"Wir müssen die Wut, die wir in uns tragen, in die nächsten Spiele mitnehmen", hatte Fürths Trainer Frank Kramer erklärt, nachdem sein Kleeblatt beim 2:2 bei Eintracht Braunschweig eine 2:0-Führung hergeschenkt hatte. Kramer setzte daher auf die Wut der gleichen Anfangself, die beim BTSV den Last-Minute-Ausgleich hinnehmen hatte müssen. Frankfurts Übungsleiter Benno Möhlmann nahm hingegen im Vergleich zur 0:1-Heimpleite gegen den FC Ingolstadt 04 gleich drei Änderungen vor: Oumari, Engels und Dedic begannen anstelle von Toski (verletzt), Schembri und Kapllani (Bank).
Zehn Euro für Grifo
Nach kurzem Belauern ging es richtig zur Sache: Weilandt startete einen schönen Antritt gen Stafraum und zog wuchtig, aber auch halbhoch mittig ab - Klandt ließ die Kugel nur nach vorne prallen, was Sukalo per Abstauber dankend zur Führung für das Kleeblatt annahm (10.). Doch die Gäste antworteten prompt: Grifo zirkelte nur fünf Minuten später einen Freistoß schön um die Zwei-Mann-Mauer, die allerdings auch nicht wirklich gut postiert schien, zum Ausgleich ins Netz (15.). Der Torschütze rannte anschließend zur Frankfurter Bank und bekam einen Zehn-Euro-Schein in die Hand gedrückt. Wohl eine Wette.
Kurze Zeit später passte Weilandt bei einem Freistoß nicht auf, Engels entwischte in seinem Rücken und legte auf Beugelsdijk quer, der den Fuß nur noch hinhalten musste (21.). Die Fürther schienen zwar geschockt, schlugen ihrerseits aber nach einem Standard zu: Gießelmann köpfte aus kurzer Distanz auf das Tor, Klandt wehrte zur Seite ab, wo erneut Sukalo problemlos abstaubte (30.).
Grifos Tor des Monats
Für das Highlight des Abends sorgte auf der Gegenseite wieder Grifo: Der Deutsch-Italiener drosch von außerhalb des Strafraums einen Volley per Spann zum "Tor des Monats" unhaltbar in hohem Bogen ins Tor (33.) - 3:2. Fürth war beindruckt, wankte und hatte in der Folge Glück: Erst scheiterte Dedic frei am stark reagierenden Mickel, dann verpasste Grifo seinen Dreierpack nur um Zentimeter, als er über das Tor schoss (41. und 42.).
Der 11. Spieltag
Dann hatte fast mit dem Pausenpfiff das Kleeblatt noch einen im Köcher, doch Przybylko traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten (45.+1). So ging es mit 2:3 in die Kabine.
Röckers verheerender Fehlpass
Zur Pause brachte Kleeblatt-Coach Kramer den offensiven George für Linksverteidiger Guilherme - doch den Franken fiel im Spiel nach vorne nicht wirklich etwas ein. Im Gegenteil, es kam noch schlimmer: Röcker leistete sich im Spielaufbau einen fürchterlichen Fehlpass, Huber spritzte dazwischen und bediente den durchstartenden Dedic, der frei vor Mickel cool flach ins kurze Eck traf (59.).
Die Franken wirkten konsterniert und fanden keine Lücken im aufmerksamen Abwehrverbund der Gäste, die nun natürlich ausschließlich auf Konter lauerten. Zwar warf Kramer mit Zulj für Caligiuri und Wurtz für Stiepermann zwei weitere Angreifer rein, allein, es hakte weiter im Spiel nach vorne gehörig. Klandt verlebte nach dem Wiederbeginn einen ruhigen Abend, erst fünf Minuten vor Ende ließ der Schlussmann einen Röcker-Kopfball wieder nur prallen, doch Zulj wusste das Leder aus zwei Metern nicht im Tor unterzubringen.
Sukalo sieht Rot - Grifo trifft vom Punkt
Es hätte also nochmal spannend werden können, doch dann entwischte Grifo auf der Gegenseite der Abwehr und tauchte frei vor Mikel auf, Sukalo grätschte den Mittelfeldakteur als letzter Mann von den Beinen - Rot und Elfmeter waren die Folge. Grifo nahm sich des Strafstoßes selbst an und verwertete rechts unten (88.) - 2:5. Das war der Schlusspunkt, die Fürther Fans quittierten den Auftritt und die erste Heimniederlage mit einem Pfeifkonzert, während der FSV den letzten Platz verlassen konnte.
Für die SpVgg Greuther Fürth geht es bereits am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) im DFB-Pokal beim Liga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern weiter. Tags darauf um 20.30 Uhr tritt der FSV Frankfurt ebenfalls im Pokal beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim an.