Als wäre die Niederlage durch ein Eigentor von Albin Ekdal gegen die Werkself noch nicht genug gewesen, hatte HSV-Coach Labbadia am Dienstag die Hiobsbotschaft erhalten, dass Josip Drmic im Spiel erlittene Verletzung schlimmer war als zuerst gedacht. Mit einem Knorpelschaden im Knie fällt der aus Mönchengladbach ausgeliehene Angreifer bis zum Saisonende aus. "Wenn es die Situation hergibt, möchte er nochmal zur Mannschaft kommen", kommentierte der Trainer den Ausfall des 23-Jährigen. Ob es dazu kommt, ist allerdings ob der Schwere der Verletzung fraglich.
Auch wenn Drmic bislang nicht die an ihn gestellten Ansprüche erfüllte (sechs Einsätze, ein Tor), so hätte Labbadia ihn wohl gerne gegen Hoffenheim in der Startelf eingesetzt. Hamburgs etatmäßiger Außenstürmer, Nicolai Müller (24 Spiele, sieben Tore, drei Assists), wird nämlich aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung stehen. Unter den aktuellen Umständen könnte nun die Stunde des Ex-Hoffenheimers Sven Schipplock schlagen. Er habe "ein langes Gespräch mit Schipplock" geführt, verriet der Coach auf der Pressekonferenz am Donnerstag und ließ einen eventuellen Startelf-Einsatz der 1,86 Meter großen Nummer 9 durchblicken. Eine weitere Alternative ist Michael Gregoritsch. "Wir probieren im Training verschiedene Konstellationen, um ihn (Müller, d.Red) zu ersetzen. Noch bleibt etwas Zeit", so Labbadia.
Sorgen um Djourou - Spahic nach Sperre wieder dabei
Doch nicht nur auf den vorderen Positionen muss Labbadia umdenken. Johan Djourou habe einen "kleinen Virus-Infekt", was dem Trainer "etwas Sorgen" bereite. "Deswegen haben wir auch Cleber getestet", verriert Labbadia. Folglich könnte das Innenverteidiger-Duo gegen die Kraichgauer Spahic/Cleber heißen. Routinier Emir Spahic, der gegen Leverkusen seine Gelbsperre abgesessen hatte, steht wieder zur Verfügung, um die Abwehr gegen den zweitschwächsten Angriff (27 Tore) der Liga dicht zu machen.
Die Tabelle spricht für den HSV. Besonders auch die Tatsache, dass die TSG bereits seit neun Spielen in der Fremde auf einen Dreier wartet, sollte für Samstag positiv stimmen. "Für uns gibt es keine leichten Gegner", betont Labbadia allerdings. "Hoffenheims Auftreten ist nicht wie Platz 17." Das liege auch am neuen Coach des kommenden Gegners, Julian Nagelsmann: "Wenn man sich die Punkte anschaut, die er geholt hat, dann scheint er seine Sache gut zu machen."