WM

WM 2022: Uruguay fehlt etwas beim 0:0 gegen Südkorea

Uruguay macht zu wenig und hat zweimal Pech

Etwas hat gefehlt: Ein geknickter Godin und ein stolzer Son

Steht auch im hohen Alter noch seinen Mann - und hat Pech mit dem Pfosten gehabt: Uruguays Diego Godin.

Steht auch im hohen Alter noch seinen Mann - und hat Pech mit dem Pfosten gehabt: Uruguays Diego Godin. IMAGO/Pressinphoto

368 Spiele in Spaniens La Liga für Villarreal und seine jahrelange Heimat Atletico Madrid, 62 Serie-A-Auftritte für Inter Mailand und Cagliari Calcio, über 100 Partien in Europa (42) sowie Champions League (64) - und inzwischen in Südamerika beim argentinischen Klub
CA Velez Sarsfield angekommen: Diego Godin ist eine Institution, hat schon so viele Schlachten geschlagen.

Vor allem ist der Routinier noch lange nicht müde, bestreitet aktuell seine bereits vierte Weltmeisterschaft - und geht dabei mit seinen 36 Jahren als Stammspieler sowie Kapitän voran. So auch an diesem Donnerstag beim Auftakt ins Turnier. Beim insgesamt überschaubaren 0:0 gegen Südkorea, in dem die Celeste nur in Phasen mal ihr Spiel aufziehen und Druck ausüben konnte, hätte Godin fast auch das Zünglein an der Waage gegeben. Nach einer Ecke hatte der Oldie den Ball aber nur an den linken Pfosten geköpft (43. Minute).

Dementsprechend gemischt fiel das Fazit des Abwehrchefs direkt nach der Nullnummer m Gespräch mit dem ZDF aus: "Am Anfang war es anstrengend, richtig ins Spiel zu kommen. Wir hatten keine klare Aktion und mussten erst über den Kampf ins Spiel finden. Dann haben wir den ein oder anderen Konter gesetzt. Auch Standards haben uns geholfen."

WM 2022

Allerdings, daraus machte Godin keinen Hehl: "Irgendwie fehlte die Präzision." Am nächsten kam der Führung noch kurz vor Ende Fede Valverde (24) von Champions-League-Sieger Real Madrid, doch auch hier war der Ball nur an den linken Pfosten geklatscht (90.).

Große Namen, zu wenig Ertrag

Auffällig war auch, dass Liverpools Juwel Darwin (23) insgesamt recht wenig Einfluss aufs Spiel nahm, sich ab und an festrannte, allgemein einfach mit Ungenauigkeit in seinen Aktionen aufgefallen war. Von Mittelstürmer Luis Suarez (35), nach erfolgreichen Jahren beim FC Barcelona und Atletico Madrid inzwischen im Heimatland bei Nacional Montevideo, kam derweil noch weniger. Hier konnte Joker-Altstar Edinson Cavani (35) etwas mehr Akzente setzen, aber eben auch keine Bäume ausreißen.

Nationaltrainer Diego Martin Alonso Lopez erkannte das ebenfalls: "Das war ein gutes, ein enges Spiel. Wir hatten am Anfang Probleme, in der zweiten Halbzeit waren wir dann die bessere Mannschaft. Insgesamt fehlte uns aber die Präzision. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass diese Gruppe erst am letzten Spieltag entschieden wird."

Kurzum: Uruguay kann sicherlich trotz einiger Spieler im fortgeschrittenen Alter mehr zeigen - und muss das in Bälde, schließlich geht es bereits am kommenden Montag (20 Uhr) beim zweiten Auftritt in dieser WM-Gruppe H gegen das stark aufgestellte Portugal.

Gleiches gilt übrigens auch für die Südkoreaner beim Duell mit Ghana (14 Uhr). Die Taegeuk Warriors hatten zwar insgesamt gut mitgehalten, so richtig gefährlich wurde es ganz vorn aber nicht. Kapitän Heung-Min Son zeigte sich aber zufrieden: "Natürlich will ich immer gewinnen. Wir haben heute unsere Chancen aber nicht so gut genutzt, es hat ein bisschen gefehlt." Dennoch sei der Ex-Bundesliga-Profi, der nach mehrfachem Bruch der Augenhöhle mit einer Spezial-Maske aufgelaufen war, "sehr stolz auf unsere Leistung".

mag

Bilder zur Partie Uruguay - Südkorea