Handball

Handball: Alfred Gislason holt Marko Grgic in den DHB-Kader

18 Spieler für besonderen Schweden-Test nominiert

Nächste Überraschung im DHB-Kader: Gislason zaubert Grgic aus dem Hut

Er darf sich im DHB-Umfeld beweisen: Marko Grgic.

Er darf sich im DHB-Umfeld beweisen: Marko Grgic. imago images

Die deutschen Handballer legen auf dem Weg zu den Olympischen Spielen einen Zwischenstopp ein: Bundestrainer Alfred Gislason ruft Anfang Mai 18 Spieler zu einem Lehrgang zusammen - mit einem Profi überrascht der Isländer dabei besonders.

Nach ihrer verletzungsbedingten Auszeit bei der Olympia-Qualifikation im vergangenen März kehren Linkshänder Kai Häfner (TVB Stuttgart) und Kreisläufer Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf) zurück. Durchaus überraschend kommt die Nominierung auf Rechtsaußen: Magdeburgs Tim Hornke, nach dem wegen überragender Leistungen in der Liga die Rufe immer lauter wurden, zählt erstmals seit fünf Jahren wieder zum Aufgebot der Nationalmannschaft.

Die Nominierung ist auch ein Kompliment für die Arbeit des ThSV Eisenach.

Axel Kromer über Marko Grgic

Die fraglos größte Überraschung ist allerdings ein anderer Name auf der Liste. Gislason zauberte nämlich Marko Grgic, einen 20-jährigen Halblinken von Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach, aus dem Hut. Es ist seine erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft.

"Marko soll reinschnuppern", erklärt DHB-Sportvorstand Axel Kromer: "Die Nominierung ist Lohn für seine tolle erste Saison in der Bundesliga und auch ein Kompliment für die Arbeit des ThSV Eisenach." Grgic kam in dieser Spielzeit bislang 21-mal in Eisenach zum Einsatz und erzielte dabei 62 Tore.

Die Maßnahme beginnt am 6. Mai mit der Anreise in die dänische Hauptstadt Kopenhagen, die Standort des deutschen Trainingslagers sein wird. Am 10. Mai zieht der DHB-Tross schließlich nach Südschweden weiter. Dort wartet in der Neu-Auflage des kleinen Finals der EHF EURO 2024 zum Abschluss des Lehrgangs (12. Mai, 14.30 Uhr) in Växjö das Duell mit Schweden.

Durchaus kurios dabei: Beide Mannschaften werden sich auch am 27. Juli in Paris am ersten Spieltag des olympischen Handballturniers gegenüberstehen.

Kromer sieht "passende sportliche Herausforderung"

Warum aber ein Freundschaftsspiel? Als EM-Halbfinalist umgeht das DHB-Team die eigentlich in der zweiten Mai-Woche angesetzten Qualifikationsspiele für die kommende WM, die im Januar 2025 in Dänemark, Kroatien und Norwegen stattfindet. Deutschland ist als EM-Vierter bereits für das Turnier qualifiziert.

"Mit diesem Lehrgang schlagen wir vom Olympia-Qualifikationsturnier im März eine Brücke zur Ende Juni beginnenden Olympia-Vorbereitung", so Kromer: "Das olympische Handballturnier ist bereits in unseren Köpfen, aber wir setzen auch erste über diesen Höhepunkt hinausweisende Impulse. Und dabei ist ein Auswärtsspiel bei einem Top-Team wie Schweden die passende sportliche Herausforderung."

Der DHB-Kader auf einen Blick:

Tor: David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (Lomza Vive Kielce/Polen)
Linksaußen: Rune Dahmke (THW Kiel), Lukas Mertens (SC Magdeburg)
Rückraum links: Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (VfL Gummersbach), Marko Grgic (ThSV Eisenach)
Rückraum Mitte: Nils Lichtlein (Füchse Berlin), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum rechts: Kai Häfner (TVB 1898 Stuttgart), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Christoph Steinert (HC Erlangen)
Rechtsaußen: Lukas Zerbe (TBV Lemgo Lippe), Tim Hornke (SC Magdeburg)
Kreis:  Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen)

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