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EM-Splitter: "Mario muss niemandem etwas beweisen"

Del Bosque will Geschichte umschreiben

EM-Splitter: "Mario muss niemandem etwas beweisen"

Einer von ihnen muss gegen England auf der Bank Platz nehmen: Antonio di Natale, Mario Balotelli und Antonio Cassano (v.l.).

Einer von ihnen muss gegen England auf der Bank Platz nehmen: Antonio di Natale, Mario Balotelli und Antonio Cassano (v.l.). Getty Images

Prandelli kann auf Thiago Motta setzen

Italiens Mittelfeldspieler Thiago Motta (Paris St. Germain) ist für das Viertelfinale gegen England am Sonntag einsatzbereit. "Er hat ein muskuläres Problem, aber er hat wie alle anderen trainiert. Er ist bereit", sagte Nationaltrainer Cesare Prandelli, der sich bezüglich seiner Aufstellung jedoch nicht in die Karten blicken ließ: "Ob er spielt, ist für mich jetzt nur noch eine taktische Überlegung. Ich muss ihm ein Kompliment machen, er hat bewiesen, wie sehr ihm die Mannschaft am Herzen liegt. Er will trainieren, er will spielen."

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Chalkias Konstantinos

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Postiga Helder Manuel Marques

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Balotelli

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Balotelli: "Mario muss niemandem etwas beweisen"

Mehr Aufmerksamkeit als Motta erhält dieser Tage bei den Azzurri Mario Balotelli. Der Angreifer bleibt gelassen - und redet in bester Lothar-Matthäus- oder auch Zlatan-Ibrahimovic-Manier in dritter Person von sich selbst: "Ich denke nicht, dass Mario irgendwem etwas beweisen muss. Nicht den Engländern, nicht den Italien und auch sonst nirgendwem", sagte der 21-Jährige von Manchester City vor dem Duell mit England: "Es wird sicher ein Spaß, gegen meine Vereinskollegen zu spielen. Alle Spieler von City sind meine Freunde. Aber Angst vor ihnen habe ich nicht. Ich hoffe, dass sie verlieren - und ich gewinne."

Torres oder Fabregas - wer schreibt Geschichte um?

Noch nie konnte Spanien bei einem Turnier gegen Frankreich gewinnen. Drei Niederlagen und ein Unentschieden stehen bislang zu Buche. Die letzte Pleite datiert aus dem Jahr 2006. Bei der WM in Deutschland war für Spanien nach einem 1:3 im Viertelfinale gegen Frankreich Schluss.

Fernando Torres (li.) und Cesc Fabregas.

Schwierige Entscheidung: Wen lässt Vicente des Bosque von Beginn an stürmen, Fabregas oder Torres? imago

"Jeder denkt, wir sind die Favoriten, weil wir vor vier Jahren die EURO und vor zwei Jahren die WM gewonnen haben", sagte Del Bosque gegenüber uefa.com, "aber die Franzosen waren erwiesenermaßen in Pflichtspielen immer besser als wir. Wir müssen mal sehen, ob wir die Geschichte nicht umschreiben können. Wir sind bescheiden, aber optimistisch." Wer bei dieser Mission im Sturm stehen soll, wollte del Bosque noch nicht preisgeben. Cesc Fabregas und Fernando Torres stehen zur Wahl.

Bei seinem Gegner rückt Laurent Koscielny ins Team und absolviert damit sein erstes Pflichtländerspiel. Er vertritt den Gelb-gesperrten Philippe Mexes. Yohan Cabaye kehrt nach seiner Oberschenkelverletzung in die Startformation zurück. Nationaltrainer Laurent Blanc hat derweil eine Idee, wie seine Mannschaft Spanien bezwingen kann: "Wir wissen, dass Spanien seit vier Jahren den Weltfußball beherrscht. Aber es gibt Anzeichen dafür, dass Mannschaften ihnen Probleme bereiten könnten. Wenn du gegen sie kompakt verteidigst, wenn du in den ersten 20, 30 Minuten zeigst, dass du im Spiel bist, dann hast du eine Siegchance. Diese Kriterien musst zu erfüllen, oder du wirst bestraft."

