Über allem steht natürlich die erneute Qualifikation für Europa, auch wenn es diesmal nach der Teilnahme in der Champions League nur die neu geschaffene Conference League sein könnte. "Wenn wir das schaffen, dann haben wir mit Marco Rose und seinem Team zweimal Europa erreicht", so Max Eberl, "dann waren das zwei sehr gute Jahre."
Das gilt für die laufende Saison freilich nur mit deutlichen Einschränkungen, denn nach Borussias Comeback in der Königsklasse mit rauschenden Fußball-Abenden gegen Real Madrid und Inter Mailand wäre in dem neu geschaffenen Wettbewerb alles natürlich einige Nummern kleiner.
Rose bemängelt "konstantes gemeinschaftliches Verteidigen"
Um das letzte Heimspiel gegen Stuttgart erfolgreich zu bestreiten, dürfte es unter anderem darauf ankommen, in der Defensive nicht mehr so anfällig zu sein wie zuletzt. "Insgesamt", gesteht Rose ein, "haben wir ganz klar zu viele Gegentore bekommen." Das sei auch durch das 0:6 in München noch deutlicher geworden.
"Wir haben die viertmeisten Tore geschossen, aber das konstante gemeinschaftliche Verteidigen haben wir zu selten hinbekommen", findet Rose. Haupt-Augenmerk der letzten Tage im Training war es also, sich "nochmals um Stabilität und die nötigen Abläufe" zu kümmern.
Das wichtigste, so Rose, sei natürlich das Spiel gegen Stuttgart, aber "darüber hinaus verschwende ich schon ein paar Gedanken, weil es das letzte Heimspiel ist. Wir hatten überwiegend eine gute Zeit", findet der scheidende Trainer. An Abschied aber werde er erst in der kommenden Woche bei der Rückfahrt von Bremen denken. Denn: "Wir haben jetzt noch ein Ziel vor Augen, und dazu müssen wir eine Top-Leistung bringen."
Wendt, Villalba, Grün - und Traoré?
Abschied ist auch ein Thema für mehrere Spieler. Dauerbrenner Oscar Wendt, das ist seit längerem bekannt, macht im Sommer Schluss bei der Borussia und geht nach zehn Jahren Mönchengladbach in seine schwedische Heimat zurück. Dort wird er künftig für IFK Göteborg spielen. Überdies werden die Verträge mit dem häufig verletzten Stürmer Julio Villalba und dem dritten Torwart Max Grün nicht verlängert, wie Max Eberl mitteilte.
Dabei dürfte es nicht bleiben, denn es deutet sich an, dass auch Ibrahima Traoré in der kommenden Saison nicht mehr zum Kader der Fohlen gehören wird. Traoré kam 2014 zur Borussia, erlebte gute Zeiten als dribbelstarker Offensivspieler, ist seit längerem aber nur eine Randfigur. "Mit ihm", so Eberl, "werden wir noch mal sprechen, wie letztlich die Entscheidung ausfällt." Auch hier stehen die Zeichen deutlich auf Abschied.
