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Nach Wahnsinnsfinish: Kamerun doch noch weiter

Afrika-Cup - Vorrunde 3. Spieltag

Nach Wahnsinnsfinish: Kamerun doch noch weiter

Torschütze Wooh (Nummer vier) bejubelt seinen Siegtreffer gegen Gambia.

Torschütze Wooh (Nummer vier) bejubelt seinen Siegtreffer gegen Gambia. AFP via Getty Images

Die Ausgangslage war für die favorisierten Kameruner vor dem Spiel klar: nachdem das Team von Rigobert Song lediglich einen Punkt aus den ersten beiden Spielen gesammelt hatte, musste ein Sieg her gegen das bislang sieg- und torlose Gambia, um zumindest als Gruppendritter noch das Achtelfinale zu erreichen.

In der ersten Halbzeit taten sich die Kameruner aber schwer, der Underdog spielte frei auf und kam immer wieder in gefährliche Räume vor dem gegnerischen Tor, ohne dieses jedoch ernsthaft zu gefährden. Insgesamt ein ereignisarmer erster Durchgang.

Kamerun startet gut in die 2. Halbzeit

Aus der Kabine kamen die "Unzähmbaren Löwen" wie ausgewechselt: Nachdem Nkoudou per Linksschuss noch die Latte getroffen hatte (50.), legte er fünf Minuten später die Führung auf. Toko Ekambi köpfte eine Halbfeldflanke Nkoudous ins Tor. Kamerun war vorne.

Den Gegentreffer mussten die Gambier erst einmal verdauen. Bis zum ersten Abschluss der Westafrikaner in Hälfte zwei dauerte es bis zur 70. Minute. Sowes unplatzierten Abschluss konnte Ondoa noch parieren - kurze Zeit später war er dann machtlos. Nach einer Flanke des eingewechselten Fadera von der rechten Grundlinie sprang Jallow am zweiten Pfosten in den Ball. Sein Linksschuss landete im rechten unteren Eck (72.).

Im Anschluss drückte Gambia weiter auf's Tempo, eine gefährliche Chance hatte aber zunächst Kamerun. Torschütze Toko Ekambi traf nur die Latte (77.). In der 85. Minute schien es dann so, als sei Kamerun endgültig ausgeschieden: nach Steckpass von Ceesay erzielte Colley die Führung für Gambia. Spiel gedreht!

Schlussphase hat es in sich

Die wilde Schlussphase sollte nun aber erst anfangen. Direkt nach dem Kameruner Anstoß grätschte Gomez eine flache, aber abgefälschte Hereingabe von Tochato ins eigene Netz - der erneute Ausgleich (87.). Der Punkt sollte aber keinem weiterhelfen.

Vier Minuten später wendete sich das Blatt komplett: Nach einer Ecke Nkoudous traf Wooh per Kopf (90. + 1). Da der Senegal im Parallelspiel das 2:0 gegen Guinea erzielte, sah alles nach einem Weiterkommen Kameruns aus - sogar als Gruppenzweiter.

Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit jubelte plötzlich wieder Gambia und der Ball lag im kamerunischen Tor. Der Grund für deren Proteste wurde aber schnell ersichtlich: "Torschütze" Sanneh hatte klar die Hand zur Hilfe genommen, der VAR kassierte den vermeintlichen Ausgleich. So blieb es dabei: Kamerun erreicht die Runde der letzten 16, das tapfer kämpfende Gambia ist mit null Punkten aus drei Spielen raus.