Zwei griechische Oldies hören auf

Stürmer Nikos Liberopoulos und Torhüter Konstantinos Chalkias traten nach dem verlorenen Viertelfinale (2:4) aus der Nationalmannschaft zurück. Liberopoulos bestritt 76 Länderspiele für Hellas und erzielte dabei 13 Treffer. "Am Ende des Spiels hätte ich weinen können, ich wollte den Platz gar nicht mehr verlassen", sagte der 36-Jährige. In der Partie gegen Deutschland wurde er in der 72. Minute für Grigoris Makos eingewechselt. Zwischen 2008 und 2010 ging Liberopoulos zwei Saisons für Eintracht Frankfurt auf Torejagd. In 50 Bundesligaspielen schoss er zehn Treffer und bereitete drei weitere vor.

Nikos Liberopoulos gegen Bastian Schweinsteiger.

Letzter Auftritt im Hellenen-Dress: Nikos Liberopoulos beendete nach dem EM-Aus seine Karriere in der Nationalmannschaft. imago

Schlussmann Chalkias stand 32-mal im Tor der Griechen. Im zweiten Vorrundenspiel gegen Tschechien verletze er sich am Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. In der Folge vertrat ihn Michalis Sifakis. Trotzdem war Chalkias glücklich über das EM-Turnier: "Dieser Monat war der beste in meiner gesamten Karriere", sagte der 38-Jährige. Neben dem Duo Liberopoulos/Chalkias könnten noch weitere Spieler aus der Nationalmannschaft zurücktreten: Bei Kostas Katsouranis, Theofanis Gekas und dem gegen Deutschland gesperrten Kapitän Georgios Karagounis ist die Zukunft noch offen.

ZDF erzielt die bisher beste Quote

26,8 Millionen deutsche Fernsehzuschauer schalteten am Freitagabend das ZDF ein, um die Begegnung Deutschland gegen Griechenland zu verfolgen. Der Sender erzielte so die höchste Einschaltquote der bisherigen EM-Spiele (77,8 Prozent). Damit ist liegt die Quote zwar höher als beim letzten Vorrundenspiel der Mannschaft von Jogi Löw (74,2 Prozent), Zuschauer vor den TV-Bildschirmen waren es jedoch weniger. Den 2:1-Sieg gegen Dänemark sahen noch 27,65 Millionen Zuschauer. Public Viewing wird bei der Quotenberechnung allerdings nicht berücksichtigt, so dass letztlich wohl deutlich mehr Menschen das Viertelfinale gesehen haben.

Disziplinarverfahren gegen Portugal - Halbfinale ohne Postiga

Im EM-Viertelfinale Portugal gegen Tschechien (1:0) hatten portugiesische Fans versucht, auf dem Platz zu gelangen. Am Samstag eröffnete die UEFA deshalb ein Disziplinarverfahren gegen den portugiesischen Fußballverband FPF. Ab Montag beschäftigt sich der Disziplinar- und Kontrollausschuss der UEFA mit dem Vorfall.

Helder Postiga wird vom Platz getragen.

Da guckt der Chef: Helder Postiga wird unter den Augen von Cristiano Ronaldo vom Platz getragen. imago

Auch sportlich gab es am Samstag eine schlechte Nachricht für das portugiesische Team: Mittelstümer Helder Postiga wird im Halbfinale gegen Spanien oder Frankreich (Das Viertelfinale am Samstagabend ab 20.45 Uhr LIVE! auf kicker.de) definitiv ausfallen. Der 29-Jährige verletzte sich in der Partie gegen Tschechien in der 40. Minute am Oberschenkel. Für ihn kam der ehemalige Bremer Hugo Almeida ins Spiel. Der 28-Jährige wird Postiga aller Voraussicht nach auch im Halbfinale am Mittwoch ersetzen.

Beim Training am Samstag humpelte Fabio Coentrao (24) vom Platz. Der Spieler von Real Madrid soll am Mittwoch aber wieder fit sein. Auch sein Vereinskollege Pepe (29) brach das Training am Samstag frühzeitig ab. Er klagte über Schmerzen in den Fußgelenken. Sein Einsatz im Halbfinale soll ebenfalls nicht gefährdet sein.

Russland darf schon wieder zahlen

Der russische Fußballverband RFS wird von der UEFA erneut zur Kasse gebeten. 35.000 Euro kosten das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und das Zeigen verbotener Fahnen im letzten Vorrundenspiel gegen Griechenland (0:1). Es handelt sich bereits um die dritte Strafe gegen den RFS. Zuvor waren schon 120.000 Euro und 30.000 Euro fällig, ebenfalls aufgrund von Undiszipliniertheiten der Fans. Außerdem droht dem Verband der Abzug von sechs Punkten in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt und würde ausgesprochen, wenn es zu weiteren Regelverstößen russischer Fans käme.