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Alfa Romeo Milano (2024): Das ist das erste Elektroauto von Alfa

Alfa Romeo Milano

Das ist das erste Elektroauto von Alfa Romeo

Alfa Romeo Milano: Die hinteren Türgriffe verstecken sich in den C-Säulen.

Alfa Romeo Milano: Die hinteren Türgriffe verstecken sich in den C-Säulen. Hersteller

Von wegen Brennero: Eigentlich pflegt Alfa Romeo seine SUVs nach Alpenpässen zu benennen. Das ist beim großen Stelvio (Passo Stelvio, Stilfserjoch) so und beim Tonale (Passo Tonale, Tonalepass) ebenfalls. Deshalb war lange Zeit darüber spekuliert worden, dass Alfas Junior-SUV "Brennero" (Brennerpass) heißen könnte. Inzwischen aber ist klar: Der Neue trägt den Namen "Milano" und bezieht sich dabei auf die lombardische Heimatstadt von Alfa Romeo.

Elettrica und Ibrida

Hätten sich die Italiener für Brennero entschieden, dann wäre die Assoziation zumindest für deutschverständige Ohren womöglich eine falsche gewesen - Verbrenner nämlich. Doch tatsächlich ist der Milano das erste Elektroauto von Alfa. "Elettrica" lautet die Zusatzbezeichnung, wie viel schöner doch alles auf Italienisch klingt. Auch "Ibrida" schmeichelt sich charmanter in den Gehörgang als das profane Wort "Hybrid": Parallel zur vollelektrischen Variante wird es den Milano auch nur teilelektrifiziert geben.

Auch Alfisti können jetzt elektrisch fahren

Aber der Reihe nach: Der Milano ergänzt das Alfa-Portfolio, das bislang aus Tonale, Stelvio und der Sportlimousine Giulia bestand, zum Quartett. Mit einer Länge von 4,17 Metern tritt er im populären Marktsegment der Kompakt-SUVs an. Neben DS und Lancia zählt Alfa Romeo zu den Premiummarken des Stellantis-Konzerns, der an Plattformbrüdern des Milano beispielsweise Jeep Avenger, Opel Mokka Electric, Peugeot E-2008 oder Fiat 600 Elektro vorhält.

Formschönes Kompakt-SUV

Das Design wird nicht nur den Alfisti gefallen. Der Milano ist ein ausgesprochen formschöner Vertreter seiner Gattung geworden, wohlproportioniert, sportlich muskulös, mit kurzen Überhängen, steil abfallendem Heck und natürlich dem Pflicht-Detail des Scudetto-Kühlergrills, der in traditioneller Ausführung (Leggenda) oder in einer moderneren (Progresso) verfügbar ist.

Alfa Romeo Milano

Milano-Cockpit: Auch hier herrscht ein sportlicher Eindruck vor. Hersteller

Im premiumwürdig eingerichteten Interieur gibt es ein kleines, unten abgeflachtes Lenkrad und neben einer Reihe physischer Bedienelemente ein digitales Fahrerinstrumentarium im "Cannochiale" - Fernrohr - Gehäuse. Ein großer Touchscreen beherbergt, wie es sich heute gehört, das Infotainment. Als virtueller Beifahrer zieht die KI-Software ChatGPT ein, die sich bei der Navigation nützlich macht, Ratschläge und Infos zu Fahrtzielen oder interessanten Punkten entlang der Strecke kennt, aber auch technische Funktionen des Fahrzeugs zu erklären weiß und die Milano-Passagiere auf Wunsch mit Geschichten oder Quizfragen unterhält.

Veloce mit 240 PS

Der Elektroantrieb leistet 115 kW/156 PS, als Energiespeicher dient eine 54-kWh-Batterie, die bis zu 410 Kilometer Reichweite möglich machen soll. Wechselstrom aus der Wallbox bezieht der Milano mit bis zu 11 kW, Schnellladen beherrscht er mit eher durchschnittlichen 100 kW, im Idealfall lässt sich der Akku so in weniger als einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent Ladestand bringen. Etwas später im Jahr reicht Alfa den dynamisierten Milano Elettrica 240 Veloce nach, um 25 Millimeter tiefergelegt, mit Sportfahrwerk ausgestattet und 176 kW/240 PS leistungsfähig.

Alfa Romeo Milano

Schöner Rücken: "Coda Tronca" nennt Alfa das steil abfallende Heck. Hersteller

Zum Marktstart im September fährt der Milano aber auch konventionell motorisiert vor. Der Ibrida bekommt einen 100 kW/136 PS starken 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner, der in ein Mildhybridsystem mit 48-Volt-Batterie und Elektromotor (21 kW/29 PS) integriert ist. Ende des Jahres folgt eine Ibrida-Variante mit Allradantrieb. Der Elettrica hingegen belässt es bei Frontantrieb.

Preise ab 30.000 Euro

Der Bestellstart, heißt es, erfolge "in Kürze", erst dann werden auch die exakten Preise bekanntgegeben. Der Einstieg beim Milano Elettrica soll aber knapp unter 40.000 Euro und beim Ibrida etwas unterhalb von 30.000 Euro erfolgen.

Gebaut wird der Milano übrigens nicht in Mailand auch nicht anderswo in Italien: Zusammen mit Jeep Avenger und Fiat 600 Elektro rollt er im polnischen Tychy vom Band.

Alfa Romeo Milano in Kürze:

Wann er kommt: Bestellstart im Frühjahr 2024, beim Händler im September 2024

Was ihn antreibt: Elektroantrieb mit 115 kW/156 PS, Akkukapazität 54 kWh. Mildhybridantrieb mit 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner (100 kW/136 PS) und Elektromotor (21 kW/29 PS).

Was er kostet: Als Elettrica vermutlich ab rund 40.000 Euro, als Ibrida knapp 30.000 Euro

Was noch folgt: Milano Ibrida mit Allradantrieb, Milano Elettrica Veloce mit 176 kW/240 PS

Update I: Der Milano wird umgetauft und heißt stattdessen "Junior". Freiwillig erfolgt diese Maßnahme nicht. Wie Alfa Romeo mitteilt, habe ein italienischer Regierungsbeamter erklärt, dass die Verwendung der Modellbezeichnung Milano gesetzlich untersagt sei. Im Vorfeld war Alfa beziehungsweise dem Mutterkonzern Stellantis eine Täuschung der Kunden vorgeworfen worden, weil die Produktion des neuen SUVs nicht in Mailand, sondern in Italien erfolgt. Der Name "Junior" hat bei Alfa Romeo Tradition. Erstmals verwendet wurde er im Jahr 1966 für eine Variante des Coupés Alfa Romeo Giulia Sprint GT.

Update II: Der Junior kann inzwischen konfiguriert werden. Der Elettrica kostet ab 41.500 Euro, der Ibrida ab 31.500 Euro.

Ulla Ellmer