Die Bilder der ersten Spiele gleichen sich: Die Stadien beim Afrika-Cup sind weit entfernt davon, ausverkauft zu sein - obwohl Offizielle zuvor genau das erwartet hatten. Sogar beim Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Elfenbeinküste und Guinea-Bissau fanden sich im eigentlich 60.000 Zuschauer fassenden Stade Olympique Alassane Ouattara in Abidjan nur rund knapp 37.000 Menschen zusammen.
Nicht so schlimm wie die Zahlen sagen, verkündete nun das Organisationskomitee in einer Stellungnahme. Die Kapazität betrage wegen "toter Sitze", also solchen mit Sichteinschränkung oder solche, die aus Sicherheitsgründen frei bleiben müssen, beim Afrika-Cup nur knapp über 50.000, von denen 47.000 in den Verkauf gegangen waren.
Doch das leere Stadion im Eröffnungsspiel war offenbar kein Einzelfall. So sahen die Partie des Mitfavoriten Nigeria gegen Äquatorialguinea, die ebenfalls im Stade Olympique Alassane Ouattara ausgetragen wurde, nur 8.500 Menschen vor Ort. Im Rahmen der Partie Kamerun gegen Guinea beklagten kamerunische Anhänger, dass sie vor dem Stadion keine Tickets mehr hätten erwerben können - obwohl das Stadion letztlich nicht einmal ansatzweise ausverkauft war.
Mittlerweile kursieren Berichte zu Schwarzmarkthändlern, die angeblich große Mengen an Karten kaufen und für einen zehnfachen Preis wieder verkaufen wollen. Auch der Online-Ticketshop des Verbands sorgte für Probleme. Das räumte mittlerweile auch das Organisationskomitee ein. Die "starke Nachfrage im Online-Verkauf" habe "möglicherweise für Schwierigkeiten" gesorgt.
Am Montag hatte Robert Beugré Mambé, der Premierminister der Elfenbeinküste, dann angekündigt, das Problem in die Hand nehmen zu wollen und "innerhalb von 48 Stunden Ergebnisse" zu liefern.
Die ersten Maßnahmen folgten in der Tat schnell: Das Organisationskomitee gab bekannt, dass zehn Prozent der gesamt verfügbaren Tickets für die Fans der beiden konkurrierenden Mannschaften reserviert sein sollen. Wenn diese Tickets storniert oder nicht verkauft werden, sollen sie - anders als bisher - erneut zum Verkauf angeboten werden. "Mit dieser Initiative soll sichergestellt werden, dass die verfügbaren Plätze der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden", heißt es in einem Statement. Dasselbe gilt nun für die Tickets, die an Unternehmen und VIPs gehen. Außerdem wolle man den Verkauf vor Ort stärken. Dafür sind insgesamt 51 Verkaufsstellen in der Elfenbeinküste geöffnet.
Am Mittwoch meldete sich dann der afrikanische Fußballverband CAF zu Wort und gestand "ein paar Druckerprobleme" ein, die es an den ersten Tagen bei Last-Minute-Käufen gegeben habe. Diese habe man mittlerweile aber behoben. "Das aktuelle System funktioniert gut", heißt es weiter. Es gebe weiterhin "Herausforderungen, die automatisch aufkommen, wenn man eine Veranstaltung dieser Strahlkraft organisiert", man werde den Ticketverkauf aber nicht aus der Hand geben.