Eishockey

Doppelter Tarasenko - Silfverberg trifft spät

St. Louis, Tampa Bay und Pittsburgh gleichen aus

Doppelter Tarasenko - Silfverberg trifft spät

Zwei Tore in einem Play-off-Spiel: Vladimir Tarasenko von den St. Louis Blues.

Zwei Tore in einem Play-off-Spiel: Vladimir Tarasenko von den St. Louis Blues. imago

Johnson & Co. drehen den Spies um

Ganze 44 Paraden hatte Red-Wings-Torhüter Petr Mrazek in Spiel eins beim 3:2-Sieg Detroits gezeigt, während Tampas Schlussmann Ben Bishop von nur 14 Schüssen drei passieren lassen musste. Doch am Samstag war es plötzlich das Team aus Westflorida, das dem Gegner eine Lehrstunde in Sachen Effektivität erteilte. Im ersten Powerplay staubte Tampas Hauptrunden-Topscorer (neben Steven Stamkos) Tyler Johnson nach einem Pfostentreffer von Verteidiger Nikita Nestorov ab (4.). Nach ausgeglichenem ersten Drittel kamen die Red Wings im zweiten Drittel mit viel Schwung auf, wurden jedoch eiskalt ausgekontert!

Erst traf Alex Killorn mit etwas Glück im Nachstochern, nachdem er den Puck zunächst frei vor Mrazek beinahe schon vertändelt hatte (28.). Dann setzte Ex-Red-Wings-Spieler Valtteri Filppula in der 35. Minute den aufgerückten Abwehrspieler Andrej Sustr in Szene, der aus kurzer Distanz sein erstes NHL-Play-off-Tor markierte. Damit noch nicht genug: 38 Sekunden vor Drittelende erzielte der pfeilschnelle Johnson nach einem Break das 4:0. Für das dritte Drittel brachte Detroits Coach Mike Babcock im Tor die formschwache etatmäßige Nummer eins Jimmy Howard für Mrazek. Mehr als der Ehrentreffer durch Tomas Tatar, den einen Schuss von Kyle Quincey glücklich abfälschte (46.), war für Detroit allerdings nicht mehr drin. Den 5:1-Endstand besorgte schließlich Filppula nach einem Solo über die halbe Eisfläche (56.)

Hattrick! Tarasenko nimmt ganz genau Maß

Ein gutes Stück spannender gestaltete sich der Spielverlauf in Missouri. Nach der schmerzlichen 2:4-Heimniederlage in Spiel eins startete St. Louis mit wütenden Angriffen in die Partie gegen die Wild. Und wie in Tampa war es mit Vladimir Tarasenko der Hauptrunden-Topscorer, der seine Mannschaft auf Kurs brachte. Der Russe lenkte eine harte Hereingabe vor das Tor von Alexander Steen geschickt an Goalie Devan Dubnyk vorbei in die Maschen (14.). Wenig später legte Tarasenko sogar nach, hatte bei seinem 2:0 aus sehr spitzem Winkel in der 19. Minute allerdings auch Glück, dass Dubnyk, der offenbar mit einem Pass rechnete, schon ein wenig zu früh in die Mitte unterwegs war und den Puck so selbst ins eigene Tor abfälschte.

In der Schlussphase eines ausgeglichenen und mit verbissenen Zweikämpfen geführten Mitteldrittels bewahrte Jake Allen sein Team bei einem Querschläger, den der Blues-Torhüter erst knapp vor der Torlinie stoppte, die Zwei-Tore-Führung. Im Schlussdrittel wurde es jedoch noch einmal spannend, nachdem Abwehrspieler Marco Scandella - der Neffe des ehemaligen DEL- und NHL-Profis Sergio Momesso - mit einem verdeckten Schuss früh den Anschluss hergestellt hatte (42.).

