Int. Fußball

Mehrere Profis in Frankreich verweigern Toleranzaktion gegen Homophobie

Regierungssprecher nennt das Verhalten "miserabel"

Mehrere Profis in Frankreich verweigern Toleranzaktion gegen Homophobie

Bunte Nummern: Solche Trikots wollten einige Profis nicht tragen.

Bunte Nummern: Solche Trikots wollten einige Profis nicht tragen. IMAGO/HMB-Media

Anlässlich des Tages gegen Homophobie hatten Spieler der Ligue 1 und 2 in Frankreich am Wochenende Trikots getragen, die ihre Nummer in Regenbogenfarben zeigten. Auf dem Rasen wurde vor dem Spiel zudem das Banner platziert: "Homo oder Hetero: Wir tragen alle das gleiche Trikot".

Einige Spieler beteiligten sich jedoch nicht daran. "Das ist miserabel", sagte Frankreichs Regierungssprecher Olivier Veran am Montag bei "France 2". "Wir müssen Werte verteidigen, die uns einen, und der Sport ist auch da, um das zu tun." Homophobie sei keine Meinung, sondern ein Delikt.

Bei der Partie zwischen Toulouse und Nantes waren es gleich vier Spieler, die besagtes Trikot nicht tragen wollten. Zweitligist Guingamp musste beim Spiel in Sochaux wegen der Kampagne auf Verteidiger Donatien Gomis verzichten, der Klub will nun das Gespräch mit dem 28-Jährigen suchen. 

Auch PSG-Akteur Gueye wollte an der Aktion nicht teilnehmen

Auch in den Vorjahren hatte es Ärger um Spieler gegeben, die sich der Aktion verweigert hatten. So hatte der damalige PSG-Akteur Idrissa Gueye an den Aktionsspieltagen jeweils aus "persönlichen Gründen" gefehlt.

"Wir bitten nicht darum, bei der Pride auf einem Wagen mitzufahren. Wir bitten nur darum, solidarisch gegen Homophobie zu sein", zitierte das Sportmagazin "L'Equipe" Yoann Lemaire, den Präsidenten der Organisation Foot Ensemble, die sich gegen Diskriminierung im Fußball einsetzt. Im Sender France Info forderte Lemaire mehr Engagement der Klubs bei dem Thema.

las, dpa