Torjägerkanone

Lukowicz und Imasuen: Torjäger-Duell bei Werder Bremen II

Torjägerkanone® für alle

Internes Rennen bei Werder Bremen II: Lukowicz und Imasuen kämpfen um die Kanone

Hat mit 30 Toren bislang die Nase vorn: Maik Lukowicz

Hat mit 30 Toren bislang die Nase vorn: Maik Lukowicz Jonas Ghannam

Torjägerkanone® für alle

Durchaus rekordverdächtig marschiert der SV Werder Bremen II aktuell durch die fünftklassige Bremen-Liga. 20 Spiele, 60 Punkte und unglaubliche 141 Tore schmücken die bislang makellose Saison des Regionalliga-Absteigers, der sich mit acht Punkten Vorsprung zur Konkurrenz auf dem besten Weg befindet, in der kommenden Spielzeit wieder in der Regionalliga Nord antreten zu dürfen, wenngleich sich der Meister der Bremen-Liga noch in Aufstiegsspielen gegen die Vertreter aus Hamburg und Schleswig-Holstein beweisen muss.

Dass bei einem Toreschnitt von sieben(!) Treffern pro Partie zwangsläufig auch die besten Oberliga-Angreifer Deutschlands aus den Reihen der Bundesliga-Reserve stammen müssen, versteht sich fast von selbst. Dennoch ergibt sich im Rennen um die "Torjägerkanone® für alle" aktuell eine Konstellation, die es seit der Einführung der Aktion im Jahr 2021 noch nie gegeben hat. Mit Maik Lukowicz (30 Tore) und Joel Victor Imasuen (25) deutet in den fünften Ligen aktuell nämlich alles auf einen teaminternen Kampf um die Krone hin. Daniel Kasper vom VfR Wormatia Worms dürfte mit seinen 21 Toren lediglich Außenseiterchancen auf Platz 1 haben.

Der Gute-Laune-Mentor

Bis auf das Wappen auf der Brust, die Position und einen besonders gut ausgeprägten Torriecher könnten Lukowicz und Imasuen jedoch verschiedener kaum sein. Lukowicz, groß wie ein Schrank, ist mit seinen 29 Jahren ein eher untypisches Gesicht einer U 23 und geht als "eine Mischung aus Leitwolf und Gute-Laune-Mentor" voran. US-Amerikaner Imasuen, im Sommer aus Werders U 19 hochgezogen, überzeugt dagegen eher mit seiner jugendlichen Leichtigkeit.

Die Position in der Sturmspitze müssen sich beide in den meisten Fällen teilen. Nur hin und wieder stellt Cheftrainer Christian Brand beide von Beginn an auf. Den Vortritt hat hier in den meisten Fällen Routinier Lukowicz, das Verhältnis zwischen ihm und Imasuen beschreibt er aber als "sehr gut und harmonisch". Generell sieht sich Lukowicz in der Pflicht, nicht nur auf seinem Alter und der daraus resultierenden Erfahrung zu beharren, sondern für seine Mitspieler eine Art Führungsfigur zu sein, "die mit Leistung vorangeht und auch mal für einen Spaß zu haben ist".

Dosenöffner und Vollstrecker

Wie gut das Zusammenspiel beider Angreifer funktioniert, beschreiben die letzten beiden Partien. Beim 7:0 gegen Union 60 Bremen fungierte Stammkraft Lukowicz, der an diesem Tag "nur" einmal traf, als Dosenöffner und spielte die Gäste-Defensive müde, ehe sein Vertreter Imasuen in der Rolle des Vollstreckers nach seiner Einwechslung zur Pause vier Treffer nachlegte. In der Woche darauf durften beide sogar nebeneinander in der Sturmspitze spielen und steuerten beim 11:0-Kantersieg gegen Woltmershausen insgesamt drei Treffer bei.

Ich gönne es Joel genauso.

Maik Lukowicz (29) über das enge Rennen mit seinem Teamkollegen Imasuen um die bundesweite Torjägerkanone

So gesund die Beziehung des Angriffs-Duos auch zu sein scheint, am Ende der Saison wird höchstwahrscheinlich aber nur einer von beiden die "Torjägerkanone® für alle" in den Händen halten - außer beide stehen am Ende der Saison bei gleich vielen Treffern und Spielen. Lukowicz, dem der Ehrgeiz anzusehen ist, bleibt aber auch in diesem Fall bodenständig. "Ich gönne es Joel genauso", erklärt der 29-Jährige, der in der Mannschaft aber trotzdem das Vorrecht auf das Schießen der Elfmeter genießt. "Das ist aber im Team so beschlossen worden. Erst kürzlich habe ich einen Elfmeter an einen Teamkollegen abgegeben", lacht Lukowicz.

Viel wichtiger sei dem eigens erklärten "Bremer Jung", der in der Hansestadt geboren, in der Jugend der Werderaner ausgebildet wurde und im Herrenbereich über diverse Stationen in der Regionalliga (zuletzt Teutonia Ottensen) immer wieder bei Werder landete, der Erfolg mit der Mannschaft. "Natürlich wird ein Stürmer an Toren gemessen, was bringen mir aber 50 Tore, wenn wir am Ende als Team nicht aufsteigen", legt der Angreifer, der sich selbst als klassischen Neuner bezeichnet, seine Prioritäten offen.

Wohin es für die den SV Werder Bremen II, der mit sechs Trainingseinheiten pro Woche unter Profi-Bedingungen arbeitet, in naher Zukunft gehen soll, ist also auch klar: "Von der Qualität in der Mannschaft, gehören wir auf jeden Fall in die Regionalliga."

Lukas Karakas

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