:2-Unentschieden gegen Lautern einmal an der Personalschraube: Ludwig ersetzte Daghfous (Grippe) im Angriff.
Schnelle Ballgewinne und Ballkontrolle prägten die Ingolstädter Anfangsphase, die Gastgeber waren von Beginn an tonangebend. Während Aalen sich wie gewohnt tief in der eigenen Hälfte einigelte, nutzte der FCI die komplette Breite des Spielfelds, um die Abwehrkette auseinanderzuziehen. Dieses Prinzip brachte auch umgehend Erfolg: Groß brachte am rechten Strafraumeck mit einem Wackler Klauß aus dem Konzept und schob den Ball flach ins Zentrum. Dort bedankte sich Lex und vollstreckte sehenswert (12.). Es war bereits der 4. Saisontreffer für den Angreifer und der insgesamt 200. Zweitligatreffer für den FCI.
"Schanzer" schocken Gäste
Nur wenige Zeigerumdrehungen später zappelte es erneut im Aalener Netz. Ein Standard von Groß war unberührt im langen Eck gelandet, doch Schiedsrichter Rohde hatte ein Stürmerfoul gesehen und entschied auf Freistoß für die Gäste (14.). Aalen war geschockt und musste die nächste Gelegenheit über sich ergehen lassen: Morales zog aus 25 Metern ab, doch Fejzic war zur Stelle (15.).
Gegen Mitte des ersten Durchgangs schalteten die "Schanzer" einen Gang zurück und ließen die Aalener ins Spiel kommen. Die erste Torannäherung verzeichnete Junglas nach klugem Zuspiel von Ludwig (27.), brachte den Ball aber nicht aufs Tor. Auch Mehrere Eckbälle brachten nichts ein. In der Folge verflachte das Spiel zunehmend. Lediglich Standards von Groß brachten hin und wieder Torgefahr, Hinterseer verfehlte das Ziel aber per Volleyschuss (32.). Die Qualität der Partie nahm ab, Verletzungsunterbrechungen häuften sich dagegen. Einzig Lex zog noch einmal aus 20 Metern ab, verfehlte das rechte Tordreieck aber knapp (45.), ehe es in die Pause ging.
Der 5. Spieltag
Aalen startete mutiger in den zweiten Durchgang und kam durch einen kuriosen Treffer schnell zum Ausgleich: Der FCI war komplett unsortiert und gewährte Klauß zu viel Platz im Strafraum. Der zog aus 13 Metern ab und traf Ludwig an der Brust, von wo der Ball unhaltbar ins Gehäuse sprang (52.).
Der Gastgeber war einige Minuten lang benommen, fand dann aber wieder in die Spur - und wie! Lex legte sich das Leder vor Fejzic zu weit vor, holte aber immerhin einen Eckball heraus. Groß trat von rechts an und bediente den Ex-Aalener Hübner mustergültig, der die Kugel aus kurzer Distanz unter die Latte wuchtete (62.). Nur kurze Zeit später bediente Lex Leckie, der den Ball nicht kontrollieren konnte und von Barth abgegrätscht wurde (65.).
Ruthenbeck mit Dreifachwechsel - ohne Wirkung
Aalen konnte nicht mehr mithalten und Ruthenbeck reagierte mit einem Dreifachwechsel. Besser wurde dadurch nicht viel, der FCI drängte auf die Entscheidung. Morales war von einer Leckie-Hereingabe (73.) ebenso überrascht wie Lex, der den Abpraller nach Leckies Pfostenschuss neben das Tor setzte (76.). Kurz darauf machte es der Australier besser: Im Sprintduell ließ er Hainault keine Chance, Fejzic tunnelte er anschließend eiskalt (82.) - das 3:1 war zugleich die Entscheidung.
Die Messe war gelesen, doch die Ingolstädter hatten noch nicht genug. Morales, Groß und Hinterseer (an den Pfosten) versuchten ihr Glück noch aus der Distanz. Die Ostalbstädter wehrten sich nach Kräften, konnten aber bis zum Schlusspfiff nichts mehr entgegensetzen. Im Gegenteil: Hainault missglückte in der Nachspielzeit ein Befreiungsversuch, das Leder schlug zum 4:1-Endstand ein (90.+2). Somit bleiben die Ingolstädter saisonübergreifend zum neunten Mal in Folge ohne Niederlage und grüßen von der Tabellenspitze.
Am Samstag (13 Uhr) spielt der FC Ingolstadt im Derby gegen den TSV 1860 München. Bereits am Freitag (18.30 Uhr) hat Aalen Heimrecht im Duell mit dem SV Sandhausen.