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Erschütterte Roma: "Wir können nur Sorry sagen"

Nach 1:7-Debakel: Giallorossi vor dem Topspiel angezählt

Erschütterte Roma: "Wir können nur Sorry sagen"

Ging mit seinen Roma-Kollegen mit 1:7 in Florenz baden - und sah Rot: Edin Dzeko.

Ging mit seinen Roma-Kollegen mit 1:7 in Florenz baden - und sah Rot: Edin Dzeko. imago

Was für eine Schmach, was für ein historisches Debakel: Das 1:7 im Coppa-Viertelfinale bei der AC Florenz kam einem der schlimmsten Roma-Alpträume der Neuzeit gleich - und erinnerte so manchen Fan ans 1:7 gegen Bayern München in der Champions-League-Saison 2014/15 oder ans 1:6 beim FC Barcelona in der Königsklassen-Spielzeit 2015/16.

Es war zugleich die höchste Pokal-Niederlage aller Zeiten der Römer. Das erste Mal seit 1961 gab es wieder mehr als sechs Gegentore für die stolzen Hauptstädter, den neunmaligen Coppa-Champion. All das ist ein weiteres Beispiel dafür, was alles in dieser Saison nicht stimmt im Lager der Giallorossi. Denn wieder einmal verkaufte sich die Defensive, die in dieser Saison in allen 29 Pflichtspielen erst sechsmal ohne Gegentor geblieben ist, katastrophal. Gestandene Recken wie Alessandro Florenzi, Abwehrchef Kostas Manolas, Nebenmann Federico Fazio oder der serbische Außenbahn-Techniker Aleksandar Kolarov - allesamt erlaubten sie sich schlimme Fehler. Vor der Abwehr im Spielaufbau bekamen Weltmeister Steven N'Zonzi, Javier Pastore & Co. nicht die nötige Ordnung hin, der seit langer Zeit verletzte Kapitän Daniele de Rossi wird an allen Ecken im Mittelfeld vermisst.

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di Francesco Eusebio

Nach Spuckattacke: Dzeko kassiert Sperre

Die Nerven liegen außerdem bei einigen Spielern blank - besonders bei Edin Dzeko, der seinem Team einen absoluten Bärendienst leistete. Völlig frustriert über den zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand brannten dem eingewechselten Bosnier in der 72. Minute die Sicherungen vollkommen durch. Nachdem sein Teamkollege Lorenzo Pellegrini wegen Meckerns die Gelbe Karte gesehen hatte, stellte sich Dzeko vor den Schiedsrichter Gianluca Mangianello, beschwerte sich wild gestikulierend und spuckte diesem offenbar auch noch in Richtung Brust. Ein absolut unnötiges Verhalten, das für den erfolgreichsten Torjäger der Roma eine Sperre nach sich ziehen wird.

Das genaue Strafmaß ist inzwischen bekannt: Der Angreifer muss zwei Coppa-Partien aussetzen und zudem 10.000 Euro berappen. Das bedeutet auch, dass seine auch mit unschönen Worten versehene Aktion nicht für die Serie A gilt.

"Entschuldigung, Entschuldigung, Entschuldigung"

Zurück zur heftigen 1:7-Schmach bei der Fiorentina: Während nach dem Spiel einige Profis schwiegen nach dieser Anti-Leistung, ergriff Sportdirektor Monchi das Wort: "Es ist mein schmerzhaftester Tag, seit ich in Rom angefangen habe. So ein Spiel habe ich noch nie erlebt. Wir können nur sagen: Entschuldigung, Entschuldigung, Entschuldigung. Wir können wirklich nur zu all unseren Fans Sorry sagen."

Eusebio di Francesco

Sein Stuhl wackelt: Roma-Coach Eusebio di Francesco. imago

Wenig verwunderlich steht der seit längerem umstrittene Roma-Coach Eusebio Di Francesco wieder verstärkt in der Kritik. Gut möglich, dass das kommende Topspiel gegen Milan am Sonntag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) sein "Endspiel" werden wird. Der ehemalige Roma-Spieler und Meister von 2000/01 flüchtete sich nach der Partie erst einmal in Durchhalteparolen. Zurücktreten wolle er trotz der erschreckend schwachen Darbietung und dem Umstand, auch in der Liga schon 15 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Juventus Turin zu haben, nicht: "In meinem Kopf gibt es diesen Gedanken nicht, solche Gedanken hat es noch nie gegeben bei mir. Es wäre nicht ratsam, jetzt emotional zu handeln. Ich werde einen kühlen Kopf bewahren, Entscheidungen treffen und zusehen, dass wir nicht erneut die Fassung verlieren."

mag

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