Bregerie trifft erst Gregoritschs Brust und dann ins Tor
Bochums Trainer Peter Neururer nahm nach dem 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg zwei personelle Veränderungen in seiner Startelf vor: Celozzi und Holthaus begannen für Bulut (Bank) und Perthel (nicht im Kader). Auch Darmstadts Trainer Dirk Schuster tauschte zweimal Personal. Im Vergleich zum 1:4 gegen Fortuna Düsseldorf bekamen Balogun und Jungwirth den Vorzug vor Sailer und Sirigu (beide Bank).
Der VfL war schon früh um Kontrolle bemüht, setzte auf einen geduldigen Spielaufbau und agierte bevorzugt mit langen Bällen nach vorne. Die Lilien stellten sich schnell darauf ein und fingen diverse Zuspiele sicher ab. Nach wenigen Minuten wagten sich dann auch die Gäste mehr und mehr nach vorne. Nach einem ersten Warnschuss von Kempe (2.), machte es wenig später Bregerie besser: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Heller von links nach innen und fand dort den Innenverteidiger. Bregerie köpfte in Richtung Tor, wo Gregoritsch unglücklich mit der Brust gegen die Laufrichtung von Torwart Luthe abfälschte, sodass die Kugel im Tor landete (10.).
Kempe versprüht Gefahr durch Standards
Der Schock des Rückstands saß tief bei Bochum, denn während sich der Revierklub sortierte, rannte Darmstadt weiter an. Vor allem durch Kempe-Standards kam der SV 98 immer wieder gefährlich auf (15., 17., 19., 27.). Der VfL taute erst nach 20 Minuten auf, tat sich gegen zweikampfstarke Gäste aber weiterhin schwer. Terodde (23.) und Tasaka (28.) verzeichneten erste Chancen, wirklich gefährlich wurde es aber nicht.
Mit fortschreitender Spieldauer zogen sich die Lilien immer mehr zurück, brachten schnell viele Spieler hinter den Ball und verteidigten geschlossen mit enorm hohem Laufaufwand. So entwickelte sich viel Mittelfeldgeplänkel mit knackigen Zweikämpfen. Bochum schaffte es nicht, dieses Bollwerk zu knacken. Zwar peitschte Neururer seine Truppe immer wieder mit wütenden Gesten nach vorne, doch dem VfL fehlte es an zündenden Ideen und musste das 0:1 mit in die Kabine nehmen.
Bölle-Beton undurchdringbar
Der 10. Spieltag
Neururer reagierte zur Pause und brachte Terrazzino für den glücklosen Sestak. Seine Offensive belebte das jedoch nicht. Der VfL biss sich weiterhin die Zähne gegen unermüdlich wirkende Lilien aus. Der SV 98 verwaltete den Vorsprung, konzentrierte sich voll aufs Verteidigen und setzte nur punktuelle Nadelstiche mit Kontern. Fußball wurde demnach kaum gespielt, sondern mehr gearbeitet.
Nach einer Stunde wurde Bochum vom eigenen Anhang lautstark nach vorne gepeitscht und zog so ein Powerplay auf. Dabei schnürten die Hausherren die Gäste tief in der gegnerischen Hälfte fest, doch kam der Revierklub einfach nicht zum Abschluss. Joker Terrazzino weichte den Beton der Lilien zwar immer wieder mit vertikalen und direkten Pässen auf, doch fehlte es beim VfL an Bewegung ohne Ball, sodass keine Durchschlagskraft entwickelt werden konnte. Neururer legte deshalb nach und brachte in einem Doppelwechsel auch noch Forssell (69.) und Weis (70.).
Last-Minute-Wahnsinn: Luthe legt für Forssell auf
Auch in der Schlussphase konnte Bochum keinerlei Gefahr entwickeln. Darmstadt entlastete wieder besser, stand hinten aber felsenfest und ließ keinerlei Chancen zu. Das führte dazu, dass Bochum sichtlich verzweifelte. Das Ende für den VfL? Nein! In der letzten Aktion der Partie kam der Revierklub noch einmal zurück: Weis trat einen Freistoß vom linken Flügel nach innen, wo der aufgerückte Torwart Luthe per Kopf nach innen ablegte. Forssell schaltete am schnellsten und drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (90.+5). Danach pfiff Schiedsrichter Robert Hartmann sofort ab.
Bochum ist nächste Woche Freitag (18.30 Uhr) in Leipzig gefordert. Darmstadt drei Tage später am Montag (20.15 Uhr) zu Hause gegen Nürnberg.