Int. Fußball

Juventus Turin kommt um einen erneuten Punktabzug herum

In der Serie A geht es noch um die Europa League

718.000 Euro Geldstrafe: Juve kommt um einen erneuten Punktabzug herum

Juve muss eine Geldstrafe zahlen, kommt aber um einen weiteren Punktabzug herum.

Juve muss eine Geldstrafe zahlen, kommt aber um einen weiteren Punktabzug herum. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Erst dieses blamable 1:4 in Empoli und dann das 0:1 gegen Milan samt der Gewissheit, dass die neue Saison in der Champions League ohne Juventus Turin vonstatten gehen wird: Es sind nicht gerade gute Zeiten für die Bianconeri, deren Dynastie in der Serie A ohnehin längst der Vergangenheit angehört - die nun aber nicht einmal die Qualifikation für die Königsklasse schaffen. 

Grund dafür sind allerdings nicht die sportlichen Leistungen, sondern Unregelmäßigkeiten abseits des Platzes. Zuletzt hatte Juve immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, nun muss der Klub eine Geldstrafe in Höhe von 718.000 Euro zahlen, weil sich die Verantwortlichen nach dem Ausbruch der Pandemie mit der Mannschaft offiziell auf einen viermonatigen Gehaltsverzicht verständigt, den Spielern aber insgeheim zugesichert hatten, drei Zahlungen im darauffolgenden Geschäftsjahr zu leisten.

Neben der Geldstrafe für den Verein müssen auch sieben damalige Juve-Manager zwischen 10.000 und 47.000 Euro zahlen, nur der ehemalige Präsident Andrea Agnelli ließ sich nicht auf einen Vergleich ein.

Im Zuge der Einigung mit dem Sportgericht sicherte Juve der Justiz zu, keine Rechtsmittel gegen  das Urteil aus der vergangenen Woche einzulegen. Da war es noch nicht um die Gehaltszahlungen während der Corona-Zeit gegangen, die nun die Geldstrafe zur Folge hatten - sondern um Bilanzfälschungen. Weil die Turiner jahrelang Marktwerte der Spieler verfälscht und damit bei Transfers oder Tauschgeschäften die Bücher geschönt hatten, waren ihnen zehn Punkte abgezogen worden

Juve hat noch die Aussicht auf die Europa League

In einem ersten Schritt hatte Juve sogar eine 15-Punkte-Strafe erhalten, doch im zweiten wurde diese zumindest vorübergehend aufgehoben. Das hatte zur Folge, dass die Bianconeri ein rasantes Auf und Ab in der Tabelle erlebten. Als dann vor gut einer Woche das finale Zehn-Punkte-Urteil gefällt wurde, war klar, dass der Klub die Champions League aller Voraussicht nach verpassen würde. 

Inzwischen ist auch die theoretische Chance auf die Qualifikation für die Königsklasse dahin. Vor dem letzten Spieltag steht Juve auf Rang sieben, der in der kommenden Saison die Teilnahme an der Conference League bedeuten würde. Sollte die AS Rom (gegen Spezia Calcio, den Tabellen-17.) oder Atalanta Bergamo (gegen den Zehnten AC Monza) am letzten Spieltag nicht gewinnen, die Turiner selbst aber in Udine siegen, würden sie die Saison zumindest auf einem Europa-League-Platz beschließen. 

lei

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