Dem Ausgleich ganz nahe kam Minnesota in der 52. Minute: Charlie Coyle traf nach starker Einzelleistung die Querlatte, ehe die Scheibe von Allens Rücken zurück Richtung Torlinie prallte. Doch Blues Kapitän David Backes klärte - im Verbund mit dem Keeper - in höchster Not und rettete den Blues so den knappen Erfolg, den erst Patrik Berglund mit seinem platzierten Handgelenksschuss ins rechte Toreck in der 59. Minute absicherte. Dann durfte Tarasenko kurz vor Schluss ins leere Gehäuse noch seinen Hattrick perfekt machen.

Fleury und Crosby führen Penguins zum Ausgleich

In Spiel zwei in New York gelang den verletzungsgeplagten Pittsburgh Penguins ebenfalls der Ausgleich. Noch ohne den wieder mit der Mannschaft trainierenden Christian Ehrhoff geriet das Team von Coach Mike Johnston in der 18. Minute durch einen akkuraten Schuss von Derek Stepan trotz ausgeglichener Spielanteile in Rückstand. Im zweiten Drittel drehte Pittsburgh allerdings mächtig auf. Zunächst traf Brandon Sutter, der kurz zuvor bereits den Pfosten getroffen hatte, in Überzahl im Nachschuss. Während Keeper Marc-André Fleury mehrmals glänzend parierte, kamen nun auch die großen Minuten von Superstar Sidney Crosby, der erst in der 35. Minute per Abstauber zum 2:1 traf und nur wenige Minuten später mit einem spektakulären Abfälscher im Fallen nachlegte (39.).

Im Schlussabschnitt brachte Center Derick Brassard die favorisierten Rangers in Überzahl zunächst wieder heran (44.). Doch Chris Kunitz überwand den schwedischen Starkeeper Henrik Lundqvist in der 50. Minute, erneut im Powerplay, zum vierten und letztlich entscheidenden Male. Denn der Anschlusstreffer von Rick Nash, als Lundqvist sein Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte, fiel sechs Sekunden vor der Schlusssirene zu spät. Damit kehren die im Osten nur an Position acht gesetzten Penguins mit dem Heimvorteil zu den folgenden beiden Partien nach Pittsburgh zurück.

Jakob Silfverberg (re.)

Sieggarant: "Duck" Jakob Silfverberg. imago

Silfverberg schockt die Jets spät

Wie schon in Spiel eins lieferten sich Anaheim und Winnipeg am frühen Sonntagmorgen (MESZ) einen wahren Abnutzungskampf. In einem von erneut vielen harten Checks und Zweikämpfen geprägten Spiel brachte Defensivverteidiger Adam Pardy, der zu Spiel zwei für Ben Chiarot neu ins Team gerückt war, die Kanadier per Bauerntrick erst in der 36. Minute in Führung. Der Treffer fand erst nach Video-Beweis Anerkennung, weil Lee Stempniak im Torraum Torhüter Frederik Andersen leicht behindert hatte. Da aber dessen Teamkollege Ryan Kesler Stempniak dorthin geschoben hatte, sahen die Referees keine Veranlassung, das Tor nicht zu geben.

Danach rannten die Ducks lange Zeit - inklusive zweier Pfostentreffer - vergeblich an, bewiesen aber am Ende doch ihre bereits aus der Hauptrunde bekannten exzellenten Comeback-Qualitäten im Schlussdrittel. So fälschte Patrick Maroon in der 51. Minute einen Schlagschuss von Cam Fowler zum Ausgleich ab. Ganze 20 Sekunden vor einer möglichen Overtime war es dann der Schwede Jakob Silfverberg, der den dahin sehr stark parierenden Ondrej Pavelec im Jets-Tor mit einem Schuss zum 2:1 im kurzen Eck überwand. Damit reist Anaheim am Montag mit einer 2:0-Serienführung zum ersten Play-off-Spiel in Winnipeg seit der Rückkehr der Franchise in die NHL im Jahr 2011.

NHL-Ergebnisse vom 18./19. April:

Tampa Bay Lightning - Detroit Red Wings 5:1
St. Louis Blues - Minnesota Wild 4:1
N.Y. Rangers - Pittsburgh Penguins 3:4
Anaheim Ducks - Winnipeg Jets 2:1

jom