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Mit Eigentor für den Jahresrückblick: Juve verliert bei Sassuolo verdient

Szczesny patzt doppelt

Mit Eigentor für den Jahresrückblick: Juve verliert bei Sassuolo verdient

Die Spieler von Sassuolo Calcio feiern das zwischenzeitliche 3:2.

Die Spieler von Sassuolo Calcio feiern das zwischenzeitliche 3:2. IMAGO/LaPresse

Vor dem Spiel waren alle Augen auf Vlahovic gerichtet, der junge Serbe könnte mit einem Tor in eine elitäre Riege aufsteigen. Der 23-Jährige hätte erstmals in seiner Karriere zum Ligastart in fünf Spielen in Folge treffen können. Bei Juve schafften das Kunststück bislang nur Alessandro del Piero, David Trezeguet, Paulo Dybala und Cristiano Ronaldo.

Aber nicht nur Vlahovic schien heiß auf das Spiel zu sein, auch seine Mitspieler starteten energisch sowie bestimmt und spielten sich bereits in den ersten zehn Minuten mehrere Torabschlüsse heraus.  Doch auch Sassuolo wollte sich nicht verstecken und ging unter gnädiger Mithilfe von Juve-Schlussmann Szczesny überraschend in Führung (12.). Der Pole faustete sich einen unplatzierten Schuss von Laurienté durch die eigenen Beine.

Führung schnell egalisiert

Der Schock nach dem engagierten Start hielt jedoch nicht lang; Chiesa flankte von der linken Seite in die Mitte und Vina beförderte den Ball vor McKennie ins eigene Tor (21.). Doch wie Juve nach dem frühen Gegentor zeigte sich auch Sassuolo nicht verunsichert. So entwickelte sich ein offenes Spiel: Locatelli traf nur den Pfosten (28.) und Szczesny verhinderte auf der Gegenseite stark gegen Ruan (38.). Dass Juve doch noch in Rückstand in die Pause ging, lag am nächsten Fehler der Turiner. Gatti verlor den Ball im Spielaufbau, Matheus Henrique schaltete schnell und Berardi nahm Maß (41.): Fertig war die 2:1-Pausenführung für den Aussenseiter.

Auch nach Wiederanpfiff und drei Wechseln änderte sich nicht viel. In der Emilia-Romagna fand ein munteres und abwechslungsreiches Spiel statt: Chiesa eröffnete frech, doch erfolglos (52.), Berardi durfte sich bedanken, nicht vom Platz zu fliegen (56.) und Laurienté (63.) und Vlahovic (68.) vergaben Großchancen.

Gattis unglückliche Krönung einer turbulenten Schlussphase

Nach einer kurzen Verschnaufpause eröffnet Chiesa mit seinem Ausgleich eine kuriose Schlussphase (78.). Dieser sollte jedoch nur eine kurzfristige Erleichterung bleiben, denn wieder patzte Szczesny, Pinamonti bedankte sich (82.) - Sassuolo lag zum dritten Mal in Führung. Einen Rückschlag, von dem sich die Alte Dame nicht mehr erholte, viel mehr sollte es noch schlimmer kommen. Zwar scheiterte der eingewechselte Defrel noch an der Unterkante der Latte (90.+4), doch sicherte sich Gatti einen Platz in jedem Serie A-Jahresrückblick: Der Innenverteidiger realisierte nicht, dass sein Schlussmann einen Freistoß an der Eckfahne ausführte und wollte zu Szczesny zurück spielen. Stattdessen beförderte er den Ball ins eigene Netz (90.+4). Das Spiegelbild eines gebrauchten Abends für die Alte Dame, die sich in Sassuolo selbst schlug.

Die gute Nachricht für die Turiner: In der englischen Woche kann zuhause gegen US Lecce am Dienstag (20.45 Uhr) schnell Wiedergutmachung betrieben werden.

mwe