Bundesliga

Kahn: "Fast nichts hat geklappt"

Bayern-Keeper reagierte gelassen auf wüste Beschimpfungen einiger Fanatiker

Kahn: "Fast nichts hat geklappt"

Der Mann ist zu bewundern! Als Oliver Kahn nach dem Spiel die Katakomben am Betzenberg verließ, um zum Münchner Mannschaftsbus zu gelangen, geriet er in ein Gewitter aus Wut und abgrundtiefer Verachtung. Eine Hundertschaft blindwütiger Fanatiker schleuderte ihm im Chor schlimme Beschimpfungen und Beleidigungen an den Kopf. Der auch am Betzenberg so zuverlässige Bayern-Keeper ließ sich durch diese Eruption aus Hass und Hohn freilich nicht provozieren. Seelenruhig kam er zur Barriere und schrieb die von Fußball-Fans erwünschten Autogramme. Sachlich, offen und sehr selbstkritisch stand der Nationaltorwart danach vor dem Bus dem kicker Rede und Antwort.

kicker: Kann oder muss der FC Bayern mit diesem Punkt in Kaiserslautern zufrieden sein?

Kahn: Wir müssen uns den Mund abputzen und mit dem Punktgewinn hochzufrieden sein, denn wir hätten hier durchaus 0:2 oder 0:3 verlieren können.

kicker: Warum so selbstkritisch?

Kahn: Weil 90 Minuten lang fast nichts geklappt, nichts gepasst hat.

kicker: Was bemängeln Sie?

Kahn: Wir standen zu weit von den Gegenspielern und auch zu weit voneinander weg. Auffällig war dazu, dass wir fast alle Kopfballduelle, vor allem nach Standardsituationen, verloren haben.

kicker: Wie sehen Sie nach dem Lichtblick gegen Leverkusen und diesem Rückschlag in Kaiserslautern die Bundesliga-Perspektiven Ihres Teams?

Kahn: Wir benötigen viel Mühe und Kraft, um uns an die Tabellenspitze heranzuarbeiten. Diese Saison ist ganz besonders schwer.

Oliver Kahn sprach's - scheinbar unbeeindruckt von den wüsten Verbalattacken der Fanatiker. Am Betzenberg hat gerade er es ganz besonders schwer.