Eishockey

Comeau-Hattrick lässt Pittsburgh jubeln

Crosby macht die 800 voll - Pure Emotionen in Tampa

Comeau-Hattrick lässt Pittsburgh jubeln

Jubel um den Hattrick-Mann: Blake Comeau wird von den Pens-Stars Sidney Crosby (Mi.) und Evgeni Malkin (li.) geherzt.

Jubel um den Hattrick-Mann: Blake Comeau wird von den Pens-Stars Sidney Crosby (Mi.) und Evgeni Malkin (li.) geherzt. Getty Images

Ehrhoff und Goc besiegen Holzer

Schon nach 26 Sekunden klingelte es in Pittsburgh: Christian Ehrhoff spielte die Scheibe tief, Evgeni Malkin machte sie von hinter dem Tor scharf und Blake Comeau vollendete im Slot (1.). Später im ersten Abschnitt gab Malkin den "Quarterback" im Powerplay und donnerte den Puck aus zentraler Position von der blauen Linie in die Maschen (13.). In der Folge ließen die Penguins zahlreiche gute Möglichkeiten ungenutzt. Das sollte sich im zweiten Durchgang rächen: Ein Doppelpack von Torontos Leo Komarov (29., 31.) stellte den Spielstand auf 2:2.

Dann schlug auch Comeau zum zweiten Mal zu: Einen Schuss von Chris Kunitz fälschte er tückisch ins Tor ab (34.). Die Freude darüber hielt aber nicht lange an: In Überzahl verlor Superstar Sidney Crosby die Scheibe, sodass Tyler Bozak alleine aufs Tor zulief und erneut für die Maple Leafs ausglich – 3:3 (37.). Nach einem torlosen dritten Drittel ging es in die Verlängerung. Hier wurde Comeau dann vollends zum Matchwinner, als sein Geschoss von der blauen Linie seinen Hattrick perfekt machte. Während sich die Pinguine auf dem Eis in den Armen lagen, hagelte es Kappen und Hüte aus dem Publikum.

Zurück auf der großen Bühne: Korbinian Holzer wird attackiert von Zach Sill (re.).

Zurück auf der großen Bühne: Korbinian Holzer wird attackiert von Zach Sill (re.). Getty Images

"Ich habe die Möglichkeit, mit ein paar richtig guten Spielern zusammenzuspielen", gab der Dreifachtorschütze das Lob sofort an seine Teamkollegen weiter. Allen voran an Crosby, dem in dieser Nacht sein 800. NHL-Scorerpunkt gelang. "Sids 800. Punkt – es ist sowas von cool, dass ich ein Teil davon sein konnte."

In diesem Duell standen sich auch drei Deutsche gegenüber: Für die Pens spielten Marcel Goc (7:33 Minuten Eiszeit, 67 Prozent gewonnene Bullys) in der vierten Sturmreihe neben Zach Sill und Craig Adams sowie Ehrhoff (25:17 Minuten), der das zweite Defensivpärchen mit Olli Määttä bildete. Bei den Leafs verteidigte der in die NHL zurückgekehrte Korbinian Holzer (17:50 Minuten) in der dritten Reihe mit Stephane Robidas.

Trotz Ovechkins Doppelpack: Islanders bleiben dran

Eines der Überraschungsteams in der laufenden Saison sind die New York Islanders. Im Heimspiel gegen die Washington Capitals endete die Serie von Isles-Goalie Jaroslav Halak, der zuvor in 122 Minuten ohne Gegentreffer blieb, weil Scharfschütze Alex Ovechkin gleich zweimal zuschlug (14., 39.). Trotzdem feierten die New Yorker am Ende einen Sieg, weil Kapitän John Tavares in der Verlängerung in Überzahl traf (65.). Damit ziehen die Islanders punktemäßig mit den Penguins gleich (32), doch Pittsburgh hat als Spitzenreiter der Metropolitan Division noch haarscharf die Nase vorne.

Pure Emotion: St. Louis kehrt nach Tampa zurück

Pure Emotionen bot das Aufeinandertreffen des Tampa Bay Lightning mit den New York Rangers. Der Grund: Martin St. Louis kehrte nach Tampa zurück, dem Ort, an dem er 14 Jahre lang die Schlittschuhe für die Bolts schnürte. Von Dankbarkeit seitens der Tampa-Fans war zunächst nichts zu spüren, denn der 39-jährige Routinier wurde bei jedem Puckkontakt gnadenlos ausgepfiffen. Das änderte sich dann aber, als während eines Timeouts im ersten Drittel ein Zusammenschnitt von Highlights auf dem Videowürfel gezeigt wurde. Plötzlich erntete der Kanadier den verdienten Applaus vom Publikum und klopfte sich symbolisch mit dem Handschuh aufs Herz. "Es war klasse, mit diesen Erinnerungen konfrontiert zu werden. Ich habe gefühlt, dass ich den Fans ein Dankeschön zurückgeben musste. Das haben Sie verdient. Die Buh-Rufe kann ich verstehen, ich habe sie erwartet. Aber es sind tolle Fans", so St. Louis.

Filmeinspielung für den Heimkehrer: Tampa Bay verneigte sich vor Martin St. Louis.

Filmeinspielung für den Heimkehrer: Tampa Bay verneigte sich vor Martin St. Louis. Getty Images

Auf Seiten des Lightning erlebte auch Ryan Callahan – der damals unter anderem im Austausch für St. Louis die Seiten wechselte – ein besonderes Spiel. Der 29-jährige US-Amerikaner – früher immerhin Rangers-Kapitän – gab sich aber etwas zurückhaltender: "Heute Abend war ich mehr auf das Spiel konzentriert, nicht auf das Drumherum. Beim Spiel in New York waren mehr Emotionen dabei. Heute ging es nur um zwei Punkte." Und diese blieben nicht zuletzt dank eines Callahan-Doppelpacks auch in Tampa Bay, das sich mit 4:3 gegen die Broadway Blueshirts durchsetzte.

Pure Routine: Brodeur kehrt aufs Eis zurück

Und nochmal St. Louis, diesmal nicht Martin, sondern die Blues. Das NHL-Team aus Missouri stieß auf der Suche nach einem Torwart auf den eigentlich schon zurückgetretenen Star-Goalie Martin Brodeur. Der 42-jährige Kanadier wird in den kommenden Tagen das Training aufnehmen. Die Blues suchen Ersatz für Stamm-Goalie Brian Elliott, der mit einer Knieverletzung voraussichtlich mehrere Wochen ausfallen wird. Eine Entscheidung über eine Verpflichtung Brodeurs will General Manager Doug Armstrong in einigen Tagen treffen. Brodeur hatte von 1992 bis 2014 für die New Jersey Devils, wurde dreimal Stanley-Cup-Sieger, erhielt viermal die Vezina Trophy als bester Goalie der Saison und hält mit 688 Siegen sowie insgesamt 110 Shutouts NHL-Rekorde. 2002 und 2010 führte Brodeur Kanada zum Olympiasieg.

NHL-Ergebnisse vom Mittwoch, 26. November 2014

Buffalo Sabres – Winnipeg Jets 1:2
New York Islanders - Washington Capitals 3:2 n.V.
Detroit Red Wings – Philadelphia Flyers 5:2
Tampa Bay Lightning – New York Rangers 4:3
Florida Panthers – Carolina Hurricanes 1:0
Pittsburgh Penguins – Toronto Maple Leafs 4:3 n.V.
Minnesota Wild – Los Angeles Kings 0:4
Colorado Avalanche – Chicago Blackhawks 2:3
San Jose Sharks – Calgary Flames 0:2

cru/kon