Formel 1

Hamilton Schnellster - Rückschlag für Rosberg

GP von Singapur: 2. freies Training

Hamilton Schnellster - Rückschlag für Rosberg

Es läuft noch nicht wie gewünscht in Singapur: Nico Rosberg.

Es läuft noch nicht wie gewünscht in Singapur: Nico Rosberg. Getty Images

Und das, obwohl dem Vierfach-Weltmeister im zweiten Training nach einem Motorenwechsel nicht mal zehn der 90 Minuten blieben. In der ersten anderthalbstündigen Session hatte Vettel Rang vier belegt hinter Alonso, Hamilton und Rosberg. Die beiden weiteren deutschen Piloten Nico Hülkenberg und Adrian Sutil hatten ebenfalls mehr oder weniger viel Mühe mit dem Kurs. Platz zwölf im ersten Durchgang ließ Force-India-Fahrer Hülkenberg Rang neun folgen. Sauber-Pilot Sutil wurde zunächst 17., im zweiten Abschnitt konnte er sich als 15. Auch nicht wesentlich verbessern.

Warum es bei Rosberg nicht so klappte, blieb zunächst unklar. Im explosiven Teamduell um den WM-Titel hatte er sich schon im ersten Durchgang geschlagen geben müssen - allerdings gerade mal um 27 Tausendstelsekunden. Im zweiten betrug sein Rückstand auf Hamilton ungewöhnliche 1,585 Sekunden. Kämen beide auf ihren Trainingsplätzen vom Abend auch rund 48 Stunden später beim Rennen an diesem Sonntag (14 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) ins Ziel, wäre Rosberg sogar die WM-Führung los, die der viermalige Saisonsieger seit Ende Mai innehat. Durch den Sieg von Hamilton zuletzt in Monza, seinem sechsten in diesem Jahr, hatte Rosberg sieben Punkte eingebüßt. In Singapur startet der gebürtige Wiesbadener noch mit 22 Punkten Vorsprung im WM-Klassement.

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Bei immer noch 28 Grad und 83 Prozent Luftfeuchtigkeit bekamen alle Piloten am Abend einen weiteren Vorgeschmack auf die Strapazen, die sie noch erwarten. Auch, wie schnell auf dem 5,065 Kilometer langen Stadtkurs das Rennen vorzeitig zu Ende gehen kann: Im zweiten Training krachte der Venezolaner Pastor Maldonado seitlich in die Streckenbegrenzung. Sein schwer demolierter Lotus musste an den Abschlepphaken, die Session kurz unterbrochen werden. Im Rennen ein Fall für das Safety Car, das in Singapur bislang bei allen sechs Grand Prix zum Einsatz kam.

2008 nutzte Alonso genau dies zu seinem Sieg von Startrang 15 aus. Nur, dass der Unfall seines damaligen Teamkollegen Nelson Piquet Junior eigens zu diesen Zwecken von der Teamleitung angeordnet war. Dass Alonso die Strecke liegt, bewies er aber auch in den Jahren danach. Nie schnitt der Weltmeister von 2005 und 2006 dort schlechter als auf Platz vier ab. 2010 gewann er erneut. 2013 wurde er Zweiter, 2009 und 2012 Dritter. Im ersten Rennen nach der Rücktrittsankündigung von Präsident Luca di Montezemolo käme ein erfolgreicher Auftritt für Ferrari gerade recht - für Rosberg ganz und gar nicht, sollte er hinter Hamilton und auch noch dem Spanier liegen.

Vettel steigt doch noch ein

Weltmeister Sebastian Vettel war zunächst zum Nichtstun verdammt. Nach einem Motorschaden beim 1. Freien Training musste der Motor getauscht werden. Während die Konkurrenz Kilometer um Kilometer abspulte, saß der Red-Bull-Pilot beschäftigungslos da. "Die Mechaniker tauschen den Motor gerade aus und bauen den Rennmotor ein", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Dieser Motor soll dann auch noch einige andere Rennen bestreiten. Wir haben schon in Monaco einen Motor verloren und heute einen weiteren. Jetzt geht es für uns darum, die restlichen Einheiten so miteinander zu kombinieren, dass wir noch ein paar Freitage hinkriegen. Wenn wir schon eine Strafe hinnehmen müssen, dann wollen wir sie wenigstens so lange wie möglich hinauszögern."

Hintergrund: Bei Vettels Boliden wurde schon der fünfte Motor eingebaut. Die Höchstzahl. Beim nächsten Motorentausch wird der viermalige Champion in der Startaufstellung um zehn Plätze strafversetzt.

"Wir werden versuchen, Sebastian am Ende der Session zumindest für ein paar Runden wieder auf die Bahn zu kriegen", sagte Horner. "Sehr schade, denn Sebastian hat heute früh eine gute Figur gemacht. Das Ziel ist daher, ihm so viele Kilometer wie möglich zu ermöglichen." Was am Ende dann auch gelang.

Mit seinem sechsten Saisonsieg verkürzte Hamilton zuletzt in Italien den Rückstand in der WM-Gesamtwertung auf 22 Punkte. Rosberg führt mit 238 Punkten, Hamilton hat 206 Zähler auf dem Konto. Dritter ist Red-Bull-Pilot Ricciardo (166).

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