Regionalliga

Jena kriselt: "Es fehlt jemand, der die Kabine im Griff hat"

Krisenduell gegen Auerbach

In Jena brodelt es: "Es fehlt jemand, der die Kabine im Griff hat"

Selbstkritisch: FCC-Sportdirektor Tobias Werner.

Selbstkritisch: FCC-Sportdirektor Tobias Werner. imago images/Matthias Koch

Während Auerbach zuletzt beim Chemnitzer FC mit 1:5 unter die Räder kam, verlor Jena sang- und klanglos mit 1:4 bei TeBe Berlin. Beide Klubs befinden sich im Krisenmodus, Auerbach als Vorletzter sowieso, und der ambitionierte FCC nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen inzwischen auch.

"Es ist nicht erklärbar und entschuldbar. Ich habe deutliche und harte Worte vor der Mannschaft gefunden. Sie haben einen neuen Trainer bekommen, der ist die ärmste Sau. Ich habe eine deutliche Warnung an die Jungs ausgesprochen", wird Sportdirektor Tobias Werner vom MDR zitiert. Der Ex-Bundesliga-Profi hatte vor sechs Wochen Trainer Dirk Kunert auch aufgrund der Unzufriedenheit der Spieler freigestellt und U-19-Coach Andreas Patz installiert. Diese Entscheidung verteidigte Werner ausdrücklich, räumte für seine Position hinsichtlich der Zusammenstellung des Kaders aber ein: "Es fehlt jemand, der die Kabine im Griff hat, das Sprachrohr der Mannschaft ist, auch mal aneckt."

Einstellungssache

Vor dem Duell mit Auerbach am Mittwochabend (19 Uhr) fordert Werner eine Trotzreaktion: "Es gilt, einen klaren Sieg einzufahren, auch was das Herz betrifft." Auch Patz erwartet die richtige Einstellung. "Sich zerreißen, reinhauen - das sind Grundtugenden! Und diese kann ich in jedem Spiel erwarten. Dabei darf man auch Fehler machen. Wichtig ist dann die Reaktion darauf. Und das hat jeder einzelne Spieler in seiner eigenen Hand."

Zudem machte der FCC-Trainer schon mal klar: "Es wird gegen Auerbach in jedem Falle deutliche Veränderungen in der Startaufstellung geben." Ganz sicher fehlen wird Maximilian Wolfram, der nach dem Platzverweis im Berliner Mommsenstadion noch auf die Dauer seiner Sperre wartet.

Keine Trainerdiskussion in Auerbach

Jenas Abstand zu Tabellenführer Berliner AK beträgt schon zehn Punkte, diesen gilt es in den restlichen fünf Spielen in diesem Jahr zu verringern. Auerbach kommt dafür vielleicht gerade recht, schließlich ist der VfB mit 34 Gegentoren in neun Auswärtspartien ein gern gesehener Gast. 

Mit dem möglichen Abstieg ("Ein Abstieg wäre schwierig") will sich VfB-Manager Volkhardt Kramer noch nicht beschäftigen. "Wir wissen, dass wir in den letzten zehn Jahren immer irgendeinen Weg gefunden haben, die Klasse zu halten - und das treibt uns jetzt gerade wieder an", sagte er. Vertrauen hat er auch weiterhin in Trainer Sven Köhler: "Wir beschäftigen uns mit allen anderen Themen, aber nicht damit. Sven Köhler hat seine Verdienste und wird auch Trainer bleiben. Die Diskussion führen wir nicht." Köhler ist seit über drei Jahren in Auerbach tätig und soll die Mannschaft auch in dieser Saison zum Klassenerhalt führen.

cfl