Nordost

Klingbeil: "Wenn jemand an die Wand genagelt wird, dann ich"

Jena nach dem Fehlstart

Klingbeil: "Wenn jemand an die Wand genagelt wird, dann ich"

Coach René Klingbeil mit seinem verletzten Keeper Kevin Kunz: "21 Nadeln waren notwendig".

Coach René Klingbeil mit seinem verletzten Keeper Kevin Kunz: "21 Nadeln waren notwendig". IMAGO/Bild13

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Der FC Carl Zeiss Jena steckt schon nach vier Punktspielen in einer handfesten Krise. Die Thüringer hatten sich auf die Fahne geschrieben, um den Titel mitzuspielen. Noch aber stecken sie sieglos im Tabellenkeller der Regionalliga Nordost fest. Dazu kommt der desolate Auftritt beim DFB-Pokal-Spiel gegen Hertha BSC (0:5).

Jenas Trainer René Klingbeil sprach nach der neuerlichen 2:3-Pleite gegen Leipzig am vergangenen Wochenende von einer "brutalen Enttäuschung" auf Seiten der Thüringer. Die Probleme, das weiß der Coach, sind hausgemacht. Im Angriff weht ein laues Lüftchen, die Zeiss-Offensivspieler vergeben klarste Chancen kläglich. Und in der Verteidigung häufen sich die Fehler der einst besten Abwehr der Liga.

Hinzu kommt das Verletzungspech. FCC-Torwart Kevin Kunz musste gegen Leipzig eine knappe halbe Stunde vor Spielende nach einem Tritt gegen den Kopf ausgewechselt werden. "Er wurde direkt im Stadion getackert. 21 Nadeln waren notwendig", sagt Klingbeil. Kunz will es nun am Donnerstag im Training probieren. Ansonsten muss beim richtungsweisenden Duell bei Altmeister BFC Dynamo erneut Youngster Maximus Babke ran.

Der Kopf Petermann fehlt

Im Mittelfeld fehlt indes mit Justin Petermann der Kopf der Kreativabteilung des FCC. Der Ballverteiler hat nach einer Knieverletzung noch einige Wochen Rehabilitation vor sich. Offen ist zudem, wann Pasqual Verkamp (ebenfalls Knieprobleme) und Marcel Hoppe (Leistenbeschwerden) wieder einsteigen können.

Was der FC Carl Zeiss nun dringend braucht, ist ein Erfolgserlebnis, ein Sieg, wie Trainer Klingbeil betont. "Manchmal ist es sonnig, manchmal schattig. Das musst du ertragen", sagt er und fügt an, was jetzt zu tun ist: "Aufstehen und Gas geben."

Noch stellt sich der Zeiss-Coach schützend vor seine Mannschaft. "Wenn jemand an die Wand genagelt wird, dann ich", sagt er. Um seinen Job muss der 42 Jahre alte Ex-Bundesliga-Profi nicht fürchten. Klingbeil, der als Spieler 2017 mit Jena in die 3. Liga aufstieg, soll in Ruhe das junge Team weiterentwickeln. Gern hätte er dazu noch eine personelle Ergänzung, nämlich einen Mittelstürmer. Doch bei diesem Wunsch winkt die FCC-Chefetage ab. Der Personal-Etat ist ausgeschöpft. Was also nur bleibt, ist Geduld.

Ralph-Peter Palitzsch

Die Trainer in der Regionalliga Nordost