Champions League

Leo Messi verweigerte Cakir den Handschlag - "Die Bayern machen Angst"

Barça-Coach Setien sieht die Münchner nicht als Favoriten

Messi verweigerte Cakir den Handschlag - "Die Bayern machen Angst"

Ihn braucht es im Viertelfinale in Topform: Lionel Messi (#10) trifft mit Barça am Freitag (21 Uhr) auf die Bayern.

Ihn braucht es im Viertelfinale in Topform: Lionel Messi (#10) trifft mit Barça am Freitag (21 Uhr) auf die Bayern. imago images

Nach den vor allem nach dem Re-Start enttäuschenden Leistungen von Barça in der Liga war der Auftritt am Samstagabend gegen Neapel (3:1) keine Selbstverständlichkeit. Und doch war es fast schon ein wenig "Tradition": Barcelona zog zum 13. Mal in Folge in die Runde der letzten Acht ein. Als das Team um Superstar Lionel Messi letztmals das Viertelfinale verpasst hatte, saß noch ein gewisser Frank Rijkaard auf der Bank.

Apropos Messi: Der argentinische Kapitän der Blaugrana war am Samstag einmal mehr der entscheidende Mann auf dem Rasen. Nicht umsonst schrieb beispielsweise die "Sport": "Mit diesem Messi ist alles möglich." Nach einem unnachahmlichen Dribbling legte "La Pulga" in Minute 23 das wichtige 2:0 nach, sein vermeintliches 3:0 sieben Minuten später wurde aberkannt. Den Elfmeter zum vorentscheidenden 3:0 - Luis Suarez verwandelte souverän - hatte ebenfalls Messi äußerst clever herausgeholt.

Nach Schlusspfiff zeigte sich allerdings, dass Messi nach dem gelungenen Viertelfinal-Einzug nicht allen Beteiligten ein Lächeln schenken wollte. Auf den TV-Bildern war zu sehen, wie Messi einen Handschlag verweigerte. In den sozialen Medien verbreitete sich die Meldung, dass Messi dabei Gegenspieler Kostas Manolas hatte meiden wollen. Der Grieche hatte mit der Roma vor zwei Jahren Barcelona im Viertelfinal-Rückspiel durch sein 3:0 aus dem Wettbewerb geworfen. Die Falschmeldung wollte Manolas nicht auf sich sitzen lassen - und klärte in seiner Instagram-Story auf. Man solle lieber wachsam sein, denn: "Ich habe noch nie einen Spieler mit Uhr spielen sehen."

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Tatsächlich ist auf beigefügtem Bild klar die Uhr von Referee Cüneyt Cakir zu sehen, mit dem Messi während dem Spiel einige Male diskutiert hatte. Der Türke hatte seine Faust Messi schon entgegengestreckt, dieser winkte aber ab und kehrte sofort in die andere Richtung um. Der Frust hatte sich wohl besonders auf das aberkannte Tor und das Foul vor dem 3:0 - Cakir hatte erst auf Hinweis des VAR auf Elfmeter entschieden - bezogen.

Bayern als riesiges, fies grinsendes Ungeheuer

Der Einsatz von Messi gegen Bayern am Freitag (21 Uhr, LIVE! bei kicker), der vor dem verspäteten Elfmeterpfiff hart von Gegenspieler Kalidou Koulibaly an der Wade getroffen wurde, sei laut Setien nicht in Gefahr. "Es war ein harter Schlag, aber ich glaube, dass es da gar kein Problem geben wird", so der 61-Jährige. Sorgen haben sie in Spanien vor allem vor dem kommenden Gegner: In einer Karikatur der vereinsnahen "Mundo Deportivo" wird das Team von Trainer Hansi Flick als riesiges, fies grinsendes Ungeheuer dargestellt, das hinter dem Rücken von Setien lauert. "Die Bayern machen Angst", schrieb die "Sport". Die Bayern wurden am Sonntag in Katalonien als "Gigant", als "unersättlich", als "Siegesmaschine" bezeichnet.

Barcelona ist nicht mehr das Team früherer Jahre, Pressing existiert nicht mehr.

Gennaro Gattuso

Napoli-Coach Gennaro Gattuso stellte fest: "Barcelona ist nicht mehr das Team früherer Jahre, Pressing existiert nicht mehr." Genau auf ein solches müssen sich die Katalanen gegen die Bayern, die sich beim 4:1 gegen Chelsea in guter Verfassung präsentierten, einstellen. Setien relativierte: "Alle Gegner sind stark und alle Spiele werden kompliziert. Es wird für uns, aber auch für sie kompliziert." Rechtsverteidiger Sergi Roberto wollte wie Setien die Bayern nicht als Favorit ausgemacht wissen: "Jeder kann gewinnen oder verlieren. Es ist ein einziges Spiel - wie ein Finale. Wir haben einen sehr guten Kader, um die Champions League zu gewinnen."

Barça reist erst am Donnerstag an

Explizit darauf angesprochen, was Barça gegen den deutschen Rekordmeister noch verbessern müsse, sagte Setien: "Es gibt immer Sachen, die man verbessern kann. Aber man ist auch nicht unter den acht besten Mannschaften Europas, wenn man nicht einige Sachen gut macht." Ständige Kontrolle sei auf diesem Niveau schlichtweg "unmöglich". Die Bayern bewunderte Setien für ihre bisherige "außergewöhnliche Saison" auf internationalem Parkett. Mit Blick auf die 13 Tore von Robert Lewandowski helfe es wenig, dass Barcelona "den besten Spieler der Welt" in den eigenen Reihen habe. "Jeder kann gewinnen."

Während die Bayern am Sonntag zu einem Trainingslager an die Algarve aufbrachen, sieht Barcelonas Plan vor, erst am Donnerstag nach Lissabon zu reisen. Am Sonntag folgte auf das intensive Duell mit Napoli eine Regenerationseinheit, am Dienstag nehmen Messi & Co. nach einem freien Tag das Training wieder auf. Am Freitag rollt um 21 Uhr dann im Estadio da Luz der Ball.

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