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Jorge Sampaoli verlässt den FC Sevilla "mit erhobenem Haupt"

Mendilibar übernimmt beim EL-Viertelfinalisten

Comeback misslungen: Sampaoli verlässt Sevilla "mit erhobenem Haupt"

Sein letztes Spiel für Sevilla: Jorge Sampaoli am Sonntag in Getafe.

Sein letztes Spiel für Sevilla: Jorge Sampaoli am Sonntag in Getafe. IMAGO/NurPhoto

Es war mal wieder so ein Schlüsselspiel für den FC Sevilla - und mal wieder ging es verloren. Am Sonntag verlor der Tabellenvierte der Vorsaison mit 0:2 beim direkten Konkurrenten FC Getafe. Statt sich vom Keller abzusetzen, stecken die Rot-Weißen wieder ganz tief drin.

Da half es Sampaoli auch nicht weiter, dass der FC Sevilla - wie gewohnt - in der Europa League auf Kurs ist. Der sechsmalige Europapokal-Gewinner setzte sich im Achtelfinale gegen Fenerbahce durch und trifft nun auf Manchester United. Große Duelle, die der Argentinier nicht mehr an der Seitenlinie miterleben wird.

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Sevilla um den charismatischen Manager Monchi, der den aufgrund finanzieller Probleme notwendigen Umbruch im Sommer nicht bewältigen konnte, sah sich zum Handeln veranlasst. Es sei Sampaoli in seiner Amtszeit nicht gelungen, den Klub von der Abstiegszone zu entfernen, hieß es in der Vereinsmitteilung. "Das Bild, das sich in den letzten Spielen der Mannschaft bot, hat den Verein zu dieser Entscheidung veranlasst. " In La Liga holte Sevilla nur vier Punkte aus den vergangenen fünf Partien.

Sampaoli hatte im Oktober vergangenen Jahres Julen Lopetegui abgelöst, dessen Entlassung unerklärlichwerweise schon im Vorfeld durchgesickert war. Der Argentinier stand in der Saison 2016/17 schon einmal an der Seitenlinie der Andalusier, unter ihm holten sie die viertmeisten Punkte der Vereinsgeschichte. 

Der 63-Jährige wurde diesmal jedoch nicht zu dem erhofften Heilsbringer, seine Entlassung trug er aber mit Fassung." Ich gehe mit hoch erhobenem Haupt, weil ich immer die richtige Einstellung hatte, weil wir im Viertelfinale der Europa League stehen und weil wir uns sehr angestrengt haben, damit diese Geschichte funktioniert", schrieb er einem offenen Brief. "Der Fußball belohnt uns nicht immer mit Freude für die schlaflosen Nächte, die wir investiert haben. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass es sich gelohnt hat, unser Herz und unsere Seele für dieses Wappen hinzugeben."

Mendilibar ist schon in Sevilla

Der Nachfolger steht bereits fest: José Mendilibar soll die Kohlen aus dem Feuer holen, der 62-Jährige ist bereits heute Mittag am Flughafen in Sevilla gesichtet worden. Er wird einen Vertrag bis Saisonende unterschreiben. Am Abend wird der erfahrene Coach sein erstes Training leiten. Zuletzt hatte er Deportivo Alaves in der Saison 2021/22 in La Liga trainiert, konnte den Absturz der Basken aber nicht verhindern und wurde im Mai 2022 entlassen.

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