Bundesliga

Das Chef-Doppel Grillitsch und Brooks als Lösung

Hoffenheims Baustelle hinten links geschlossen?

Das Chef-Doppel Grillitsch und Brooks als Lösung

Im Fokus: Florian Grillitsch (re.) und John-Anthony Brooks.

Im Fokus: Florian Grillitsch (re.) und John-Anthony Brooks. imago images

Am Sonntag nämlich hatte der Trainer auf Florian Grillitsch im Zentrum einer Dreierkette und John-Anthony Brooks auf der Halblinken gesetzt. Eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Wahl. Beide verstehen sich eher als "Chefs" der Kette, als zentrale Figuren, die diese Rolle unterschiedlich interpretieren. Grillitsch als gelernter Mittelfeldmann eher als defensiver Regisseur mit Zug nach vorne. Brooks als kopfballstarker, kompromisslos agierender letzter Mann, auch um Temponachteile ausgleichen zu können.

Auf den zweiten Blick allerdings ist Matarazzos Aufstellung nicht einmal so überraschend. Denn in der Vorrunde bot der Italo-Amerikaner neben Brooks häufig Kevin Vogt auf, der wie Grillitsch als gelernter Sechser eher strategisch veranlagt ist. Vogt war in der Regel der stabilste TSG-Innenverteidiger, im Januar allerdings folgte der dem Lockruf des 1. FC Union. Kleiner Unterschied: Vogt agierte halblinks, Brooks zentral. In Dortmund lenkte Grillitsch aus der Mitte heraus, Brooks übernahm die alte Vogt-Rolle.

Das richtige Trio für die kommenden Aufgaben?

Nach Vogts Abgang jedenfalls hatte sich die Baustelle halblinks wieder aufgetan, die durch den Routinier in der Hinrunde vorübergehend geschlossen worden war und die seit geraumer Zeit ein Problem darstellt. Die Millioneneinkäufe Attila Szalai, mittlerweile an den SC Freiburg verliehen, und Stanley Nsoki vermochten sie nicht nachhaltig zu schließen.

Letztgenannter machte es nach Vogts Abgang ein paar Wochen lang ordentlich, patzte aber in Wolfsburg entscheidend und ließ sich gegen Union zu einer völlig unnötigen Gelb-Roten Karte hinreißen. Einen Anlass für Matarazzo, am Sonntag gegen Werder Bremen (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker), Rückkehrer Nsoki starten zu lassen, gibt es nach der Darbietung des Duos Grillitsch/Brooks nicht wirklich. Halbrechts ist ohnehin Ozan Kabak gesetzt.

Gerade für die nächsten Wochen könnte dieses Trio eine Lösung darstellen. Denn nach Werder geht es für die TSG zur Frankfurter Eintracht, dann kommt der VfB Stuttgart, ehe die Hoffenheimer zu Spitzenreiter Bayer Leverkusen müssen. Allesamt Partien, in denen die Kraichgauer wie gegen den BVB nicht in der Favoritenrolle stecken, entsprechend tief stehen - was der eher sprintschwachen Kombi Brooks/Grillitsch entgegenkommt - und sich auf Umschaltmomente konzentrieren können. Was in Dortmund in Durchgang zwei geradezu fabulös gelungen war und letztlich zum ersten Sieg in 2024 führte.

Benni Hofmann