2. Bundesliga

Jackwerth hält den Druck auf Kurz hoch

Ingolstadt: Trotz-Pokalsieg keine Entspannung

Jackwerth hält den Druck auf Kurz hoch

Trotz Pokalerfolg weiter unter Druck in Ingolstadt: Trainer Marco Kurz.

Trotz Pokalerfolg weiter unter Druck in Ingolstadt: Trainer Marco Kurz. imago

Es kam anders, die Frankfurter hatten diesmal die Lethargie in ihrem Spiel und konnten diese auch 90 Minuten lang nicht ablegen. Oder andersrum herum formuliert. Die Ingolstädter gingen hochkonzentriert und engagiert zu Werke und zogen völlig verdient mit einem 2:0 ins Achtelfinale des Pokals ein. "Letztendlich sind wir froh und dankbar, dass wir die Antwort geben konnten. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl nach Hause fahren - auch mit der Gewissheit, dass das jetzt Normalität werden muss", sagte Trainer Kurz erleichtert.

Doch dieser Erfolg lässt die negativen Eindrücke aus den vergangenen Wochen nicht verblassen. Die Frage bleibt: Was steckt tatsächlich in diesem Team? "Der Pokal kann nur der Anfang sein. Wir waren keine Einheit bisher, das muss sich ändern, damit wir in der Liga punkten", fordert Regisseur Tamas Hajnal. Der Ungar erzielte den Knoten-lösenden Führungstreffer und besorgte die Vorarbeit zum Endstand.

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In der Liga warten die Ingolstädter indes mit einer Horror-Bilanz auf. Vier Punkte aus acht Spielen sind für Trainer Marco Kurz eine desaströse Ausbeute - die Partie gegen den FC St. Pauli erhält deshalb besondere Bedeutung. Kurz schaffte es bislang nicht, das Potenzial der Mannschaft so herauszukitzeln, dass diese auf einem konstanten Niveau agiert. "Der Fokus liegt ganz klar auf dem Spiel gegen Pauli. Wir sind Tabellenletzter, es muss sich was ändern", sagt Vereinsboss Peter Jackwerth, der damit unverhohlen den Coach weiter unter Druck setzt. "Es wird eng, wenn wir nicht punkten. Ich kenne keinen Trainer, der im Training schlechte Arbeit macht. Aber wichtig ist, den Draht zur Mannschaft zu finden und das aus ihr herauszukitzeln, was drinsteckt."

Kurz fuhr bislang die weiche Linie, verzieh seinen Spielern viele Fehler. Bisher zahlten seine Jungs das nicht zurück, verloren beim geringsten Widerstand den Faden - ein Rückstand war bislang praktisch gleichbedeutend mit einer Pleite.

Einzige Ausnahme war der 3:2-Sieg gegen Bielefeld, als die Oberbayern die Partie zweimal umbiegen konnten. Das spielerische Potenzial sollte ausreichen, um sich in der Liga tabellarisch nach vorne zu kommen, doch das größere Problem in der "Zweikampf-Liga" liegt am fehlenden Behauptungswillen. "Wir haben viel gesprochen miteinander und das Spiel analysiert vom Sonntag", sagte Philipp Hofmann in der ARD. "Das war echt klasse vom Kampf und vom Einsatz", so der Torschütze zum 2:0.

Kapitän Christian Eigler versuchte seine Kollegen nach der Pleite beim FSV mit einer Wutrede aufzurütteln. Doch kämpfte der 29-Jährige bisher mit seiner eigenen Form und ist daher ebenfalls Zielscheibe der Kritiker. Was wirklich hilft, sind Siege - Kurz und dem FCI.