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MLS-Spieler setzen beeindruckendes Zeichen gegen Rassismus

Profis rücken zusammen und zeigen Solidarität

MLS-Spieler setzen beeindruckendes Zeichen gegen Rassismus

Solidarität: Die schwarzen MLS-Profis unterstützen die "Black Lives Matter"-Bewegung.

Solidarität: Die schwarzen MLS-Profis unterstützen die "Black Lives Matter"-Bewegung. Getty Images

Die MLS startete als erste der großen US-Sportligen wieder mit dem Sport. Bei besagtem Turnier treffen innerhalb eines Monats 25 Mannschaften in einem WM-Format aufeinander, der FC Dallas wurde im Vorfeld bereits aufgrund einiger Corona-Fälle im Team ausgeschlossen. Gleiches droht nun auch dem SC Nashville.

Nach fünf positiven Corona-Tests am Montag soll es am Dienstag vier weitere Fälle in den Reihen des Teams um den früheren deutschen U-21-Nationalspieler Hany Mukhtar gegeben haben. "Wenn wir feststellen, dass wir mit Nashville eine Situation haben, in der sie das Turnier nicht fortsetzen können, werden wir diese Entscheidung treffen", sagte MLS-Commissioner Don Garber gegenüber ESPN - der bisherige Turnierplan wackelt damit gewaltig.

Die Protestaktion dauert genau acht Minuten und 46 Sekunden

Aber die erste Partie ging nun zunächst mal über die Bühne, Nani bescherte Orlando einen späten 2:1-Sieg gegen Inter Miami. Vor der Partie setzte die MLS ein beeindruckendes Zeichen gegen Rassismus. Vor dem Anpfiff versammelten sich alle schwarzen Profis der 25 teilnehmenden Vereine komplett in Schwarz gekleidet rund um das Spielfeld. Wie damals die Leichtathleten Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko hatten sie ihre zum Himmel gestreckte Faust dabei in einen schwarzen Handschuh gehüllt.

Mit acht Minuten und 46 Sekunden dauerte die Solidaritätsgeste exakt solange, wie ein weißer Polizist George Floyd bis zu dessen Tod sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Der Afro-Amerikaner Floyd war durch Polizeigewalt ums Leben gekommen, was die weltweite Protestbewegung "Black Lives Matter" intensiv befeuerte.

Nach der Aktion der über 170 schwarzen Fußballer knieten auch die 22 Startelfspieler Orlandos und Miamis am Mittelkreis still nieder und setzten ein weiteres Zeichen gegen Rassismus. Auf der Anzeigetafel war die Botschaft "MLS is Black" zu sehen. Dieses beeindruckende Statement ließ zumindest für einen Moment das drohende sportliche Chaos in den Hintergrund rücken.

Nani: "Es war sehr emotional"

"Dieses Turnier ist eine einzigartige Gelegenheit für uns, alle zusammen am selben Ort zu sein und die Unterstützung und Solidarität füreinander und für alle unsere Brüder und Schwestern zu zeigen, die sich für die Bürgerrechte einsetzen", sagte Toronto-Verteidiger Justin Morrow, der auch Vorsitzender der neu gegründeten "Black Players Coalition" ist. Siegtorschütze Nani zeigte sich anschließend sehr berührt. "Es war sehr emotional für diejenigen, die dabei waren", sagte der ehemalige portugiesische Nationalspieler, der insgesamt 112 Mal für Portugal auflief (24 Tore).

mst/sid